Hundstorfer: Fast jeder Zweite Österreicher ist ehrenamtlich tätig   

erstellt am
18. 06. 09

Eesentlicher Beitrag für den sozialen Zusammenhalt – 1. Bericht zum freiwilligen Engagement in Österreich präsentiert
Wien (bmask) - "Österreich kann stolz sein auf seinen hohen Grad an freiwilligem Engagement", sagte Bundesminister Hundstorfer anlässlich der Präsentation des "1. Bericht zum freiwilligen Engagement in Österreich". "Fast 45 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind in Organisationen und Vereinen oder in der Nachbarschaftshilfe freiwillig und unentgeltlich tätig. Diese Kultur des freiwilligen Engagements, der Solidarität und gegenseitigen Unterstützung trägt wesentlich zu unserem Sozialkapital bei, das wir ausbauen wollen", unterstrich der Minister am 17.06. bei der 1. Sitzung des Österreichischen Rates für Freiwilligenarbeit.

Der Österreichische Rat für Freiwilligenarbeit ist das Beratungsgremium des Ministers in Fragen der Stärkung von freiwilligem Engagement und sozialem Zusammenhalt umfasst VertreterInnen aller großen Non-Profit-Organisationen von Katastrophenschutz, Kultur, Bildung, Gemeinwesen über Sport, Umwelt- Natur- und Tierschutz bis zu Soziales und Gesundheit, aber auch der Sozialpartner, der Länder sowie der Städte und Gemeinden.

Neben dem hohen freiwilligen Engagement der Österreicherinnen und Österreicher zeige der Bericht den europaweit abnehmenden Trend an freiwilliger Tätigkeit. "In Zeiten von Globalisierung, Flexibilisierung und Individualisierung ist es daher wichtig, auch durch freiwilliges Engagement die Solidarität zu stärken", so Hundstorfer. Dass ein hohes Maß an bezahlter Beschäftigung und sozialer Sicherheit die besten Bedingungen für die aktive Teilnahme am Gemeinwesen schafft, zeigen die führenden nordischen Staaten.

Der Bericht analysiert bereits gesetzte Initiativen zur Stärkung des freiwilligen Engagements und zeigt den weiteren Handlungsbedarf auf. "Wir wollen daher vor allem jungen und älteren Menschen Anreize bieten, um sich in die Gesellschaft ein zu bringen. Gerade für die Menschen in der zweiten Lebenshälfte kann freiwillige Betätigung eine wertvolle Bereicherung darstellen", so Minister Hundstorfer

Dazu läuft derzeit ein Modellprojekt des Sozialministeriums in Zusammenarbeit mit dem Sozialressort des Landes Oberösterreich, das Menschen aller Generationen, Kulturen und sozialen Schichten mobilisieren möchte. "Denn wir wissen, dass es viele Menschen gibt, die gute Ideen haben und Unterstützung brauchen, um sie erfolgreich umzusetzen", unterstrich der Sozialminister. Er zeigte sich zufrieden mit den neuen Freiwilligenprojekten für Jugendliche mit schwierigem Lebenshintergrund, für Menschen mit Behinderung, sozial schwache Menschen und Migrantinnen und Migranten. Begleitet werden die Projekte vom ersten Unabhängigen Landesfreiwilligenzentrum (ULF) in Linz.

2011 Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeiten
Der "1. Bericht zum freiwilligen Engagement in Österreich" schafft eine wissenschaftliche Grundlage für die Freiwilligenpolitik, die seit dem UN-Internationalen Jahr der Freiwilligen 2001 zu einem wichtigen Politikfeld nicht nur in Österreich, sondern auch auf europäischer Ebene geworden ist. Nach der Resolution des Europäischen Parlaments 2008 zur Anerkennung der "Freiwilligentätigkeit als Beitrag zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt", hat die Europäische Kommission soeben vorgeschlagen, das Jahr 2011 zum "Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeiten" zu erklären.

Sozialminister Hundstorfer sieht darin eine große Chance, "um die Initiativen hier in Österreich, aber auch in Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn, zu bereichern und auszubauen. Dazu möchte ich schon jetzt alle herzlichst einladen, die Organisationen, die Länder und vor allem die Gemeinden, alle bereits freiwillig Tätigen und besonders auch alle jene Menschen, die sich bisher noch nicht beteiligt haben", schloss Hundstorfer.
     
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