Deutliche Zustimmung in der Bevölkerung für geltende Nichtraucherregelung   

erstellt am
18. 06. 09

Hinterleitner: 63 Prozent mit dem österreichischen Modell zufrieden
Wien (pwk) - Überraschend deutlich fällt die Zustimmung der österreichischen Bevölkerung für die seit einem halben Jahr geltende Nichtraucherregelung in der heimischen Gastronomie aus. 63 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher zeigen sich mit dem Miteinander von Rauchern und Nichtrauchern einverstanden, 31 Prozent der Befragten sind mit der bestehenden Situation sogar sehr zufrieden. Dieses Ergebnis bringt eine vom market-Institut durchgeführte aktuelle Umfrage, die am 18.06. von market-Geschäftsführer Werner Beutelmeyer und dem Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der WKÖ, Helmut Hinterleitner, vorgestellt wurde.

Interessanterweise gibt es in dieser Frage keine signifikanten Unterschiede nach Alter, Bildung und Geschlecht und auch nicht zwischen Rauchern und Nichtrauchern. Exakt 63 Prozent der Nichtraucher sind mit der geltenden Regelung zufrieden. "Das für manche überraschende Ergebnis entspricht so überhaupt nicht dem Bild, das von selbsternannten `Nichtraucher-Sheriffs` gerne in der Öffentlichkeit gezeichnet wird. Die Zahlen bestätigen vielmehr, dass die Minderheit hier lediglich lauter schreit und den falschen Eindruck einer öffentlichen Unzufriedenheit erzeugen will", unterstreicht Hinterleitner.

73 Prozent der Österreicher (und 91 Prozent der Raucher) haben die Umsetzung des Gesetzes in den Gastronomiebetrieben bemerkt. Bemerkenswert, so Hinterleitner weiter, ist auch das große Verständnis für Übergangsbestimmungen bei Umbaumaßnahmen. 76 Prozent halten die bis Ende Uni 2010 laufende Übergangsfrist für gerechtfertigt.

Ein weiteres deutliches Ergebnis der Umfrage ist die Tatsache, dass die Österreicher kein generelles Rauchverbot in der Gastronomie wollen, hebt Studienautor Beutelmeyer hervor. 63 Prozent ziehen die derzeitige Regelung auf Grundlage der Wahlfreiheit für Gast und Gastronomen einem allgemeinen Rauchverbot vor. "Dieses Ergebnis bestätigt unsere Jahrelangen intensiven Bemühungen um ein derartiges Modell, das auch im Ausland Anerkennung und Nachahmer findet. Wir sind überzeugt, dass spätestens nach Ablauf der Übergangszeit in einem Jahr das Gesetz in Österreich gut gelebt und von allen akzeptiert sein wird", betont Hinterleitner.

Zu den - auch bei gegenständliche Pressekonferenz wieder unangenehm aufgefallenen - selbsternannten Kontrolleuren und Privatpersonen, die gerne auf Anzeigenjagd wegen "mangelnder Kennzeichnung" gehen, meinte Hinterleitner, dass diese offenbar nur die zuletzt vom Gesundheitsministerium versandten Aufkleber als gültige Kennzeichnung akzeptieren. Viele Gastronomen kennzeichnen aber mit leicht abweichenden bzw. schon bisher auf freiwilliger Basis angebrachten Aufklebern, die für die Information des Gastes genauso tauglich sind. "Wir werden die Mitgliedsbetriebe verstärkt über die Vorschriften für die Kennzeichnung informieren und gehen auch hier von einer dauerhaften Verbesserung der Gesamtsituation aus".

Rund die Hälfte der Betriebe, in denen bauliche Maßnahmen nötig sind, haben diese bereits vorgenommen. Die anderen müssen diese Umbauten innerhalb der gesetzlichen Übergangsfrist durchführen.

Wie Hinterleitner abschließend sagte, würden die Gastronomen ein generelles Rauchverbot als weitere Verschärfung ihrer wirtschaftlichen Lage empfinden. "Mehr als zwei Drittel der Lokalbesitzer lehnen eine starre Regelung entschieden ab, da sie davon negative Auswirkungen auf den Betrieb und ihre Mitarbeiter befürchten", so der Sprecher der heimischen Gastronomie: "70 Prozent der Gastronomen gehen davon aus, dass durch eine rigorose Regelung Jobs wegfallen. Und das in einer zeit, in der sich nur noch 21 Prozent der Gastronomen nicht von der angespannten Wirtschaftslage betroffen fühlen".
     
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