Rumänisch-orthodoxer Patriarch besuchte den
österreichischen Bundespräsidenten in der Hofburg
Wien (kap) - Der rumänisch-orthodoxe Patriarch Daniel I. (Ciobotea) ist am Nachmittag des 15.06. mit
Bundespräsident Heinz Fischer zu einer rund halbstündigen Unterredung zusammengetroffen. Bei der Begegnung
in der Wiener Hofburg ging es um die Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Rumänien und in Österreich,
wie Bundespräsident Fischer im Gespräch mit "Kathpress" erklärte. Fischer zeigte sich
erfreut über die gute Entwicklung der rumänisch-orthodoxen Kirche in Österreich. Patriarch Daniel
überbrachte dem Bundespräsidenten die Grüße des rumänischen Staatspräsidenten Traian
Basescu. Dieser hatte erst vor wenigen Wochen selbst Österreich besucht und war dabei ebenfalls mit Fischer
zusammengetroffen.
Der Bukarester Patriarch bezeichnete Bundespräsident Fischer als "Freund Rumäniens"; er sei
generell erfreut über die Gastfreundschaft, die ihm während seines Besuches in Österreich entgegengebracht
werde, sagte der Patriarch vor Journalisten. Insbesondere sei er beeindruckt vom freundschaftlichen Verhältnis,
dass in Österreich zwischen der rumänisch-orthodoxen und der katholischen Kirche herrsche.
Die Österreich-Visite ist die erste Auslandsreise des rumänisch-orthodoxen Patriarchen nach seinem Antrittsbesuch
beim Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., Anfang Juni. Eigentlicher Anlass des Österreich-Besuchs
war die Weihe der beiden neuen rumänisch-orthodoxen Gotteshäuser in Wien und Salzburg am Wochenende.
Er sei dankbar, dass diese beiden Kirchen von den hier lebenden rumänisch-orthodoxen Gläubigen mit Hilfe
auch vieler Österreicher errichtet werden konnten, betonte der Patriarch im Gespräch mit "Kathpress".
Bei dem Besuch in der Hofburg wurde der Patriarch von seiner Delegation, dem Wiener orthodoxen Metropoliten Michael
Staikos und dem Präsidenten der Stiftung "Pro Oriente", Hans Marte, begleitet.
Eintrag ins "Goldene Buch" der Stadt Wien
Am Vormittag hatte sich Patriarch Daniel I. in das Goldene Buch der Stadt Wien eingetragen. Dabei unterstrichen
sowohl der rumänisch-orthodoxe Patriarch wie auch Bürgermeister Michael Häupl die Bedeutung des
Dialogs der Religionsgemeinschaften. Daniel I. überreichte im Rahmen der Begegnung dem Wiener Bürgermeister
das Andreas-Kreuz der rumänisch-orthodoxen Kirche - die höchste Auszeichnung des Patriarchats - und hob
dabei die finanzielle Unterstützung der Stadt Wien von 100.000 Euro für den Bau der rumänisch-orthodoxen
Kirche in Wien-Simmering hervor. |