Kommission begrüßt Einigung der Industrie auf ein universelles Ladegerät für
Mobiltelefone
Brüssel (ec.europa) - Die fehlende Kompatibilität von Ladegeräten für Mobiltelefone
ist ein großer Nachteil für die Benutzer und führt darüber hinaus zu überflüssige
m Müll. Die Kommission hat die Industrie deshalb aufgefordert, sich freiwillig zur Lösung dieses Problems
zu verpflichten, um eine gesetzliche Regelung zu vermeiden. Führende Mobiltelefonhersteller haben sich daher
über eine Harmonisierung der Ladegeräte in der EU geeinigt. In einer Vereinbarung, die der Kommission
heute vorgelegt wurde, verpflichtet sich die Industrie, für die Kompatibilität der Ladegeräte auf
der Grundlage eines Micro-USB-Steckers zu sorgen. Außerdem werden neue EU-Normen zur Gewährleistung
der weiteren sicheren Nutzung der Ladegeräte entwickelt, um die Umsetzung der Vereinbarung zu erleichtern.
Die erste Generation der neuen, nicht an ein bestimmtes Ladegerät gebundenen Mobiltelefone dürfte ab
2010 auf dem EU-Markt erhältlich sein.
Günter Verheugen, Vizepräsident der Kommission und zuständig für das Ressort Unternehmen und
Industrie, erklärte hierzu: „Ich freue mich sehr, dass die Industrie eine Einigung erzielt hat, die den Verbrauchern
das Leben sehr viel leichter machen wird. Mobiltelefone werden dadurch überall mit dem neuen universellen
Ladegerät aufgeladen werden können. Das bedeutet zudem, dass es deutlich weniger Elektronikaltgeräte
geben wird, weil die Menschen ihre Ladegeräte nicht mehr wegwerfen müssen, wenn sie ein neues Telefon
kaufen. Ich bin auch sehr froh, dass diese Lösung im Zuge der Selbstregulierung gefunden wurde. Die Kommission
hält die Einführung von Rechtsvorschriften folglich nicht für erforderlich.“
Heute gibt es eine unüberschaubare Vielfalt von Netztei len für Mobiltelefone in der EU. Mit vielen von
ihnen kann nur ein bestimmtes Mobiltelefon geladen werden. Fast jeder Haushalt verfügt über eine ganze
Sammlung von Ladegeräten, die mit der Zeit überflüssig geworden sind. Durch alte Netzteile entstehen
derzeit mehrere Tausend Tonnen Abfall pro Jahr.
In intensiven und konstruktiven Verhandlungen mit der Europäischen Kommission haben sich die Mobiltelefonhersteller
über eine Lösung des Problems geeinigt. In einer Vereinbarung, die der Kommission überreicht wurde,
verpflichtet sich die Industrie, die Kompatibilität neuer, zur Datenübermittlung fähiger Mobiltelefone
auf der Grundlage des Micro-USB-Steckers als Schnittstelle zu gewährleisten. Damit soll eine gute Ladefähigkeit
ermöglicht werden. In Zukunft
- wird die Verwendung von Mobiltelefonen benutzerfreundlicher;
- wird die Zahl der Ladegeräte verringert;.
- werden positive Auswirkungen auf die Umwelt erreicht .
Die Vereinbarung wird durch eine neue EU-Norm ergänzt. Durch die neue Norm werden die sichere Handhabung von
Mobiltelefonen sowie die Vermeidung von Funkstörungen gewährleistet. Die Europäische Kommission
arbeitet weiter eng mit der Industrie zusammen, um eine zügige praktische Umsetzung der Vereinbarung sicherzustellen.
Sie erwartet, dass die erste Generation der neuen, nicht an ein bestimmtes Ladegerät gebundenen Mobiltelefone
ab 2010 auf dem EU-Markt erhältlich sein wird. Folgende Unternehmen haben die Vereinbarung unterzeichnet:
Apple, LG, Motorola, NEC, Nokia, Qualcomm, Research in Motion (RIM), Samsung, Sony Ericsson, Texas Instruments.
Die Kommission begrüßt, dass die Vereinbarung Innovationen auf dem durch schnelle Entwicklungen gekennzeichneten
Mobiltelefonmarkt nicht durch die dauerhafte Festlegung auf eine bestimmte Technologie ausschließt. Die Vereinbarung
wird deshalb zu gegebener Zeit an zukünftige Ladetechnologien angepasst werden.
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