Scharer: Mindestsicherung und Pflegevorsorge nicht weiter auf die lange
Bank schieben
Salzburg (lk) - "Die Einführung der Bedarfsorientierten Mindestsicherung darf nicht weiter
auf die lange Bank geschoben werden", betonte Salzburgs Sozialreferentin Landesrätin Erika Scharer am
29.06.: "Es darf hier keine Verzögerungen mehr geben." Zudem dürfe das bereits zwischen Ländern
und Bund vereinbarte Paket nicht aufgeweicht werden.
Die Themen Bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS) und Pflegesicherung standen kürzlich auch bei der Landessozialreferentenkonferenz
in Graz auf der Agenda. Mit Einführung der Bedarfsorientierten Mindestsicherung soll es zu einer bundesweiten
Harmonisierung der Sozialhilfe kommen. Dabei gab es ein klares Bekenntnis aller Bundesländer, die Bedarfsorientierte
Mindestsicherung umzusetzen. Nur Kärnten hat bis dato die Art 15a B-VG Vereinbarung zur BMS immer noch nicht
unterzeichnet. Sozialminister Rudolf Hundstorfer kündigte die Einführung der Bedarfsorientierten Mindestsicherung
für das zweite Halbjahr 2010 an.
Auch die angekündigte Krankenversicherung für Sozialhilfeempfänger wird kommen. "Wenn ein Milliardenpaket
für die Banken umgesetzt werden kann, dann ist es unsere Pflicht, Verantwortung für die Menschen im Land
zu übernehmen", unterstrich Landesrätin Scharer. Soziale Absicherung und Armutsbekämpfung hätten
schließlich oberste Priorität.
Um Pflege in Österreich auch zukünftig abzusichern, bedürfe es dringend einer neuen bundesweiten
Pflegevorsorge. Die Finanzierung des Pflegebereiches gestalte sich für die Länder als extrem schwierig,
da auch die finanzielle Situation der Gemeinden zu berücksichtigen sei. Deshalb brauche es, so Sozialreferentin
Scharer, neue Finanzierungsformen auf Bundesebene.
Ein klares "Nein" erteilte Scharer jedoch der Besteuerung der Lohnnebenkosten. "Die Gehälter
der Arbeiter und Angestellten sind zu schützen", so Salzburgs Sozialreferentin.
Die Sozialreferenten werden im August bezüglich einer bundesweiten Pflegevorsorge mit Sozialminister Rudolf
Hundstorfer und Finanzminister Dr. Erwin Pröll zusammentreffen. |