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»Zentralmatura« |
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erstellt am
26. 06. 09
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Die neue Reifeprüfung bringt mehr Qualität und Vergleichbarkeit
Die neue Reifeprüfung besteht aus drei Säulen
Wien (bmukk) - Bildungsministerin Claudia Schmied, ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon und SPÖ-Bildungssprecher
Elmar Mayer haben sich auf die Einführung der standardisierten, kompetenzorientierten Reifeprüfung geeinigt.
Die dafür notwendige Novelle des Schulunterrichtsgesetzes kann wie geplant am 30.06. im Ministerrat beschlossen
werden. Die erste österreichweite standardisierte Reifeprüfung kann an den AHS im Schuljahr 2013/14 durchgeführt
werden. Die berufsbildenden Schulen werden im darauffolgenden Schuljahr starten.
Das Drei-Säulen-Modell wird wie geplant umgesetzt: Die neue Reifeprüfung besteht aus drei Säulen:
Standardisierte schriftliche Klausuren, verpflichtende vorwissenschaftliche Arbeit und mündliche Prüfungen.
Standardisierte Klausuren: Zu einem bundesweit einheitlichen Termin treten alle Schüler zu österreichweit
standardisierten, schriftlichen, kompetenzorientierten Klausuren an: Die Klausuren in Deutsch, Mathematik, Englisch
und den wesentlichen Fremdsprachen werden zentral vorgegeben. Jeder Schüler muss entweder 3 oder 4 schriftliche
Prüfungen ablegen, je nachdem ob er 2 oder 3 mündliche Prüfungen absolvieren möchte. Bei 3
Prüfungen tritt der Schüler nur in Deutsch, Mathematik und einer lebenden Fremdsprache an. Bei 4 Klausuren
kann zu den drei verpflichtenden Fächern zusätzlich in einer weiteren Fremdsprache, Darstellender Geometrie,
Biologie und Umweltkunde, Physik, einem schulautonomen klausurfähigen Pflichtgegenstand (zb. Informatik) oder
in einer Schwerpunkt-Klausur (zb. Musikkunde) angetreten werden. Die Arbeiten werden am Schulstandort vom Lehrer
nach einem einheitlichen Korrekturschlüssel benotet. Die Ergebnisse sind somit österreichweit vergleichbar.
Eine negative Note bei einer standardisierten Klausur kann entweder durch ein erneutes Antreten oder durch eine
mündliche Prüfung kompensiert werden. Bei einer mündlichen Kompensations-Prüfung werden die
Fragen allerdings zentral vorgegeben.
Vorwissenschaftliche Arbeit: Jeder Schüler muss in Zukunft bereits am Ende der siebten Klasse in Absprache
mit seinem Lehrer das Thema einer vorwissenschaftlichen Arbeit für seine Reifeprüfung wählen. In
einem Fach seiner Wahl muss der Schüler diese Arbeit während der achten Klasse vor dem Reifeprüfungstermin
erarbeiten und somit seine Fähigkeit zum eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten und seine Studierfähigkeit
unter Beweis stellen. Die fertige Arbeit wird dann im Rahmen der Reifeprüfung - ähnlich wie bei Prüfungen
auf der Universität - vom Schüler mündlich präsentiert. Vom Umfang her wird die vorwissenschaftliche
Arbeit zwischen 4500 und 6000 Worte umfassen.
Mündliche Prüfungen Jeder Schüler tritt zusätzlich zu den schriftlichen Klausuren in 2 oder
3 mündlichen Prüfungen an. Die Aufgabenstellungen und die Beurteilungen der mündlichen Prüfungen
werden nicht zentral vorgegeben, sondern bleiben in der Kompetenz des prüfenden Lehrers. Die Lehrer sind verpflichtet,
am jeweiligen Standort bis zu maximal 24 Themenbereiche pro Fach kompetenzorientiert auszuarbeiten und den Schülern
vorzulegen. Das Drei-Säulen-Modell wird um folgende Punkte erweitert:
Um der Schwerpunktsetzung an Schulen auch in Zukunft einen hohen Stellenwert zu geben, müssen Schüler
von Schwerpunkt-Schulen den Schulschwerpunkt entweder im Rahmen der vorwissenschaftlichen Arbeit, einer schriftlichen
Klausur oder der mündlichen Prüfung wählen. Diese Maßnahme leistet einen wichtigen Beitrag
zur Qualitätssicherung der schulautonomen Schwerpunkte.
Zur begleitenden Evaluation der neuen Reifeprüfung wird eine Bundesreifeprüfungs-Kommission mit beratender
Funktion eingerichtet. Sie setzt sich aus Schulpartnern, aus Vertretern der Landesschulräte, der Universitätskonferenz,
des Wissenschaftsministeriums und Experten zusammen. Den Vorsitz führt die Bundesministerin.
Weiters haben sich die Koalitionspartner auf eine Novellierung des BIFIE-Gesetzes geeinigt: In Zukunft ist die
verpflichtende Teilnahme von Schülern an Überprüfungen abseits von Bildungsstandardüberprüfungen
sowie nationalen und internationalen Surveys oder Assessments durch das Bildungsministerium zu genehmigen.
Die Eckpunkte der Reifeprüfungs-Verordnung werden im Rahmen der parlamentarischen Behandlung dieser Vorlage
mittels Ausschuss-Feststellung definiert.
Außerdem sind die Regierungsparteien überein gekommen, das mittels eines Entschließungsantrages
die begleitende Evaluierung der neuen Reifeprüfung nach jedem Durchgang in Form eines Berichtes an den Nationalrat
festgelegt wird. |
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Mayer: "Neue Reifeprüfung ist wesentlicher Meilenstein"
"Einzigartige Qualitätssteigerung" - Internationale Vergleichbarkeit und
Studierfähigkeit gesichert
Wien (sk) - Erfreut über die Einigung zur neuen Reifeprüfung zeigte sich heute, Freitagvormittag,
SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer: "Die Einführung der standardisierten, kompetenzorientierten Reifeprüfung
ist ein wesentlicher Meilenstein in der Entwicklung der Bildungspolitik". Die neue Reifeprüfung ist -
"in Ergänzung zu dem, was im Pflichtschulbereich an Standardisierung bereits begonnen wurde, eine einzigartige
Qualitätssteigerung". Mit der heutigen Einigung, der Verhandlungen in "konstruktiver und guter Atmosphäre"
vorangegangen waren, sei es auch gelungen, die internationale Vergleichbarkeit und Studierfähigkeit zu sichern,
so Mayer in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bildungsministerin Claudia Schmied und VP-Bildungssprecher Amon.
Mit dem "anspruchsvollen Projekt" der standardisierten, kompetenzorientierten Reifeprüfung sei es
gelungen, die jeweiligen Entwicklungen (Schwerpunktbildungen) an den heimischen Schulen und die Herausforderungen
bezüglich internationaler Vergleichbarkeit gleichermaßen zu berücksichtigen, betonte Mayer.
Erfreut zeigte sich Mayer auch über die stärkere Einbindung des Parlaments. So wird die Verordnung zur
neuen Matura im Bildungsausschuss gemeinsam erarbeitet, außerdem wird dem Nationalrat jedes Jahr ein Evaluierungsbericht
vorgelegt. Man könne "hoffnungsfroh in die Zukunft schauen", zeigte sich Mayer über die nunmehr
gesicherte internationale Vergleichbarkeit und die Sicherung der Studierfähigkeit erfreut. |
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Amon: Österreichische Reifeprüfung wird an internationale Standards angepasst
Schulautonome Schwerpunkte werden berücksichtigt - auch BHS, Berufs- und Externisten-Reifeprüfung
im Gesamtkonzept
Wien (övp-pk) - "Es ist erfreulich, dass es gelungen ist, die gute österreichische
Reifeprüfung weiterzuentwickeln und sie an internationale Standards heranzuführen", sagte ÖVP-Bildungssprecher
Abg.z.NR Werner Amon im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Unterrichtsministerin Claudia Schmied und
SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer, anlässlich der Einigung zwischen ÖVP und SPÖ zur Maturareform.
Im Bezug auf die Sicherstellung internationaler Standards geht es vor allem um die Fächer im Bereich der Muttersprache,
insbesondere Deutsch und gesetzliche Minderheitensprachen an den entsprechenden Schulen, Fremdsprachen und Mathematik,
die in Zukunft bezüglich der schriftlichen Klausurarbeiten bundesweit einheitlichen Normen unterliegen. Damit
wird bessere Vergleichbarkeit gewährleistet sein.
"Wir haben sichergestellt, dass schulautonome Schwerpunktsetzungen im Rahmen der Reifeprüfung abgebildet
werden und, dass es auch dort, wo es lehrplanmäßig erforderlich ist, eine Ausdifferenzierung gibt, etwa
im Bereich der Mathematik", führte Amon aus, und weiter: "Wir haben zudem sichergestellt, dass eine
solche Reifeprüfung einerseits beginnend mit der AHS entwickelt wird, aber auch, dass die BHS zum Haupttermin
2015 folgen werden." Im Gesamtkonzept wird neben der Berufs- auch die Externisten- Reifeprüfung berücksichtigt.
Ein wichtiger Punkt besteht darin, die direkt Betroffenen stärker einzubinden. "Wir sind übereingekommen,
eine Bundesreifeprüfungskommission gesetzlich zu normieren, die die neue Form der Reifeprüfung begleiten
und evaluieren wird", so der ÖVP- Bildungssprecher. In der Kommission, die als beratendes Gremium fungieren
wird, werden sich neben Fachexperten auch die Schulpartner wiederfinden, "denn es geht darum, die Reifeprüfung
auch auf eine breite Akzeptanz zu stellen. Wir sehen die Einrichtung dieser Kommission auch als wichtige vertrauensbildende
Maßnahme", betonte Amon.
Vereinbart wurde weiters, "dass es begleitend nach jedem Durchlauf, jeder Testung, eine Evaluierung des Durchlaufs
gibt, die in Form eines Berichtes an den Nationalrat übermittelt wird", erklärte Amon. Gleichzeitig
mit der Beschlussfassung des Bundesgesetzes über die neue Reifeprüfung wird es zudem die Eckpunkte der
notwendigen Verordnung geben.
Auch das BIFIE-Gesetz wird geändert und an die sich mit der neuen Reifeprüfungen ergebenden Aufgaben
angepasst werden. "Hier beziehen wir auch alle datenschutzrechtlichen Fragen ein, denn es geht hierbei auch
um hochsensible Daten", betonte Amon.
Angesichts der jüngsten Irritationen im Bezug auf Zusatzfragebögen bei diversen Testungen wird es außerdem
zu einer Änderung kommen, "dass künftig ausschließlich die Überprüfungen der Bildungsstandards,
nationale und internationale Surveys oder Assessments für die Schülerinnen und Schüler verpflichtend
sind. Alle anderen Testungen werden aber einer entsprechenden Genehmigungspflicht unterzogen", stellte Amon
klar.
Abschließend hob der ÖVP-Bildungssprecher die gute Zusammenarbeit mit der Bildungsministerin hervor:
"Es freut mich, dass wir hier gemeinsam eine qualitätsvolle und verlässliche Weiterentwicklung des
österreichischen Schulsystems erreichen werden." |
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Haubner: Generalreform des österreichischen Schulsystems notwendig
Die Schule muss ein attraktiver Arbeitsplatz für Schüler und Lehrer sein
Wien (bzö) - Zur Einigung von SPÖ und ÖVP auf eine Reform der Matura meinte BZÖ-
Bildungssprecherin Abg. Ursula Haubner, dass aber nach wie vor eine Generalreform des österreichischen Schulsystems
mehr als überfällig ist. "Die Einigung auf die Zentralmatura kann nur als ein erster Schritt in
die richtige Richtung gesehen werden. Ebenso müssen die individuellen Schwerpunktsetzungen bei mündlichen
Prüfungen weiter möglich bleiben", so Haubner.
"Um den Wirtschaftsstandort Österreich mit gut ausgebildeten Menschen auch langfristig versorgen zu können,
müssen bildungspolitische Maßnahmen gesetzt werden, die geeignet sind, dies für die Zukunft zu
garantieren. Das BZÖ hat dazu einen eigenen Antrag für eine Generalreform des Schulsystems im Parlament
eingebracht, der auch Verbesserungen im Bereich "Arbeitsplatz Schule" vorsieht und ein einheitliches
Dienst- und Besoldungsrecht für Pädagogen beinhaltet.
"Die Schule muss ein attraktiver Arbeitsplatz für Schüler und Lehrer sein. Das BZÖ macht eine
Schulpolitik für die Schüler und für engagierte Lehrer", schloss Haubner. |
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Walser: "Schritt in die richtige Richtung"
Österreich braucht umfassende Schulreform, kein Flickwerk
Wien (grüne) - "Als einen ersten Schritt in die richtige Richtung", bezeichnete der
Bildungssprecher der Grünen, Harald Walser, den Vorschlag zur standardisierten Matura. Er verweist jedoch
darauf, dass von einer besseren Vergleichbarkeit der Ergebnisse und größeren Transparenz bei der Matura
erst dann die Rede sein kann, wenn auch die unabhängige Bewertung der Arbeiten garantiert wird. "Das
hätte den entscheidenden Vorteil, dass SchülerInnen und LehrerInnen zusammengeschweißt werden und
gemeinsam auf das große Ziel Matura hinarbeiten", erläutert Walser. Positiv beurteilt der Bildungssprecher
der Grünen, dass zukünftig auch die Berufsbildenden Höheren Schulen in die standardisierte Matura
einbezogen werden, schließlich müssen Standards für alle MaturantInnen verbindlich gelten.
"Österreich braucht dennoch eine umfassende Reform des Schulsystems und kein Flickwerk", so Walser.
Was für die Matura gilt, soll im ganzen Schulsystem verwirklicht werden. LehrerInnen und SchülerInnen
sollen gemeinsam als Team Wissen und Kompetenzen erarbeiten. "Dazu benötigen wir eine Schulreform, die
unter anderem eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-jährigen vorsieht", so Walser. |
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Koren: Einigung zu Zentralmatura wichtiger Fortschritt
Bei Zentralmatura Nivellierung nach unten vermeiden - Reform im Verwaltungsbereich dringend
geboten
Wien (pdi) - Als einen "wichtigen Fortschritt" begrüßte der Vize-Generalsekretär
der Industriellenvereinigung (IV), Ing. Mag. Peter Koren, die Einigung über die Einführung der standardisierten,
kompetenzorientierten Reifeprüfung: "Vor allem ist es erfreulich, dass die Einführung der neuen
teilzentralen Reifeprüfung - wie seitens der Industrie wiederholt gefordert - auch an den berufsbildenden
Schulen vorgesehen ist." Die Industriellenvereinigung hat im Sinne des Positionspapiers "Schule 2020"
seit längerem die baldestmögliche Einführung einer teilzentralen Reifeprüfung an AHS und BHS
gefordert. "Österreich hat beim Schulsystem nachweislich Nachholbedarf, eine Verzögerung bei qualitätssteigernden
Maßnahmen wäre daher nicht leistbar", so Koren. Die jetzige Einigung "stärkt nach den
reformpolitischen Rückschlägen der Vergangenheit das Vertrauen in die bildungspolitische Reformkompetenz
dieser Bundesregierung." Die zentral vergebenen Klausuren gewährleisten höhere Objektivität,
Transparenz und Vergleichbarkeit der Leistungen der Schülerinnen und Schüler. Einerseits wird es den
tertiären Bildungseinrichtungen ermöglicht, sich besser auf das Niveau der Maturantinnen und Maturanten
einzustellen, andererseits wird dadurch auch ein besserer europäischer Vergleich von Abschlüssen (Stichwort:
EQR, NQR) möglich. Allerdings sei "unbedingt darauf zu achten, dass bei der Einführung der teilzentralen
Reifeprüfung keine Nivellierung nach unten stattfindet", wie der IV-Vize-Generalsekretär betonte.
Auch wenn nun ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung der "Schule 2020" gesetzt wurde, müssen
im Interesse der Verbesserung der Qualität des österreichischen Schulwesens noch weitere folgen. "Eine
Schulverwaltungsreform ist dringend geboten, jede weitere Verzögerung in diesem Bereich ist nicht verantwortbar",
betonte Koren. Österreich brauche gerade jetzt die bestmöglich ausgebildeten jungen Menschen, um im internationalen
Wettbewerb reüssieren zu können. Es müsse daher das gemeinsame Ziel aller sein, Ineffizienzen, Doppelgleisigkeiten
und Zielkonflikte so rasch wie möglich abzuschaffen. Die Industrie fordert daher die Konzentration der Organisation
und Zuständigkeit auf lediglich drei Entscheidungsebenen Bund - Region - Schule, die Schaffung eines einheitlichen
Dienstrechts, die Abschaffung der Bezirksschulräte und die Einrichtung sogenannter "Schoolboards"
auf regionaler Ebene. "Wir müssen alles unternehmen, um die Schulen weiter zu stärken, denn bei
der Qualität der Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen muss die beste Qualität unser oberstes Ziel
sein", schloss Koren. |
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