Chicago: Prominenter Auftritt Österreichs
auf Kunststoffmesse NPE 2009 - 14 österreichische Firmen am AWO-Gruppenstand
Wien (pwk) - Im US-Kunststoffsektor ist Österreich eine Großmacht. Auf der alle drei Jahre
stattfindenden Kunststoffmesse NPE 2009 konnte Österreich auch in diesem Jahr mit 14 österreichischen
Firmen im Österreich-Pavillion der Außenwirtschaft Österreich (AWO) überzeugen. "Der
US-Kunststoffsektor spürt natürlich momentan die Nachfrageeinbrüche der wichtigsten Abnehmersektoren
wie KFZ und Bau, das größte Tief dürfte aber bereits überwunden sein", fasst der österreichische
Handelsdelegierte Franz Rößler aus Chicago die Lage des Sektors zusammen. Umso wichtiger sei es, dass
Österreich auf der NPE ein deutliches Signal setzte, seine US-Partner auch in diesen schwierigen Zeiten zu
begleiten, so Rössler.
Die größten Chancen sieht Rössler derzeit bei der Lieferungen von Werkzeugen und bei technischen
Consulting. Für den Verkauf von Anlagen muss der Lieferant momentan oft auch die nötigen Finanzierungen
mitliefern und steuerlichen Vorteile wie aus vorzeitigen Abschreibungsmodellen klar darstellen. Einen großen
österreichischen Erfolg konnte Georg Schwarz von der Engel Holding einfahren: Er wurde auf der NPE 2009 aufgrund
seiner lebenslangen Verdienste um die Kunststoffbranche durch die Aufnahme in die ‚Plastics Hall of Fame' geehrt.
Auf der NPE 2009 rührten Anke Merkl (oberösterreichische Standortagentur TMG) und Werner Baminger (Kunststoffcluster)
die Werbetrommeln für den Kunststoffstandort Österreich. "Viele US-Hersteller sind derzeit in Europa
noch nicht präsent und könnten mit einer Ansiedelung in Oberösterreich von der österreichischen
Kompetenz und Innovationskraft profitierten", so Merkl.
Leitthemen, die die NPE 2009 bewegten, waren die derzeitige globale und US-Wirtschaftslage und die Auswirkungen
auf die Kunststoffbranche, Lösungen zur Kostensenkung wie Stromsparen und Steigerung der Effizienz, Maßnahmen
zur Verbesserung des Images des Werkstoffes Kunststoff, Lösungen für mehr Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit
und Recycling und die Einsatzmöglichkeiten von Kunststoff in neuen Bereichen wie bei Elektroautos und bei
der Solarenergie.
Der US-Kunststoffsektor leidet derzeit an einer Überkapazität. Die Gesamtnachfrage nach Kunststoffprodukten
ging im Jahr 2008 erstmals seit langem gegenüber dem Vorjahr zurück(um 1,7 Prozent). Die US-Branche importiert
rund 60 Prozent ihres Bedarfs an Kunststoffmaschinen aus dem Ausland und Österreich ist eines der traditionellsten
Lieferländer. US-Hersteller versuchen derzeit den Kauf neuer Anlagen möglichst hinauszuschieben und nur
mit neuen Werkzeugen Innovationen zu erzeugen. |