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Arbeitsmarktpaket II im Sozialausschuss |
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erstellt am
24. 06. 09
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Csörgits:
FPÖ und BZÖ handeln sozialpolitisch unverantwortlich
Arbeitsmarktpaket II und Ausweitung der Mitversicherung zur Beschlussfassung im Sozialausschuss
Wien (sk) - Bestürzt reagierte SPÖ-Sozialsprecherin Renate Csörgits auf den Auszug
der Abgeordneten von FPÖ und BZÖ aus dem Sozialausschuss im Parlament. "FPÖ und BZÖ agieren
mit ihrer Verweigerung des Behandelns wichtiger sozialpolitischer Themen politisch unverantwortlich. Hier sind
wichtige Beschlüsse, wie das Arbeitsmarktpaket II oder die beitragsfreie Pensions- und Krankenversicherung
für pflegende Angehörige betroffen", so Csörgits am Dienstag gegenüber dem Pressedienst
der SPÖ.
Beim Arbeitsmarktpaket II gehe es um so wichtige Punkte wie die Weiterentwicklung der Kurzarbeit. Die mögliche
Dauer soll auf maximal 24 Monate ausgeweitet werden und ab dem siebenten Monat soll das AMS die Sozialversicherungsbeiträge
übernehmen. "Ein Arbeitsloser kostet dem Staat dreimal soviel wie eine Beschäftigter in Kurzarbeit",
wies Csörgits auf die Wichtigkeit der raschen Umsetzung des Pakets in Zeiten der Krise hin.
Die beitragsfreie Pensions- und Krankenversicherung für pflegende Angehörige sei vor allem auch frauenpolitisch
wichtig, so Csörgits: "Pflegende Angehörige sind oft Frauen. Mit der künftigen beitragsfreien
Mitversicherung ab der Pflegestufe drei sind diese Frauen sowohl pensions- als auch krankenversichert. Dies ist
ein weiterer Schritt zur eigenständigen Absicherung der Frauen."
Dies seien nur zwei von etlichen wichtigen Punkten, die auf der Tagesordnung des Sozialausschusses stehen. "Aber
der Auszug rein um des politischen Wirbels willen geht den PolitikerInnen von FPÖ und BZÖ vor Maßnahmen
zur Unterstützung von Menschen, deren Arbeitsplätze gefährdet sind oder sie verloren haben und Menschen,
die ihre Angehörigen pflegen", so Csörgits. |
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Amon: Arbeitsmarktpaket 2009 sichert Arbeitsplätze
Werner Amon einstimmig zum neuen Obfraustellvertreter im Sozialausschuss gewählt
Wien (övp-pk) - Mit dem heute im Sozialausschuss behandelten Arbeitsmarktpaket 2009 wollen wir
hunderttausende Arbeitsplätze erhalten, stellte der neue Obfraustellvertreter Werner Amon, MBA, anlässlich
der Sitzung am 23.06. fest. Amon wurde am Anfang der Sitzung einstimmig zum neuen Obfraustellvertreter gewählt.
"Die befristete Erhöhung der Kurzarbeitsbeihilfe in Verbindung mit der Verlängerung des Gewährungszeitraums
der Beihilfe auf maximal 24 Monate soll jenen Unternehmen die Absicherung der Arbeitsplätze ermöglichen,
die spätestens im Jahr 2010 mit der Kurzarbeit beginnen. Mit der Erhöhung der Beihilfe sollen insbesondere
auch Wettbewerbsnachteile mit den Haupthandelspartnern hintan gehalten werden", erläuterte Amon das Modell.
Die Verbesserung der Einsatzmöglichkeit des Solidaritätsprämienmodells fördere zudem die nachhaltige
Anpassung der betrieblichen Arbeitszeitgestaltung in Verbindung mit einem zusätzlichen Beitrag zur betrieblichen
Ausbildung für Jugendliche. Dabei reduzieren mehrere Beschäftigte ihre Arbeitszeit, um im Gegenzug einen
Arbeitslosen zu beschäftigen.
Die Einrichtung einer neuen Jugendstiftung soll zudem dazu beitragen, das bewährte arbeitsmarktpolitische
Modell der Arbeitsstiftungen zu erweitern und gezielt für jene jugendlichen Arbeitsuchenden einzusetzen, die
einen Umstieg in eine neue Beschäftigung leisten müssen, wobei insbesondere neue oder zusätzliche
Ausbildungen bzw. Kenntnisse und Fertigkeiten erworben werden können.
Schwerpunkt des Paketes ist auch eine befristete Verbesserung bei der Regelung der Bildungskarenz. "Damit
wird der erfolgreich eingeschlagene Weg fortgesetzt, Unternehmen wie ArbeitnehmerInnen im Zuge der strukturellen
Anpassung an geänderte Marktbedingungen beim Erwerb der erforderlichen Qualifikationen zu unterstützen
und die ArbeitnehmerInnen während der Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen materiell abzusichern",
freut sich der ÖVP-Abgeordnete über diese Maßnahme.
Als "Beitrag zur sozialen Absicherung" sollen länger zurück liegende Beitragsgrundlagen für
die Bemessung des Arbeitslosengeldes aufgewertet werden. Dazu diene auch die Verlängerung des Übergangsgeldes,
das bisher mit Jahresende 2009 befristet ist, und die Krankenversicherung für jene Personen, die auf Grund
der Einkommensanrechnung keine Notstandshilfe erhalten, aber keine beitragsfreie Mitversicherung in Anspruch nehmen
können. Amon weiter: "Diese Anpassungen leisten einen Beitrag zur Absicherung der Konsumnachfrage für
eine sozialpolitisch wichtige Zielgruppe."
Änderungen des Sonderunterstützungsgesetzes bezwecken zudem Angleichungen an das Arbeitslosenversicherungsgesetz
hinsichtlich Korridorpension und Verfügbarkeit. Die Beitragsregelung zum Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetz
ermöglicht den Sozialpartnern der Bauwirtschaft die Entwicklung von neuen Modellen der Arbeitszeitgestaltung
in dieser Branche. Der Entfall des Bonus-Malus-Modells und die befristete Verschiebung der Befreiung vom Arbeitslosenversicherungsbeitrag
für pflichtversicherte Personen von 57 auf 58 Jahre dienen der Finanzierung der arbeitsmarktpolitischen Verbesserungen.
Der Entfall des Bonus-Malus-Modells bedeute darüber hinaus eine Verfahrensentlastung der Unternehmen und der
Krankenversicherungsträger.
Bezüglich der Höhe des Nachtschwerarbeits Beitrages hat die Bundesregierung auf der Basis einer Verständigung
der Sozialpartner Einigung darüber erzielt, die Beitragsanhebung für die nächsten Jahre auszusetzen
und damit zur Stabilisierung der Lohnnebenkosten beizutragen. Dementsprechend soll mit dem vorliegenden Gesetzentwurf
die Verpflichtung zur Anhebung des Nachtschwerarbeits Beitrages im Verordnungsweg bis zum Jahr 2013 sistiert werden. |
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Kickl: FPÖ zieht aus Sozialausschuss aus!
Regierungsfraktionen brechen parlamentarische Spielregeln
Wien (fpd) - FPÖ-Sozialsprecher NAbg. Herbert Kickl warf den Regierungsfraktionen vor, eklatant
die parlamentarischen Spielregeln zu brechen. Daher sei die FPÖ gemeinsam mit dem BZÖ aus dem ohnehin
schon mit einer ausufernden Tagesordnung vollgepfropften Sozialausschuss ausgezogen.
Als konkreten Grund nannte Kickl den Umstand, dass SPÖ und ÖVP in einer Ho-Ruck-Aktion ohne Einhaltung
der ohnehin schon knapp bemessenen und den parlamentarischen Usancen entsprechenden 24-Stunden-Begutachtungsfrist
das dritte Sozialrechtsänderungsgesetz kurzfristig auf die Tagesordnung wuchten wollten. Damit gebe es keine
Möglichkeit zur entsprechenden Begutachtung dieser wichtigen Materie, bei der es z.B. um Themen wie die Mitversicherung
von Lebensgefährten gehe. Weiters sei zu diesem Gesetz heute um 12.30 Uhr ein Abänderungsantrag übermittelt
worden, also zu einer Materie, die noch gar nicht auf der Tagesordnung des um 15.00 Uhr stattfindenden Ausschusses
gestanden habe. Überdies sei die 24-Stunden-Frist auch nicht bei den Abänderungsanträgen zum zweiten
Sozialrechtsänderungsgesetz eingehalten worden.
"Wir haben daher im Ausschuss die Anträge gestellt, das zweite und dritte Sozialrechtsänderungsgesetz
von der Tagesordnung zu nehmen", berichtete Kickl. Diese eklatante Missachtung des Parlaments sei aber von
SPÖ, ÖVP und Grünen durchgepeitscht worden. Die FPÖ habe daher eine ordentliche parlamentarische
Befassung dieses Gegenstands nicht gewährleistet gesehen und sei aus dem Sozialausschuss ausgezogen und werde
auch die Präsidiale damit befassen. Die roten, schwarzen und grünen Parlamentarier hätten sich als
Steigbügelhalter der Regierung missbrauchen lassen. |
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BZÖ zog aus Sozialausschuss aus
SPÖ und ÖVP missbrauchen Parlamentarismus – Große Koalition tritt Parlamentarismus
mit Füßen
Wien (bzö) - Die BZÖ-Nationalratsabgeordneten Ursula Haubner, Sigisbert Dolinschek und
Gerald Grosz sind aus der Sitzung des parlamentarischen Sozialausschusses am 23.06. aus Protest ausgezogen. SPÖ
und ÖVP haben im letzten Moment das 3. Sozialrechtsänderungs- gesetz samt umfassender Abänderungsanträge
dem Ausschuss - ohne jegliche Auflage - zugeleitet. Damit sollte das Gesetz ungeprüft durch den Ausschuss
gepeitscht werden. Grosz: "Rot und Schwarz wollen den Parlamentarismus für ihre Zwecke missbrauchen.
Die Oppositionsparteien sollen für die Verhandlungsunfähigkeit der Regierung herhalten!"
"Die Abgeordneten des Nationalrates sind keine Lausbuben, die nach der Diktion chaotisch agierender Regierungsparteien
hüpfen. Was sich heute im Sozialausschuss abgespielt hat, ist ein eklatanter Missbrauch des Parlamentarismus
und ein glatter Bruch der Vereinbarungen. Man erwartet sich von gesetzgebenden Organen, dass wir Gesetze nach besten
Wissen und Gewissen prüfen und darüber entscheiden. Die Regierung wollte diese Prüfung und Diskussion
von wesentlichen Gesetzen am Parlament vorbeischwindeln. Wir setzen mit unserem Auszug ein Zeichen, dass wir dem
Wohle der Österreicher und nicht dem Wohlwollen von Rot und Schwarz verpflichtet sind", erklärte
BZÖ-Sprecher Grosz. Kritik übte Grosz auch an den Grünen, die diese Missachtung der demokratischen
Rechte der Oppositionsparteien widerspruchslos hingenommen haben und durch ihre Zustimmung sogar eine Zwei-Drittel-Mehrheit
zur Änderung der Tagesordnung "geschenkt" hatten. |
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Öllinger: "Erhöhung des Arbeitslosengeldes ist eine Mogelpackung"
Mit Scheinmaßnahmen lässt sich die Krise nicht überwinden
Wien (grüne) - "Die gestern im Sozialausschuss beschlossene Anpassung des Arbeitslosengeldes
an die Inflation ist eine Mogelpackung", kritisiert der Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger.
Wirksam wird diese nur für neue Anträge ab 2010. Wer etwa seit mehr als einem Jahr arbeitslos ist, profitiert
nicht von der Neuregelung und erhält weiterhin ein Einkommen, das nicht an die Inflation angepasst wurde.
Mehr als 34.000 Menschen, deren Bezüge seit Jahren nicht erhöht worden sind, schauen durch die Finger.
"Halbherzige Schritte helfen in dieser Krise nicht weiter", kritisiert Öllinger und weiter: "Die
Valorisierung des Arbeitslosengeldes wirkt erst ab 2010 und für die Menschen, die sie am dringendsten brauchen,
überhaupt nicht. Welches Problem wird eigentlich mit dieser Scheinmaßnahme gelöst?" Die Regierung
lässt zu, dass immer mehr Menschen mit einem viel zu niedrigen Arbeitslosengeld und einer noch niedrigeren
Notstandshilfe in Armut abgleiten: "Wir brauchen dringendst eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes und
der Notstandshilfe auf den EU-Schnitt und eine echte, jährliche Valorisierung für alle. Mit Scheinmaßnahmen
lässt sich eine reale Krise nicht überwinden", so Öllinger. |
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