Infrastrukturministerin Doris Bures trifft hochrangige Vertreter der IKT-Branche
Wien (bmvit) - Infrastrukturministerin Doris Bures hat sich am 06.07. mit den Vertretern der größten
Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche getroffen, um sich über die aktuelle Lage der IT-
und Telekommunikationsunternehmen auszutauschen und die anstehenden Herausforderungen zu erörtern. Vollkommen
einig war man sich bei der Einschätzung, dass die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ein Motor
des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritts sind. "Gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen
Wirtschaftssituation müssen wir auf Innovation setzen", betonte Bures, "leistungsfähige Kommunikations-
und Datennetze sind ein entscheidender Standortfaktor".
"Die Informations- und Kommunikationstechnologien sind ein bedeutender Wachstumstreiber der heimischen Wirtschaft.
Mit dem Ausbauprogramm zur Modernisierung der heimischen Telekommunikations-Infrastruktur sorgen wir dafür,
dass die Menschen dieses Landes via Internet die Informationen, die sie für ihre Arbeit, ihre Ausbildung,
für ihre Gesundheit, für ihr tägliches Leben brauchen, noch schneller und multimedial abrufen können.
Eine Hochleistungs-Telekommunikations-Infrastruktur bildet die Basis für eine österreichische Wissensgesellschaft,
die den Wirtschaftsstandort nachhaltig absichert", unterstreicht Hannes Ametsreiter, Vorstandsvorsitzender
Telekom Austria Group, die Bedeutung der IKT für den Wirtschaftsstandort Österreich.
Dieter Kittenberger, Vertriebsdirektor von Hewlett-Packard Österreich, ergänzt: "Die Zukunft Österreichs
wird auch davon abhängen, inwieweit es uns gelingt, jedem einzelnen Österreicher die Teilnahme an der
Wissens- und Informationsgesellschaft zu ermöglichen. Um zukunftsfähig zu bleiben, muss der Zugang zu
und der Umgang mit IKT für die breite Bevölkerung eine Selbstverständlichkeit sein."
Die IKT-Branche sicherte der Bundesministerin ihre volle Unterstützung bei der Umsetzung der im Regierungsprogramm
formulierten Vorhaben zur Bewältigung der Herausforderungen der IKT-Wirtschaft zu. Ausdrücklich begrüßten
die IKT-Vertreter die gesetzten Maßnahmen der vergangenen Monate.
So stößt die vor kurzem im Nationalrat beschlossene Novelle des Telekommunikationsgesetzes in der Branche
auf breite Zustimmung. Damit wird der Zugang zu schon bestehender und die Errichtung neuer Infrastruktur für
Glasfaser deutlich vereinfacht, der Ausbau, auch im ländlichen Raum, wird damit beschleunigt. Zugleich wird
sichergestellt, dass sich die Investitionen für die Unternehmen auch betriebswirtschaftlich rechnen.
Die Ministerin hat auch einen Überblick über die konkreten Fördermöglichkeiten ihres Ressorts
gegeben. So verspricht sie sich weitere Impulse für die Einführung von neuen Internetanwendungen und
den forcierten Ausbau von Breitband durch das Förderprogramm "austrian electronic network" (AT:net).
Durch das Konjunkturpaket I der Bundesregierung werden weitere 10 Mio. Euro zur Verfügung stehen, mit welchen
die Nutzung und der Ausbau der Infrastruktur zusätzlich angekurbelt werden.
Wie viel von den rund 46 Mio. Euro, die bis 2013 für Österreich aus dem EU-Konjunkturprogramm zur Verfügung
stehen, für den Breitbandausbau verwendet werden, steht noch nicht endgültig fest. Darüber laufen
derzeit Gespräche zwischen dem BMVIT und dem Landwirtschaftsministerium. Die Mittel werden auf Basis der Verordnung
über die Förderung der ländlichen Entwicklung vergeben und vom Landwirtschaftsministerium verwaltet.
Der Nationalrat hat dazu in einem eigenen Antrag zu den Budgetbegleitgesetzen beschlossen, dass damit ein Schwerpunkt
für den Breitbandausbau gesetzt werden soll.
Von Seiten des BMVIT wird überdies die Erstellung eines Glasfaserkatasters geprüft, aus dem ersichtlich
wird, wo es schon Glasfaser-Infrastruktur gibt. Dazu wird demnächst eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben;
abhängig vom Ergebnis der Studie werden die weiteren Schritte erfolgen.
Internetoffensive Österreich
Weiters kam bei der Unterredung die Notwendigkeit einer zentralen Koordinierungsstelle für IKT-Fragen auf
Bundesebene zur Sprache, um eine einheitliche IKT-Strategie für Österreich zielstrebig voranzubringen.
Dazu haben sich im Vorjahr 170 Unternehmen, Organisationen und Institutionen zur "Internetoffensive Österreich"
zusammengetan; in sieben Arbeitskreisen wurden die Grundlagen für eine solche Strategie entwickelt, die in
einer "Österreichischen INTERNETDEKLARATION" festgehalten und demnächst an die Bundesregierung
übergeben werden.
110.000 Beschäftigte in 15.000 Unternehmen
Mehr als 110.000 Beschäftigte in 15.000 Unternehmen setzen im österreichischen IKT-Sektor jährlich
rund 30 Mrd. Euro um. Damit tragen sie nicht nur einen bedeutenden Teil zum österreichischen Wirtschaftsleistung
bei, sondern bilden gleichzeitig die Grundlage für die Wissens- und Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts.
Und: Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zeigt sich die IKT-Wirtschaft weitaus stabiler als andere
Branchen. Damit wird sie zur Schlüsselindustrie für nachhaltiges Wachstum und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit
Österreichs. |