LH Durnwalder zu Innenminister Maroni: "Alle sollen ihre Identität, Sprache, Tradition in Südtirol leben können"   

erstellt am
06. 07. 09

Bozen (lpa) - Am Nachmittag des 03.07. begrüßte Landeshauptmann Luis Durnwalder Innenminister Roberto Maroni zu einem Runden Tisch, zu dem der römische Lega-Politiker den Anstoß gegeben hatte. Der Landeshauptmann gab seiner Überzeugung Ausdruck, dass für anstehende Probleme in einer ehrlichen Diskussion Lösungen gefunden werden können.

Seiner Freude über die Anwesenheit des Innenministers gab der Landeshauptmann Ausdruck, dass ein Minister nach Südtirol komme, sei nicht selbstverständlich.Seiner Freude über die Anwesenheit des Innenministers gab der Landeshauptmann Ausdruck, dass ein Minister nach Südtirol komme, sei nicht selbstverständlich.

In seiner Begrüßung zeigte sich Landeshauptmann Luis Durnwalder erfreut über die Initiative von Innenminister Maroni, mit der Zusammenarbeit und Zusammenleben in Südtirol diskutiert und verbessert werden sollen; er begrüßte, neben dem Minister, ausdrücklich den Bischof und den Regierungskommissar sowie Kolleginnen und Kollegen.

Die Anwesenheit so vieler Vertreter des öffentlichen Lebens werte er als positives Zeichen, unterstrich der Minister und betonte, diese seine Initiative wolle weder die institutionalisierten Gremien ersetzen noch Vorschläge aufzwingen.

Der Landeshauptmann betonte: "Wir wollen, dass alle hier ihre Identität, ihre Sprache und Tradition in gegenseitigem Respekt leben können." Falls Probleme oder Gegensätze auftreten, sollten diese nicht für Parteizwecke genutzt werden, sondern: "Wenn wir offen darüber reden, werden wir Lösungen für alle Probleme finden."

Was innerhalb kürzester Zeit zu lösen sei, zählte der Landeshauptmann auf: Was die gut funktionierende Autonomie betreffe, sei er vonseiten des Innenministers und der Regierung sicher, dass diese respektiert werde. Es gebe in Südtirol einige wenige, die davon sprechen, man müsse die Autonomie ändern, diesbezüglich gelte es, auf die Sprache zu achten. Wohl müsse sich auch die Autonomie als "dynamische Autonomie" an die Bedürfnisse der Zeit anpassen, sie sei als Fundament zu betrachten.

Bezüglich der Kommissionen (Sechser- und Zwölfer-Kommission), welche die Autonomie vorsieht, müssten diese endlich alle voll handlungsfähig werden, auch die Stelle des italienischen Schulamtsleiters müsste endlich besetzt werden. Da, wandte sich der Landeshauptmann an den Minister, könne man nicht warten und die Angelegenheit vor sich her schieben.

Was die Konvention mit der RAI betreffe, führte Durnwalder aus, sei ihm schon seit längerem versichert worden, dass die Sendezeiten der deutsch- und ladinischsprachigen Beiträge verlängert würden, auch da müssten Handlungen folgen.

Wegen der Verbesserung der Zweit- und Drittsprache müssten ebenfalls Lösungen gefunden werden, ohne dass es zu Vermischungen komme. Landeshauptmann Durnwalder: "Wir sind Südtiroler, aber auch Europäer, und die Kenntnis mehrerer Sprachen gereicht uns immer zum Vorteil." Was die Bescheinigung der Sprachkenntnisse betreffe, müsse ebenfalls eine Lösung, die bereits vor einiger Zeit gefunden worden sei, umgesetzt werden. Betreffend die Zweisprachigkeit der Ordnungskräfte müsste ebenfalls eine Lösung gefunden werden, etwa über eine eigene Ausschreibug der Stellen..

"Was die Denkmäler betrifft", skizzierte Durnwalder kurz, "sei es jene in Bozen wie in Bruneck und auch die Beinhäuser, glaube ich, dass wir mit gutem Willen eine Lösung finden." Dasselbe gelte für die Toponomastik. Dies, kam der Landeshauptmann zum Schluss seiner Ausführungen, seien nur einige der Themen, auf die man im Südtiroler Alltag treffe. Niemand, weder auf deutscher noch auf italienischer Seite, müsse auf etwas verzichten, hob er hervor und wiederholte: "Bei gegenseitiger Senisibilität und bei gutem Willen kann für alles eine Lösung gefunden werden." Er dankte Innenminister Maroni für seine Bereitschaft, als Mediator zu wirken.
     
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