BMWFJ und Statistik Austria unterstützen europäische Länder beim Ausbau ihrer Tourismusstatistik   

erstellt am
03. 07. 09

UNWTO Regional Seminar 1. - 2. Juli 2009 - Verbesserung der Ländervergleiche
Wien (bmwa) - Tourismus- und Statistikexperten aus europäischen Ländern, vorwiegend aus dem zentral- und südosteuropäischen Raum, treffen einander in den kommenden zwei Tagen in Wien anlässlich eines Regional Seminars der UN Welttourismusorganisation (UNWTO) an der MODUL University Vienna.

Das Regional Seminar, organisiert von der Statistik Austria und dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ), findet im Rahmen eines „Technischen Unterstützungsprogramms" der UNWTO statt, welches insgesamt vier technische Workshops in den Jahren 2008 und 2009 umfasst. Österreich wurde dazu als Partnerland ausgewählt, wobei die inhaltlichen Schwerpunkte in Kooperation zwischen UNWTO, Statistik Austria und BMWFJ ausgearbeitet wurden.

Im Rahmen des Regional Seminars sollen die mittels der zwei vorhergehenden Workshops erzielten Fortschritte der tourismusstatistischen Systeme der teilnehmenden Länder - Albanien, Bulgarien, Georgien, Kasachstan, Lettland, Litauen, Montenegro, Polen, Rumänien, Russische Föderation, Slowakei und Türkei – auch weiteren europäischen Ländern präsentiert werden. Damit soll eine möglichst hohe Vergleichbarkeit erreicht werden, basierend auf international akkordierten Konzepten bzw. Empfehlungen zur Tourismusstatistik seitens der UNTWO, der OECD bzw. EUROSTAT. Nur eine international vergleichbare Tourismusstatistik ermöglicht eine sinnvolle Gegenüberstellung der Bedeutung des Tourismus der einzelnen Länder. Nicht zuletzt dienen tourismusstatistische Informationen auf nationaler wie internationaler Ebene als wichtige Grundlage für tourismuspolitische Entscheidungen sowie für die Bereitstellung von entsprechenden Budgets zur Tourismusentwicklung.

Österreich hat in Relation zur Einwohnerzahl die meisten ausländischen Gäste
Die UNWTO veröffentlicht für ihre Mitgliedsländer (derzeit 154) neben konzeptionellen bzw. methodologischen Standarddokumentationen auch Daten zur Entwicklung der internationalen Ankünfte im Rahmen der jährlichen Publikation „Statistical Yearbook". So wurden für 2008 nach vorläufigen Ergebnissen weltweit insgesamt 924 Mio. internationale Ankünfte registriert, was gegenüber 2007 einem Zuwachs von rund 2% entspricht. Nach Kontinenten erweist sich Europa mit einem Anteil von 53% als die wichtigste Tourismusdestination im internationalen Reiseverkehr, gefolgt von Asien und dem pazifischem Raum mit 20%, Amerika mit 16%, der Mittlere Osten mit 6% und Afrika mit 5%.

Laut UNWTO-Statistik lag Österreich 2007 im europäischen Ranking mit rd. 20,8 Mio. internationalen Ankünften und einem Marktanteil von 4,3% an 8. Stelle, hinter flächen- und einwohnermäßig weit größeren Ländern wie Frankreich, Spanien, Italien, dem Vereinigten Königreich und Deutschland. Wie schon in den Jahren davor lag Frankreich mit 81,9 Mio. internationalen Ankünften an erster Stelle.

Der ausschließliche Vergleich von Absolutwerten ohne die Berücksichtigung von länderspezifischen Charakteristika lässt jedoch nur wenig Spielraum für weitere Interpretationen. Setzt man z.B. die Zahl der internationalen Ankünfte in wichtigen europäischen Zielländern in Beziehung zur Einwohnerzahl, so liegt Österreich mit 2,5 Ankünften pro Einwohner an 1. Stelle, während Frankreich diesbezüglich an 6. Stelle liegt.
     
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