Med Uni Graz erhält "Laura Bassi Centre of Expertise"   

erstellt am
10. 07. 09

Entwicklung von sich selbst auflösenden Implantaten im Kinderknochen zur Stabilisierung von Brüchen
Graz (meduni) - Das Auswahlverfahren für die"Laura Bassi-Zentren" wurde Ende Juni abgeschlossen. Acht Projekte wurden ausgewählt, darunter auch ein Forschungsprojekt der Medizinischen Universität Graz. Priv.-Doz. Dr. Annelie-Martina Weinberg von der Klinischen Abteilung für allgemeine Kinderchirurgie der Med Uni Graz wird im Rahmen des "Laura Bassi Centre of Expertise" an der Entwicklung von Implantaten in Kinderknochen, die sich selbst auflösen, arbeiten.

Innovatives Forschungsprogramm
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend wurde das Programm"Laura Bassi Centres of Expertise" ausgeschrieben. Durch diese Zentren soll hochwertige, anwendungsorientierte Grundlagenforschung an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft ermöglicht werden. "Das Forschungsförderungsprogramm verbessert die Chancengleichheit von Frauen in der kooperativen Forschung, macht exzellente Forschungsleistung sichtbar und stellt neue Karriereoptionen für alle Forschungsmitarbeiter der "Laura Bassi-Zentren" dar", freuen sich die Vizerektorin für Forschung, Univ.-Prof. Dr. Irmgard Th. Lippe sowie Univ.-Prof. Dr. Andrea Langmann, Vizerektorin für Personal und Gleichstellung. Sich selbst auflösende Implantate im Kinderknochen zur Stabilisierung von Knochenbrüchen Kinderchirurgen sind mit der Schwierigkeit konfrontiert, dass die Auswirkungen von Implantaten auf das Knochenwachstum unbekannt sind. Dieser Bereich ist eine Lücke in der Grundlagenforschung. Hinzu kommt, dass die meisten Implantate, die aus der Erwachsenenunfallchirurgie stammen, aus Titan bestehen und nicht immer an Kinder angepasst sind. Daraus ergibt sich aber die Notwendigkeit einer zweiten Operation, um das Implantat wieder zu entfernen.

Das Laura Bassi Centre of Expertise "BRIC" (BioResorbable Implants for Children) [sich selbst auflösende Implantate für Kinder] hat es sich zur Aufgabe gemacht, gänzlich neue Methoden und Materialien zu entwickeln. "Sich selbst auflösende Implantate hätten zwei riesige Vorteile: das Implantat müsste nicht mehr entfernt werden (was eine zweite Operation verhindern und so das Risiko und den Aufwand der Patienten minimieren würde) und die besonderen Eigenschaften dieser Implantate würden den Heilungsprozess von Frakturen vorantreiben", erklärt Priv.-Doz. Dr. Annelie-Martina Weinberg. "Kinder müssten sich keinem Trauma einer weiteren Operation aussetzen, sie hätten keine zusätzlichen Fehlstunden in der Schule und das Knochenwachstum (Einfluss der Osteosynthese auf die Wachstumsfuge) könnte gründlich erforscht und Implantate könnten optimiert werden", so Doz. Weinberg.

Um diesbezüglich erfolgreich zu sein, wurden fünf Arbeitspakete geschnürt:

  1. Entwicklung von Implantaten aus neu entwickelten Grundstoffen
  2. Modifizierung bereits existenter Implantate
  3. Evaluierung des Einflusses dieser Stoffe auf das Knochenwachstum
  4. Anwendung im Tiermodell
  5. Vorbereitung auf den klinischen Einsatz

Begleitung bei Organisation, Management und Karriereentwicklung
Den neuen Zentren steht in den ersten Jahren Begleitung bei Organisation, Management und Karriereentwicklung zur Verfügung. Die Förderhöhe beträgt 530.000 EUR pro Jahr, wobei der Bund maximal 60 Prozent des Forschungsbudgets unterstützt. Der Rest wird durch die Wirtschaftspartner aufgebracht. Die maximale Förderlaufzeit beträgt sieben Jahre.

     
Informationen: http://www.medunigraz.at/    
     
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