Hauptausschuss: Enquete soll Novelle zum ORF-Gesetz vorbereiten
Wien (pk) – Am 17. September 2009 wird in der Zeit von 9 bis 18 Uhr eine Parlamentarische Enquete
zum Thema "Öffentlich-rechtlicher Rundfunk – Medienvielfalt in Österreich" stattfinden. Ein
entsprechender Beschluss passierte am 10.07. den Hauptausschuss des Nationalrats einstimmig.
Grundlage dafür war ein Antrag der beiden Koalitionsparteien, der am 23. Juni 2009 vertagt und nun durch einen,
von allen fünf Fraktionen unterstützten, Abänderungsantrag ersetzt wurde.
Die Diskussion soll in drei Themenblöcke geteilt werden. Zunächst sind grundsätzliche Statements
von den beiden Klubobmännern Josef Cap und Karlheinz Kopf, von den Mediensprechern von FPÖ, BZÖ
und Grünen sowie von den Staatssekretären Josef Ostermayer und Reinhold Lopatka geplant. Über die
Zukunftschancen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus europäischer Sicht diskutieren im Anschluss
daran internationale ExpertInnen mit der EU-Kommissarin Neelie Kroes. Der dritte Themenblock ist der Frage nach
den Rahmenbedingungen für die Medienvielfalt in Österreich gewidmet. Dazu sind Impulsreferate von ORF-Generaldirektor
Alexander Wrabetz und Horst Pirker, Präsident des VÖZ, vorgesehen.
Ziel der Enquete ist es, unter Einbindung aller relevanten Marktteilnehmer, internationaler ExpertInnen sowie VertreterInnen
von Interessensverbänden die wesentlichen Punkte für eine Novellierung des ORF-Gesetzes breit zu beleuchten.
Dabei stehen laut Antrag die Bestands- und Akzeptanzsicherung sowie faire Marktbedingungen für alle TeilnehmerInnen
im Vordergrund.
Die Reform des ORF-Gesetzes muss bis 19. Dezember dieses Jahres beschlossen werden. Der Grund dafür liegt
in Anpassungserfordernissen aus einem EU-Beihilfeverfahren sowie in der notwendigen Umsetzung der Audiovisuellen
Mediendienste-Richtlinie. Auch der Rechnungshof hat Anfang 2009 einen kritischen Prüfbericht zum ORF vorgelegt.
|