Wirtschaftswachstum von 2,0% im Jahr 2008   

erstellt am
10. 07. 09

Wien (statistik austria) - Die österreichische Wirtschaft wuchs nach Berechnungen von Statistik Austria im Jahr 2008 um 2,0%. Nach den kräftigen Zuwächsen in den Jahren 2006 und 2007 (jeweils +3,5%) war für 2008 somit ein aufgrund der schwierigen internationalen Rahmenbedingungen deutlich verlangsamtes Wachstum zu beobachten. Im internationalen Vergleich ist dieser Zuwachs jedoch durchaus beachtlich. Das durchschnittliche Wachstum der EU-Mitgliedsländer betrug 0,9%, jenes der Eurozone (15) lag bei 0,7% (Quelle: Eurostat Datenbank, Juli 2009). Die OECD-Länder verzeichneten im Durchschnitt ebenfalls ein Wachstum von 0,9% (Quelle: OECD, Main Economic Indicators, Juni 2009).

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2008 zu laufenden Preisen um 11,1 Mrd. Euro bzw. 4,1% auf rund 281,9 Mrd. Euro angestiegen. Das BIP pro Einwohner betrug 33.810 Euro (+3,6%).

Vom Produktionsansatz nach Wirtschaftsbereichen betrachtet, verzeichnete die Energie- und Wasserversorgung mit einem realen Plus von 5,8% die markanteste Steigerung. Die Sachgüterproduktion entwickelte sich zwar schwächer als in den Vorjahren (2006: real +9,2%, 2007: real +7,5%), mit real +3,9% aber immer noch überdurchschnittlich. Das Wachstum im produzierenden Bereich insgesamt (+3,5% real) übertraf jenes des Dienstleistungssektors (+1,7% real) um etwa das Doppelte. Am stärksten von allen Dienstleistungsbranchen wuchs das Beherbergungs- und Gaststättenwesen mit einem realen Plus von 3,1%.

Das schwächere Plus bei den Sachgütern spiegelte sich verwendungsseitig auch in einem deutlich gedämpften Exportwachstum wider. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen, die die Konjunktur in den letzten Jahren maßgeblich gestützt hatten, wuchsen 2008 nur mehr um nominell +3,4% bzw. real +0,8%. Am stärksten von allen Endnachfrageaggregaten entwickelten sich die Konsumausgaben des Staates mit einem realen Plus von 3,2%. Die Bruttoanlageinvestitionen legten gegenüber dem Vorjahr real lediglich um 1,0% zu. Während die Maschineninvestitionen real um +2,2% stiegen, war ein deutlicher realer Rückgang von 4,7% bei der Fahrzeugnachfrage zu beobachten. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte verzeichneten wie schon 2007 ein reales Plus von 0,7%, das nominelle Wachstum fiel aufgrund des markanten Anstiegs der Verbraucherpreise stärker aus (+3,4%).

Das verfügbare Nettoeinkommen der Volkswirtschaft zu laufenden Preisen verzeichnete 2008 einen Anstieg von 4,4% auf 232,6 Mrd. Euro. Das Arbeitnehmerentgelt (die Summe aller Geld- und Sachleistungen von Arbeitgebern an Arbeitnehmer) stieg um 5,3% und damit zum ersten Mal nach neun Jahren wieder stärker als Bruttobetriebsüberschuss und Selbständigeneinkommen (+2,9%). Der “BIP-Deflator“ (der implizite Preisindex, errechnet aus nominellem und realem Bruttoinlandsprodukt auf Vorjahrespreisbasis) betrug 102,0. Der gesamtwirtschaftliche Preisauftrieb entwickelte sich also deutlich schwächer als der Verbraucherpreisindex (+3,2%).
     
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