Magnetische Simulation wirkt in Realität   

erstellt am
08. 07. 09

FH St. Pölten zieht Top-Forscher an
St. Pölten (pr & d) - Der FH St. Pölten ist ein Coup gelungen: Mit Prof. Thomas Schrefl kommt ein international angesehener Experte für die Computersimulation magnetischer Materialien an die niederösterreichische Fachhochschule. Der 44jährige START-Preisträger und Professor für "Functional Materials" an der Universität Sheffield (GB) forschte zuvor u. a. an einem Max Planck-Institut sowie bei IBM und Hitachi. Mit mehr als 200 Publikationen und seiner Industrieerfahrung wird Schrefl die Lehre und angewandte Forschung des Studiengangs Communications & Simulation Engineering maßgeblich mitgestalten. Bereits jetzt haben seine Arbeiten ein hoch aktuelles Projekt zur Energie-Effizienz von elektrisch betriebenen Autos in Gang gebracht: "Green Cars".

Mit 1 Mio. Büchern im wissenschaftlichen Reisegepäck kommt der Physiker und Spitzenforscher Prof. Thomas Schrefl an die FH St. Pölten - ganz ohne die Hilfe von Lastwägen. Denn diese Anzahl an Büchern passt auf einen Quadratzentimeter. Möglich ist das durch eine von Prof. Schrefl entwickelte Computersimulation, die zeigt wie die Speicherdichte von magnetischen Festplatten um den Faktor 10 erhöht werden kann. Computersimulationen von Eigenschaften magnetischer Materialien sind nämlich das Spezialgebiet des 44-jährigen Österreichers, der aus Herzogenburg in Niederösterreich stammt. Dass er in seiner bisherigen Laufbahn an drei Universitäten, zwei Industrielaboren und einem Max Planck-Institut tätig war, zeigt das große akademische und kommerzielle Interesse an diesem Spezialgebiet - und an Prof. Schrefls Know-how. Letzteres stellt er nun zukünftig auch in den Dienst des Studiengangs Communications & Simulation Engineering der FH St. Pölten.

Simulieren und Stimulieren
"Forschung soll und darf Spaß machen", so Prof. Schrefl, "das ist die Devise unter der meine wissenschaftliche Karriere steht und das ist es auch, was ich den Studierenden weitergeben möchte. Dabei hilft es natürlich, dass mein Forschungsgebiet einen sehr engen Bezug zur Anwendung hat. Denn die Entwicklung neuer Materialen mit immer leistungsstärkeren Eigenschaften ist ein wesentlicher Treiber unseres technologischen Fortschritts - und verschlingt Milliarden an Entwicklungssummen. Der Einsatz intelligenter Computersimulationen von Materialeigenschaften spart dabei neben viel Zeit auch signifikante Beträge in den industriellen Forschungsabteilungen. So profitieren unsere Studierenden von einem hohen Praxisbezug dieses Feldes und von guten Berufsaussichten."

Wie begehrt das Wissen von Prof. Schrefl tatsächlich ist, zeigt die industrielle Nutzung einer speziellen Kombination magnetischer Materialien in Computer-Festplatten - eine Materialkombination, die Prof. Thomas Schrefl erst vor wenigen Jahren im Rahmen seines START-Projekts des Wissenschaftsfonds FWF erfand. Sein Fachwissen ist offensichtlich eine gelungene Kombination von tief gehendem Verständnis des Aufbaus magnetischer Materialien und der Fähigkeit deren Eigenschaften mit mathematischen Algorithmen zu beschreiben - und damit der Computersimulation zugänglich zu machen.

Simulierte Technik reale Einsparung
Damit ergänzt sich das Forschungsinteresse von Prof. Schrefl mit dem Leistungsangebot der FH St. Pölten optimal, wie auch das Projekt "Green Dynamics" des Studiengangs Communications & Simulation Engineering zeigt. Dazu dessen Leiter DI Dr. Christian Hölzl: "Mit Green Dynamics hat der Studiengang ein Simulationsmodell entwickelt, das den energieeffizienten Einsatz von großen IT-Ressourcen erlaubt. Dafür wurden wir mit dem Green IT Award 2008 und 2009 mit dem Umweltpreis der Stadt Wien ausgezeichnet. Gemeinsam mit Prof. Schrefl gehen wir jetzt einen Schritt weiter und werden mittels Simulation zeigen, welche Energie- und Kosteneinsparung die Nutzung der nach seinen Entwicklungen optimierten Festplatten mit 10-mal höherer Speicherdichte erlauben."


Doch der Einsatz von magnetischem Material und die Expertise von Prof. Schrefl sind bei weitem nicht allein auf Festplattenspeicher fokussiert. Tatsächlich arbeiten Prof. Thomas Schrefl und das Team des Studiengangs bereits an der Optimierung von Hochleistungsmagneten, die in Hybrid-Autos zum Einsatz kommen. Dabei wird das Simulationsmodell für diesen speziellen Bedarf optimiert und bietet dann der Autoindustrie attraktive Möglichkeiten die Energie-Effizienz von Hybridautos kostengünstig zu verbessern.

Über die Fachhochschule St. Pölten Die Fachhochschule St. Pölten bietet eine qualitätsvolle Hochschulausbildung in den Bereichen Mensch, Wirtschaft und Technologie und betreut in mittlerweile 11 FH-Studiengängen mehr als 1700 Studierende. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt innerhalb der Studiengänge sowie in eigens etablierten Instituten, in denen laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickelt und umgesetzt werden.
     
Informationen: http://www.fhstp.ac.at    
     
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