Egerth: Aufbau von Spitzenforschungszentren gelungen – Superti-Furga: GEN-AU hat wichtige Ergebnisse
gebracht
Wien (bmwf) - Mit dem österreichischen Genomforschungsprogramm GEN-AU (GENome Research in Austria)
wurde 2001 das höchst dotierte Forschungsprogramm Österreichs gestartet. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz
läuteten nun Wissenschaftsminister Johannes Hahn, Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Österreichische
Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie Giulio Superti-Furga, Geschäftsführer und wissenschaftlicher
Direktor des Forschungszentrum für Molekulare Medizin (Research Center for Molecular Medicine, CeMM) den „Endspurt“
für die dritte und letzte Phase ein.
„Mit GEN-AU ist es uns gelungen, die Biowissenschaften in Österreich erfolgreich auf- und auszubauen. Das
ist wichtig für den heimischen Forschungsstandort“, verwies Hahn auf GEN-AU-Projekte, die auch über die
Grenzen hinweg internationale Beachtung gefunden haben. „Somit wurde GEN-AU auch zu einem wichtigen Motor für
die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Spitzenforschung“, betonte der Minister. Auch die internationale
Integration ist gelungen, nannte Hahn Beteiligungen an vier ERA-NETs (Initiative zur Integration europäischer
Forschungssysteme), transnationale Initiativen und die Förderung transnationaler Projekte.
„Forschung ist Fortschritt und berührt uns alle. Gerade die Biowissenschaften haben hohe gesellschaftliche,
volkswirtschaftliche und gesundheitliche Relevanz“, fuhr Hahn fort. „Die Genomforschung ist ein wichtiges Fundament
der Biowissenschaften und die Ergebnisse führen in zahlreichen Fällen zu einer breiten Nutzung und Anwendung.“
Hahn nannte die Erforschung von Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Diabetes als Beispiele. „Im Rahmen von GEN-AU
wird für Ihre, wird für unsere Gesundheit geforscht.“
Der hohe Stellenwert von GEN-AU lasse sich auch in Zahlen darstellen, so der Minister weiter. „Wir haben insgesamt
rund 100 Millionen Euro in die Hand genommen. Bisher gab es 350 Publikationen, mehr als 300 Forschende haben an
GEN-AU Projekten mitgewirkt und 30 Patente wurden angemeldet.“
Johannes Hahn betonte weiters: „Das GEN-AU Programm bildet neben dem thematischen Schwerpunkt der Life Sciences
sämtliche Aspekte ab, die mir als Wissenschafts- und Forschungsminister wichtig sind: Die Förderung von
Frauen, Mobilität und Nachwuchs.“ Zur Förderung von Frauen gibt es beispielsweise einen Bonus für
Frauen in Führungspositionen. Weiters bekommen GEN-AU Mitarbeiterinnen einen Zuschuss zu den Kinderbetreuungskosten.
„Der Frauenanteil ist daher mit 40 Prozent erfreulich hoch, freilich noch mit Potential nach oben“, sagte Hahn.
Die Mobilitätsförderung im Rahmen von GEN-AU sieht Stipendien für Wissenschafter/innen vor, die
Forschungsaufenthalte im Ausland absolvieren.
Bei der Nachwuchsförderung verwies der Minister auf eine eigene Projektschiene zur Förderung von High
Potentials in Leitungspositionen. „GEN-AU wurde so für zahlreiche Nachwuchswissenschafterinnen und -wissenschafter
zu einem Sprungbrett.“ Weiters nannte Hahn die GEN-AU SummerSchool, die 2003 vom Ministerium aus der Taufe gehoben
wurde. „Damit bekommen jährlich zahlreiche Jugendliche die Chance, Praktika in Labors zu machen und hautnah
mit Wissenschaft und Forschung in Berührung zu kommen.“ Beim Start waren 17 Jugendliche dabei, aktuell forschen
gerade 105 Mädchen und Burschen in den heimischen Labors, insgesamt haben schon mehr als 400 von diesem tollen
Angebot profitiert.
„GEN-AU ist ein Grundlagenforschungsprogramm mit einem starken Fokus auf Innovation und Verwertung“, so die Geschäftsführerin
der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), Henrietta Egerth. „Wichtig war uns, dass mit dem Programm kritische
Massen erreicht und dadurch international wettbewerbsfähige Exzellenzzentren in der Genomforschung gebildet
werden konnten. Das konnte durch ein ausgeklügeltes Programmdesign mit drei Phasen, verschiedenen, einander
ergänzenden Projektarten und eine höchstrangige, international besetzte Auswahljury erreicht werden.“
„Das GEN-AU Programm hat wichtige Ergebnisse und Auswirkungen für die Vertiefung und Verbesserung der Forschung
in den Lebenswissenschaften gebracht“, so Giulio Superti-Furga, Geschäftsführer und wissenschaftlicher
Direktor des Forschungszentrum für Molekulare Medizin. Das Zentrum für Molekulare Medizin der ÖAW
(CeMM) hat über die drei GEN-AU Phasen Unterstützung für die Epigenetik, Proteomik, Bioinformatik
und Wirkstoff-Genomik Projekte erhalten. „Im Laufe dieser Projekte konnten wir einen guten Einblick und Überblick
über die Auswirkungen und Konsequenzen dieses Programmes gewinnen“, sagte Superti-Furga. |