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ÖIAG-Debatte hält unvermindert an |
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erstellt am
15. 07. 09
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Pröll:
ÖIAG soll Arbeit fortsetzen
Kopf: "Mit diesem Thema muss man sehr sensibel umgehen."
Wien (övp-pd) - Zum Vorschlag von Bundeskanzler Faymann einer Auflösung der ÖIAG erklärt
Josef Pröll, dass es der denkbar ungünstigste Zeitpunkt ist, in den entscheidenden Stunden für den
Verkauf der AUA an die Lufthansa – gemanagt durch die ÖIAG – die ÖIAG jetzt in Frage zu stellen.
ÖIAG hat guten Dienst geleistet
Was den Abbau der verstaatlichen Betriebe und damit der Staatsschulden in der Vergangenheit betrifft, hat die ÖIAG
gute Arbeit geleistet und soll daher bestehen bleiben. Zwar schließt der Finanzminister die eine oder andere
Adaption nicht aus, aber das Grundkonstrukt der ÖIAG hat einen guten Dienst geleistet und soll das auch in
Zukunft fortsetzen. Pröll: "Wir stehen dazu, dass die ÖIAG vom politischen Einfluss herausgehalten
werden muss und unabhängig ihre Arbeit erfüllen soll."
Auflösung der ÖIAG nicht realistisch
Den Vorschlag von Bundeskanzler Faymann, die ÖIAG aufzulösen, sieht auch Klubobmann Karlheinz Kopf als
nicht realistisch an: "Mit diesem Thema muss man sehr sensibel umgehen." Derzeit gebe es dazu keinen
Zeitplan, eine Auflösung in dieser Legislaturperiode sei nicht wahrscheinlich. "Derzeit konzentrieren
wir uns darauf, gemeinsam mit der ÖIAG eine gute Lösung für die AUA zu finden", stellt Kopf
klar. |
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Matznetter: Auflösung der teuren Konstruktion ÖIAG mehr als berechtigt
Reaktion auf Presse-Interview von ÖVP-Klubobmann Kopf: "Bestätigung des
Versagens der ÖIAG"
Wien (sk) - ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf bestätigt in seinem heutigen Presseinterview,
dass die unter Schwarz-Blau im Jahr 2000 neu aufgestellte ÖIAG eine untaugliche Struktur ist. Das von der
ÖVP geführte Finanzministerium war nach seinen Aussagen nicht in der Lage, ein ordnungsgemäßes
Arbeiten in der ÖIAG sicherzustellen. Für die SPÖ ist damit klar, dass die Forderung des Bundeskanzlers
auf Auflösung dieser teuren Konstruktion mehr als berechtigt ist.
Völliges Unverständnis äußerte Matznetter zu der Verharmlosung der gravierenden Fehler der
ÖIAG in Sachen AUA mit den Worten "Wer macht schon alles richtig". Die angesammelten Fehler bei
der AUA, insbesondere die Bestellung untauglichen Führungspersonals wie zuletzt in Form des Generaldirektors
Ötsch, die wiederholten Fehlinformationen der Öffentlichkeit (Ötsch: "Die AUA ist saniert"),
und auch der völlig unprofessionell aufgesetzte Prozess der Partnersuche beweisen eine Ansammlung von gravierenden
Fehlern. "Diese Fehler können jetzt zum Verlust tausender Arbeitsplätze und einer schweren Schädigung
des Standorts Österreichs führen - und zwar sowohl als Wirtschaftsstandort als auch als Tourismusland",
betont Matznetter. "Hier sind weitaus mehr Fehler begangen worden, als nur die Bewertung der Frage Stand-Alone
- ja oder nein.
"Faymann hat Recht, wenn er die Kosten der ÖIAG-Struktur als "hinausgeschmissenes Geld" bezeichnet.
Es ist zu hoffen, dass der Regierungspartner die Forderungen des Bundeskanzlers ernst nimmt und rasch in einen
konstruktiven Dialog über die Abschaffung der Michaelis-ÖIAG tritt", schloss Matznetter. |
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Themessl: Proporzauflösung statt ÖIAG-Macht
Faymann stellt parteipolitische Interessen vor staatspolitische Verantwortung
Wien (fpd) - Der freiheitliche Wirtschaftssprecher NAbg Bernhard Themessl hält "neue und
verhältnismäßige Strukturen" für die ÖIAG für unerlässlich. Dies könne
schlussendlich auch die Auflösung bedeuten.
"Fakt ist, dass die ÖIAG nicht mehr jene Bedeutung hat, wie etwa vor zehn oder fünfzehn Jahren",
hält Themessl fest. "1994 verwaltete die ÖIAG noch etwa ein Dutzend an Staatsbeteiligungen, heute
sind es noch vier börsennotierte Unternehmungen. Es ist deshalb - im Sinne der Steuerzahler - zu klären,
wie diese Beteiligungen kostengünstig und sinnvoll verwaltet werden können."
Bundeskanzler Faymann wäre aber gut beraten, nicht nur die Auflösung der ÖIAG einzufordern, sondern
auch den Proporz bei Staatsbeteiligungen oder staatsnahmen Unternehmungen zurückzustutzen, betont Themessl.
"Die Forderung von Faymann nach einer ÖIAG-Auflösung ist ja keine wirtschafts- oder staatspolitische,
sondern eine rein machtpolitische. Es ist ja augenscheinlich, dass die SPÖ nur deshalb die ÖIAG-Auflösung
einfordert, weil sie dort nichts zu melden hat." Der Proporz sei ein Grundübel. So sei das AUA-Debakel
nur deshalb entstanden, weil Parteimanager statt Experten in Vorstandspositionen nominiert worden seien. Auch beim
aktuellen Skylink-Projekt des Wiener Flughafens zeige sich, dass Parteimanager unfähig sind. Mit den vorhandenen
Beispielen liesse sich eine lange Liste erstellen.
Abschließend führt der freiheitliche Wirtschaftssprecher aus: "Wenn vernünftige Alternativvorschläge
zur Beteiligungsverwaltung auf den Tisch gelegt werden, kann man über die ÖIAG-Auflösung reden.
Aber eine reine Auflösung, aufgrund parteipolitischer Machtkämpfe, ohne nachhaltige Konzepte und ohne
Proporzbekämpfung, ist nicht der richtige Weg und eines Bundeskanzlers unwürdig." |
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Grosz fordert Wiedereinsetzung des AUA-RH-Unterausschusses
Politische Verantwortlichkeit muss endlich lückenlos geklärt werden
Wien (bzö) - BZÖ-Rechnungshofsprecher Abg. Gerald Grosz forderte am 15.07. die Wiedereinsetzung
des AUA-RH-Unterausschusses. "An dem AUA-Debakel tragen der damalige SPÖ-Verkehrsminister Werner Faymann
und der damalige ÖVP-Finanzminister Molterer die Hauptschuld. Die AUA wurde sehenden Auges von SPÖ und
ÖVP in das Verderben gestoßen. Aktionäre, Betriebsräte, aber auch der unter Beschuss geratene
ÖIAG-Vorstand Michaelis, bestätigen nun diese Vorwürfe des BZÖ. Daher ist es notwendig, die
politische Verantwortlichkeit lückenlos zu klären", so Grosz.
Grosz wies darauf hin, dass Rot und Schwarz im RH-Unterausschuss das wahre Ausmaß und die Verantwortung vertuscht
hätten, was zu einer dramatischen Verschlechterung der Situation der AUA beigetragen habe. Die mangelnde Transparenz
im RH-Unterausschuss ist dafür mitverantwortlich, dass die AUA vor einem solchen Dilemma steht. Das ist der
Fluch der bösen Tat des Vertuschens und Zudeckens. Jetzt ist es aber höchst an der Zeit, dieses rot-schwarze
Desaster aufzuklären", so der BZÖ-Rechnungshofsprecher. |
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Fritz: Postgewerkschaft für sofortige ÖIAG-Auflösung
Michaelis als Eigentümervertreter nicht mehr tragbar
Wien (ögb/gpf) - Die Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF) begrüßt
den Vorschlag von Bundeskanzler Werner Faymann, die ÖIAG aufzulösen und die Staatsbeteiligungen zukünftig
von den zuständigen Ministerien führen zu lassen. Für GPF-Vorsitzenden Fritz ist vollkommen klar:
"Alleine die Vorgänge rund um die AUA beweisen, dass der ÖIAG-Vorstand, Dr. Peter Michaelis hoffnungslos
überfordert und auf allen Linien gescheitert ist. Michaelis ist als Eigentümervertreter daher nicht mehr
tragbar. Die ÖIAG ist sofort aufzulösen" Als Beweis dafür ein kurzer Auszug der Michaelis´schen
Managementfehler:
Fehler 1: Dr. Michaelis verheimlicht von 2006 - 2008 zwei Jahre lang ein Gutachten, in dem ein renommierter
Unternehmensberater dringend einen strategischen Partner für die AUA empfiehlt.
Fehler 2: Dr. Michaelis widerspricht AUA-General Ötsch mit keinem Wort, als dieser im Frühjahr
2008, sogar öffentlich die AUA als saniert erklärt. Wo hat der Aufsichtsratschef da hingesehen? Denn
wenige Wochen später ist alles anders und die AUA massiv gefährdet.
Fehler 3: Noch vor dem Sommer 2008 muss Dr. Michaelis alles revidieren und in einer Nacht- und Nebelaktion
den Verkaufsprozess einleiten, der dem Steuerzahler 500 Millionen Euro und Hunderten AUA-MitarbeiterInnen den Job
kosten soll.
Fehler 4: Dr. Michaelis macht von Beginn an kein Hehl daraus, dass für ihn nur die Lufthansa in Frage
kommt. Der Verkaufsprozess wird überhastet und am Rande des Machbaren in einer Art und Weise durchgezogen,
sodass alle anderen potentiellen Bewerber im wahrsten Sinne des Wortes "abgeschüttelt" werden. Mit
einem Partner aus dem asiatischen oder arabischen Raum würden heute sehr geringe, bis gar keine Probleme in
Brüssel entstehen.
Wenn sich Michaelis jetzt hinsetzt und von fürchterlichen Kosten (mehr als 1 Milliarde Euro) für den
Plan "B" spricht, vergisst er, dass er für diese Misere die volle Verantwortung hat, die die MitarbeiterInnen
und die Steuerzahlerinnen in den nächsten Jahren auszubaden haben.
"Ich frage mich, wie es heute tatsächlich noch Politiker geben kann, die einem solchen Vorgehen die Stange
halten und Herrn Dr. Michaelis auch noch öffentlich verteidigen" sagt Gerhard Fritz zu den unverständlichen
Aussagen mancher Politiker.
Aber auch bei der gesamten Diskussion zur Postmarktliberalisierung, vermisst Fritz jedes Engagement des "Eigentümers
Michaelis". Während jeder Eigentümer einer Firma sich in einem solchen Fall öffentlich stark
machen würde, dass eine neue gesetzliche Regelung "seiner" Firma hilfreich ist, versteckt sich der
ÖIAG-Chef hinter den Mauern der ÖIAG und ist im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos. Auch wenn das Postamtsschließungstheater
zu mehr als bedenklichen Marktanteilsverlusten in einem, in der ganzen Branche wachsenden Markt führt, ist
das für Post-Aufsichtsratsvorsitzenden Michaelis kein Grund, einem Antrag von vier Aufsichtsräten auf
Sonderaufsichtsrat nachzukommen.
"Einen solchen "Eigentümer" haben sich die hart arbeitenden MitarbeiterInnen der Post AG und
die ÖsterreicherInnen für "ihr Eigentum" nicht verdient. Es ist wahrlich an der Zeit, die ÖIAG
aufzulösen und Herrn Dr. Michaelis in die Wüste zu schicken", meint Fritz weiter.
Für den Postgewerkschaftschef wäre es daher logisch, die Beteiligungen von Post und Telekom dort hinzugeben,
wo sie sinnvoller Weise hingehören, nämlich zu dem Ressort, wo die Verantwortung für die Infrastruktur
liegt.
"Finanzminister Josef Pröll hat in den letzten Wochen und Monaten keine Gelegenheit ausgelassen, um die
Verantwortung als Eigentümervertreter für die Post AG von sich zu schieben. Lediglich gegen die Dividende
gab es von ihm keine Einwände. Ich bin davon überzeugt, dass die Post und die Telekom besser im BMVIT
aufgehoben wären", so Gerhard Fritz dazu abschließend |
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