Wien (nöwpd) - Der Grüne Veltliner, Österreichs bekannteste Weißweinsorte, drückt
nun auch der Sektproduktion immer mehr seinen Stempel auf. So meldet der Schaumweinerzeuger Schlumberger für
seine 150 Jahre alte Traditionsmarke "Goldeck" starke Absatzsteigerungen, seitdem sie vor knapp vier
Monaten von einer Cuvée auf einen reinsortigen Veltliner-Sekt umgestellt worden war. "Beim Goldeck-Sekt
hat das neue Veltliner-Konzept toll eingeschlagen. Das sollte der Marke bis Jahresende ein Verkaufsplus von acht
oder neun Prozent einbringen", schätzt Schlumberger-Vorstandsvorsitzender Eduard Kranebitter im Gespräch
mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Das Unternehmen bezieht einen Großteil seines zur Schaumweinherstellung erforderlichen Jahresbedarfes von
rund 2,5 Millionen Litern Sektgrundwein aus dem Raum um Poysdorf und Falkenstein. Dort nämlich entwickeln
die Trauben auf den Lößböden aufgrund des vorherrschenden Klimas eine spezifische Apfelsäure,
die sich sehr vorteilhaft auf die Sektproduktion auswirkt. Deshalb kaufen alle großen österreichischen
Sektkellereien ca. drei Viertel der notwendigen Menge an Grundweinen im nördlichen Weinviertel ein.
Etwa 80 Winzer aus der Region beliefern Schlumberger mit Trauben und Most, vornehmlich aus den Sorten Grüner
Veltliner und Welschriesling. Für viele Weinbauern stellt die Produktion von Sektgrundwein ihre Haupteinnahmequelle
dar. So erzeugt der größte Schlumberger-Lieferant rund 350.000 Liter im Jahr.
Nach dem erfolgreichen Start in Österreich soll der neue "Goldeck"-Veltliner-Sekt auch schon bald
auf dem deutschen Markt Präsenz zeigen. "Wir rechnen uns dort große Chancen aus, zumal die Weinsorte
Grüner Veltliner in Deutschland bei den Konsumenten sehr positiv verankert ist", erklärt Kranebitter.
Im Lebensmittelhandel ist die Marke in den Geschmacksrichtungen Extra Trocken, Trocken und Halbtrocken erhältlich.
Die im Schaumwein- und Spirituosengeschäft tätige Schlumberger AG, eine Tochtergesellschaft der Underberg-Gruppe,
konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/2009 mit 236 Beschäftigten einen Umsatz von 209 Millionen Euro
erwirtschaften. Das war ein Zuwachs um über zehn Prozent gegenüber der Vorperiode. Mittlerweile geht
bereits jede vierte Flasche Schlumberger-Sekt ins Ausland. Wichtigste Exportmärkte sind Deutschland, Polen,
Ungarn und Russland. |