Erfolgreiche Zwischenbilanz von StartClim und Startschuss für Austrian
Climate Research Program (ACRP) aus Mitteln des Klima- und Energiefonds
Wien (bmlfuw) - „Der Klimawandel findet statt, darüber besteht kein Zweifel. Die Auswirkungen
auf Energieversorgung, Landwirtschaft, Tourismus, Gesundheit und andere Sektoren werden in Zukunft noch deutlicher
spürbar werden. Jetzt geht es darum, wissenschaftlich fundierte Strategien zu entwerfen, um die Anpassung
an den Klimawandel zu schaffen und seine Folgen erträglich und beherrschbar zu machen. Ich danke Frau Prof.
Kromp-Kolb für die im Rahmen von StartClim bisher geleistete Arbeit. Sie hat die notwendigen Grundlagen für
ein neues Klimaforschungsprogramm im Klima- und Energiefonds geliefert, das heuer mit acht Millionen Euro dotiert
ist.
Dieses Programm soll sich gezielt mit den Auswirkungen des Klimawandels in Österreich auseinandersetzen und
exakte Aussagen zu regionalen Klimaänderungen in Österreich ermöglichen. Nur so können wir
punktgenaue Maßnahmen setzen, die treffsicher die Anpassung an den Klimawandel ermöglichen.“ Das erklärte
Umweltminister Niki Berlakovich am 27.07. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frau Prof. Kromp-Kolb, der
wissenschaftlichen Koordinatorin der 2003 gestarteten Klimaforschungsinitiative StartClim.
Im Rahmen von StartClim befassen sich seit Anfang 2003 Forscher und Forscherinnen aus zahlreichen österreichischen
Institutionen interdisziplinär mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auf Österreich. Seither wurden
Fragestellungen wie „Meteorologische Extremereignisse und ihre Auswirkungen und wirtschaftlichen Dimensionen in
Österreich“, die „Analyse von Hitze und Trockenheit und deren Auswirkungen in Österreich“, „Klimawandel
und Gesundheit“, bis hin zu „Auswirkungen des Klimawandels auf Tourismus und Energiewirtschaft“ wissenschaftlich
beleuchtet.
„StartClim greift neue Themen auf und bereitet Forschungsfelder vor. Dies gilt vor allem thematisch, indem Projekte
gefördert werden, die Fragestellungen behandeln, die für Österreich neu sind. Diese werden in StartClim
so weit geführt, dass darauf weiterführende Projekte aufgebaut werden können. StartClim-Projekte
sind darum in der Lage, flexibel und praxisorientiert aktuelle Fragestellungen wissenschaftlich fundiert aufzubereiten
und wichtige Grundlagen für politische Entscheidungen zu liefern“, skizzierte Univ. Prof.in Dr. Helga Kromp-Kolb
die Arbeitsweise des Programms.
2008 stand das Thema „Anpassung an den Klimawandel“ im Vordergrund. Dazu wurden Forschungsprojekte umgesetzt, die
das Sterberisiko in Wien durch Temperaturextreme, die Verbesserung derzeitiger Schutzmaßnahmen gegen Bodenerosion,
die Anpassung von Schadinsekten an den Klimawandel, den Beitrag der Bio-Berglandwirtschaft in Tirol zur Klimaentlastung,
Klimawandel und Biomasseproduktion, neue Naturgefahren und Auswirkungen auf den Tourismus durch den Schwund der
Gletscher und das Auftauen des Permafrosts sowie die Anpassung von Waldböden an sich ändernde Klimabedingungen
zum Inhalt hatten.
Die bisher durchgeführten StartClim Projekte haben eine Vielzahl neuer Daten und Erkenntnisse geliefert, die
auch von praktischem Wert sind. Sie haben aber vor allem wichtige Vorarbeit geleistet und aufgezeigt, wo der zusätzliche
Forschungsbedarf liegt. Dadurch ist die Erstellung eines langfristigen Klimaforschungsprogramms für Österreich,
das die nationalen Bedürfnisse und Forschungsentwicklungen berücksichtigt und in die einschlägige
nationale und internationale Forschungslandschaft eingebettet ist, wesentlich vorangetrieben worden.
Das neue, im Rahmen des Klima- und Energiefonds 2009 mit acht Millionen Euro dotierte Austrian Climate Research
Program (ACRP) soll sich vor allem folgenden Fragestellungen, die für die Entwicklung einer Klima-Anpassungsstrategie
für Österreich maßgeblich sind, widmen: Wie wird sich das Klima auf regionaler Ebene entwickeln
und welche Wechselwirkungen mit natürlichen Systemen sind zu erwarten? Welche Risiken und Chancen ergeben
sich für Wirtschaft und Gesellschaft durch den Klimawandel? Welche in Österreich gewonnenen Erkenntnisse
über alpine Klimate, deren Wandel und Auswirkungen können Ländern in Afrika, Südamerika und
Asien zugute kommen?
Wie groß das Interesse innerhalb der Wissenschaftsgemeinde ist, zeigt die Einreichung von über 60 Projekten
nach einem ersten Aufruf des Klima- und Energiefonds. Die Ausschüttung der ersten vier Millionen Euro aus
ACRP soll noch im Sommer beginnen, für Herbst ist dann ein weiterer Aufruf zur Einreichung von Forschungsprojekten
geplant, für die weitere vier Millionen Euro bereitstehen.
Für Umweltminister Niki Berlakovich ist StartClim auf Grund seiner Flexibilität und der bisher so erfolgreichen
Arbeit ein unverzichtbarer Partner für die Umwelt- und Klimapolitik. „StartClim hat seinen Auftrag bisher
hervorragend erfüllt und wird für mich bei der Entwicklung einer maßgeschneiderten Klima-Anpassungsstrategie
auch in Zukunft ein wichtiger Partner sein“, so Umweltminister Niki Berlakovich abschließend. |