Grüne zu Milchbauernblockade
Wien (grüne) - „Der Sturzflug der Milchpreise betrifft nicht nur die italienischen oder österreichischen
Milchbetriebe, sondern sämtliche EU-Milchbäuerinnen und -bauern. Das Desaster wurde herbeigeführt
von der verheerenden Fehlentscheidung der EU-Agrarminister, in den nächsten Jahren die Milchquoten zu erhöhen
und damit eine Überschuss-Situation zu schaffen, die die Preise ins Bodenlose stürzen lässt“, kommentiert
der der Grünen, Wolfgang Pirklhuber die Milchbauernblockade am Brenner. „Wir unterstützen daher diesen
Protest und fordern die EU-Agararminister und EU-Kommissarin Fischer Boel auf, endlich die Ursachen zu beseitigen“,
so Pirklhuber.
Existenzen retten sofort!
Weder der italienische noch der österreichische oder ein anderer EU-Agrarminister brauche sich nun
hinzustellen und Protest vorzutäuschen. Sie müssten vielmehr die Krise zum Anlass nehmen, sofort einen
Agrarministerrat einberufen, um die Existenzen der Milchbetriebe zu retten und ihre Fehlentscheidungen rückgängig
zu machen. Eine der Hauptverursacherinnen dieser Krise ist auch EU-Agrarkommissarin Fischer Boel. „Zuerst erhöht
sie die Quoten und schafft damit eine Überschuss-Situation und dann will sie mit Exportsubventionen die Märkte
entlasten. Das kostet die SteuerzahlerInnen nur unnötiges Geld und beseitigt nicht die Ursachen des Preisverfalls“,
kritisiert Pirklhuber.
Der Agrarsprecher der Grünen weist darauf hin, dass auch die kürzlich im österreichischen Nationalrat
beschlossene Milchkuhprämie nicht geeignet ist, das Preisdebakel abzufedern. „Die Milchbetriebe können
nur durch kostendeckende Preise dauerhaft überleben. Daher wäre statt der Quotenerhöhung das Instrument
der flexiblen Mengensteuerung einzusetzen, um Angebot und Nachfrage auszubalancieren. Auch die Saldierung, die
Überlieferer belohnt, muss gänzlich abgeschafft werden. Die Agrarförderungen sind so zu gestalten,
dass die Betriebe in den Grünland- und Berggebieten eine Überlebenschance haben“, fordert Pirklhuber.
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