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Donau-Oder-Elbe-Kanal erlebt eine Renaissance |
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Langenezersdorf (nöwpd) - Nach Jahren des Stillstands kommt eines der größten in Mitteleuropa
geplanten Infrastrukturprojekte für die Binnenschifffahrt, der Bau des Donau-Oder-Elbe-Kanals, wieder in Schwung.
Vor kurzem hat nämlich die tschechische Regierung unter Premier Jan Fischer den "Nationalen Strategischen
Bebauungsplan" beschlossen. Dieser sieht neben der Errichtung von Autobahnen und Kraftwerken auch den Bau
der künstlichen Wasserstraße vor, die die Flusssysteme der Donau, Oder und Elbe verbinden soll. Nach
Informationen, die dem NÖ Wirtschaftspressedienst vorliegen, ist der "neue" Donau-Oder-Elbe-Kanal
- im Gegensatz zu den Projekten der Vergangenheit - diesmal zur Gänze ohne österreichische Beteiligung
vorgesehen. "Von der Mündung der March in die Donau bei Theben (Devin) wird der Kanal auf slowakischer Seite nordwärts bis Göding (Hodonin) gebaut, wo er tschechisches Staatsgebiet erreicht. Dann geht es auf der March weiter bis Prerau (Prerov) und von dort mit Hilfe von Schleusen über die Mährische Pforte bis Ostrau (Ostrava). Bei Ostrau erreicht der Kanal Polen und mündet in die Oder, auf der Schiffe über Breslau (Wroclaw) bis Berlin und zur Ostsee werden fahren können", teilt Otto Schwetz, Präsident des Internationalen Schifffahrtsverbandes PIANC und Manager des Pan-Europäischen Verkehrskorridors VII-Wasserstraße Donau mit. Um den Donau-Oder-Elbe-Kanal zu verwirklichen, haben Polen, Tschechien und die Slowakei schon im Herbst 2008 in der slowakischen Hauptstadt Bratislava einen "Vertrag über die Gründung einer Partnerschaft für die Binnenschifffahrt" abgeschlossen. Im kommenden Oktober soll das Kanalprojekt, das die EU als vorrangiges überregionales Verkehrsvorhaben im Rahmen der Transeuropäischen Netze (TEN) mit -zig Millionen Euro mitfinanzieren wird, in all seinen Details in Ostrau der Öffentlichkeit vorgestellt werden. "Die verheerenden Überschwemmungen vom Frühjahr 2006 haben die polnische Regierung veranlasst, endlich einen wirksamen Hochwasserschutz an der Oder zu errichten. Im Zuge dessen wird der Strom schiffbar gemacht und damit erhält natürlich auch der Kanal Rückenwind", berichtet Schwetz. In den alten Plänen zum Bau des Donau-Oder-Elbe-Kanals hatte das Land Niederösterreich und vor allem der Bezirk Gänserndorf noch eine zentrale Rolle gespielt. Die Wasserstraße sollte in der Wiener Lobau von der Donau abzweigen und das Marchfeld durchqueren, wobei man den bestehenden Stumpf des Donau-Oder-Elbe-Kanals bei Großenzersdorf nutzen wollte. Die Trasse hätte bei Angern die March überbrückt und wäre - so wie auch jetzt vorgesehen - auf slowakischer Seite nordwärts bis zum regulierten Teilabschnitt der March bei Göding verlaufen. Der Höhenunterschied zwischen Ausgangs- und Endpunkt beträgt lediglich sieben Meter, sodass auf der 81 Kilometer langen Strecke zwei Schleusen ausgereicht hätten. Gescheitert ist der "alte" Donau-Oder-Elbe-Kanal am Widerstand des Landes Niederösterreich und diverser Umweltschutzgruppen. Dabei hatte es unter den betroffenen Gemeinden im Bezirk Gänserndorf sowie bei Wirtschafts- und Arbeiterkammer mehrheitlich Zustimmung zu dem auf dem österreichischen Teilstück - nach damaligen Kostenberechnungen - rund eine Milliarde Euro teuren Großprojekt gegeben. "In Großenzersdorf war ein neues Hafenbecken, in Glinzendorf am Schnittpunkt mit dem Marchegger Ast der Ostbahn ein Containerterminal und in Angern/March ein Yachthafen geplant", erinnert sich Schwetz. "Jetzt wird der Kanal mit EU-Millionen - also auch mit unserem Geld - doch gebaut. Aber eben nicht bei uns." |
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Informationen: http://www.tinavienna/doev http://www.pianc.at |
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