Mit neuer Verordnung wird Leithaberg DAC sechstes Mitglied der DAC-Familie
Wien (bmlfuw) - Mit 1. August 2009 tritt die von Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich
erlassene Verordnung in Kraft, wonach ab September 2010 kontrollierte Weine aus dem Neusiedlersee-Hügelland
unter der Bezeichnung Leithaberg DAC vermarktet werden. DAC steht für Districtus Austriae Controllatus, also
kontrollierte Herkunft und Geschmack . Erstmalig wird es in einem Gebiet sowohl einen regionstypischen Weißwein
sowie Rotwein geben. „Wer auf Qualität und Regionalität setzt hat die besten Voraussetzungen, um im immer
härter werdenden Wettbewerb im In- und Ausland zu bestehen und erfolgreich zu sein.
Viele Österreichische Weinproduzenten nutzen diese Chance. Wir bieten mit der Bezeichnung DAC den nötigen
Rahmen, um die spezielle Herkunft und den gebietstypischen Geschmack auch sichtbar zu machen. Mit dem neuen DAC-Qualitätsstandard
der Weine aus dem Leithagebirge können WinzerInnen aus der Region ihre Qualitätsweine besser vermarkten
und gleichzeitig erhalten KonsumentInnen eine bessere Orientierung für ihre Kaufentscheidung. Österreichische
Weine am nationalen und internationalen Markt optimal zu positionieren ist mir ein wichtiges Anliegen, um die tausenden
Arbeitsplätze in der Produktion, im Handel in den Genossenschaften und im Tourismus zu sichern“, betonte Landwirtschafts-
und Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich der neuen Verordnung, die Leithaberg DAC zum sechsten Mitglied
in der erfolgreichen DAC-Familie macht.
Am Leithagebirge sind die Allrounder unter Österreichs Winzern zu Hause. Kaum ein anderes Weinbaugebiet bietet
eine solche Vielfalt an Weintypen wie die rund 3.500 Hektar am Westufer des Neusiedlersees. Topografisch, klimatisch
und geologisch ist im Weinbaugebiet Neusiedlersee-Hügelland für Abwechslung und damit für so genannte
Terroir-Weine in perfekter Ausprägung gesorgt. Durch Leithaberg DAC sollen die von ihrer Herkunft geprägten
Weine noch stärker hervorgehoben und deren Bekanntheitsgrad erhöht werden. In Summe soll dadurch das
Image des gesamten Weinbaugebietes gehoben werden. Neben Leithaberg DAC gehören Weinviertel DAC (2003), Mittelburgenland
DAC (2006), Traisental DAC (2007), Kremstal DAC (2007) und Kamptal DAC (2008) zu den DAC-Qualitätsweinen.
Leithaberg DAC – erstmals Rot- und Weißwein definiert
Wie auch alle andere DACs unterliegt Leithaberg DAC den allgemeinen Anforderungen für österreichische
Qualitätsweine. Zusätzlich darf Leithaberg DAC weiß ausschließlich aus den Rebsorten Grüner
Veltliner, Weißburgunder, Chardonnay und/oder Neuburger vinifiziert werden. Somit kann der Leithaberg DAC
weiß ein sortenreiner Weißwein aus einer der angegebenen Rebsorten sein oder ein Verschnitt aus zwei
oder mehreren der genannten Sorten. Der rote Leithaberg DAC muss aus der Rebsorte Blaufränkisch bereitet sein,
wobei hier ein bezeichnungsrechtlich zulässiger Verschnitt mit Zweigelt, Pinot Noir und St. Laurent erlaubt
ist. Beide Stile sind trocken und von der typischen Würze, Mineralität und Frucht durch den Schieferboden
und Muschelkalk des Leithagebirges geprägt.
DAC in Österreich
Seit der Schaffung der Branchenorganisationen sowie der gesetzlichen Verankerung des Begriffes „DAC“ (Districtus
Austriae Controllatus) geht Österreich einen neuen Weg in der Weinvermarktung. Herkunftsbezeichnungen werden
dadurch mit klaren Geschmacksprofilen in Verbindung gebracht. Damit reiht sich Österreich ein in die Riege
der Vermarktungssysteme großer Weinbauländer wie Italien (DOC), Frankreich (AOC) oder Spanien (DO),
wo am Etikett eher die Herkunft als die Rebsorte betont wird. Dies teilt das Lebensministerium abschließend
mit. |