Wien (vimun) - Bereits zum 15. Mal findet die UNO-Simulationskonferenz ?Vienna International Model United
Nations (VIMUN)? des Akademischen Forums für Außenpolitik (AFA) in der Wiener UNO-City statt.
Während in New York Österreichs Diplomaten im UNO-Sicherheitsrat vertreten sind, können von 2. bis
6. August rund 250 Studierende und Jungakademiker aus etwa 40 Nationen in Wien in die Welt der Vereinten Nationen
und der Diplomatie eintauchen. In sieben sogenannten Committees werden topaktuelle weltpolitische Themen verhandelt.
Die Konferenzteilnehmer ("Delegates") müssen dabei in die Rolle eines Staatenvertreters eines von
ihnen ausgewählten Landes schlüpfen. Um den Effekt der Simulation zu verstärken, darf jedoch nicht
das Land der eigenen Nationalität gewählt werden.
Krisenlösung im Sicherheitsrat zur Lage in Pakistan, Menschenrechte für Gastarbeiter oder die internationale
Piraterie stehen unter anderem auf der Tagesordnung der "Jungdiplomaten". Die Organisatoren der Konferenz
haben jedoch noch ein weiteres Ziel. "Wir wollen unseren Beitrag zur Stärkung Wiens als Sitz Internationaler
Organisationen leisten. Immerhin feiern wir heuer das 30-Jahr-Jubiläum der Wiener UNO-City", so der Hauptverantwortliche
und Generalsekretär der VIMUN, Mathias Steinhauser. Denn oft ist es so, dass Enthusiasmus und Idealismus der
Jugendlichen einen entscheidenden Impuls liefern können. Obwohl sich alle Teilnehmer streng an vorgegebene
Regeln halten müssen, sind die Ergebnisse in Form von Resolutionen (wie in der "echten UNO") oft
interessante und unvoreingenommene Vorschläge für die globale Realität.
Wie es in Wien seit dem Wiener Kongress üblich ist, darf auch der informelle Teil der Konferenz nicht fehlen.
So können die Staatenvertreter der USA mit denen des Iran durchaus in einer ?fortgesetzten Simulation? einen
Walzer beim Rathausempfang aufs Parkett zaubern. Jedes Jahr, wie vom Veranstalter - dem Akademischen Forum für
Außenpolitik - beabsichtigt, bekommen die Teilnehmer einen guten Querschnitt über das für Wiener
Konferenzen typische Rahmenprogramm, vom traditionellen Welcome Dinner beim Heurigen bis zum VIMUN Clubbing am
letzten Abend der Konferenz.
Oft sind die Teilnehmer nach der Konferenz so begeistert, dass sie im nächsten Jahr wieder kommen und Delegationen
von bis zu 30 Teilnehmern, bestehend aus Freunden und Kollegen, bilden. Die Erfahrungen, die sie während dieser
fünf Tage für ihr Leben mitnehmen, sind unschätzbar. Auch die globale Finanzkrise hat die Teilnehmer
aus aller Welt nicht abgehalten, sondern sogar für verstärkten Zulauf gesorgt. "Da ich heuer keinen
bezahlten Ferialjob bekommen habe, nutze ich die Zeit für meine Aus- und Weiterbildung", so Viktor Ludwig,
der heuer zum erstem Mal an dieser Simulation teilnimmt.
Viele setzen nach einer UNO-Simulationskonferenz wie der VIMUN ihre Karriere in Politik und Diplomatie fort. Nicht
umsonst erwähnten bereits Staatspräsidenten mit Stolz, dass sie einmal Teilnehmer bei einer Model United
Nations waren. Und wer weiß, vielleicht sind auch bei der Vienna International Model United Nations (VIMUN)
2009 zukünftige (reelle) Staatsoberhäupter vertreten. |