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>inside : insight< – Josef Machynka |
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Innen- und Außenräume als Schnittstelle zwischen Individuum und Umwelt Wien (studio 38) - Der Maler Josef Machynka zeigt in seiner Ausstellung „>inside:insight<“, die am 10. August in der Wiener Innenstadt-Galerie time eröffnet wird, klassische Malerei und „verführt“ den Betrachter, sich bei seinen aktuellen Arbeiten auf ein kommunikatives Wechselspiel zwischen Innen- und Außensicht einzulassen. Zur Ausstellung spricht der Kunsthistoriker Mag. Hans-Rainer Gerlach Im Fenster begegnen sich der geschlossene Innen- und der offene Außenraum als mögliche Metapher einer Schnittstelle zwischen Individuum und Umwelt, vergleichbar den Sinnesorganen. Wobei der Blickpunkt immer im Innenraum angelegt ist, dort, wo sich sein Bewohner befindet. Manchmal als passiver Beobachter, manchmal als mit dem Außen Kommunizierender, manchmal als Gefangener der eigenen Innenwelt. Häufig wendet sich der Blick nach innen, in die Untiefen der eigenen Black-Box. Vergleichbar der Büchse der Pandora verbirgt sich dort Unbekanntes, Unheimliches: Ängste, Sorgen, Schmerz, Gewalt aber auch die Hoffnung. Jeder Kontakt mit der Innen- oder Außenwelt vermittelt Erfahrungen, Erlebnisse, Einsichten und Einblicke in eigene und fremde, in weibliche und männliche Welten: „inside of the box and insight into the box“. Der wesentliche Teil der Arbeit des Malers Josef Machynka besteht aus der inhaltlichen Ebene, die häufig von philosophischen Überlegungen geprägt ist, die aber für den Betrachter nicht immer offensichtlich sind. Mit jedem Bild findet, neben dem Malvorgang, ein innerer Prozess, eine persönliche Reflexion und Verarbeitung der jeweiligen Themen statt. Dabei kann es um die Bearbeitung konkreter überlieferter Mythen gehen, an denen Machynka ihr überzeitlicher Charakter interessiert. Grundstrukturen und Muster (Archetypen) des Lebens sind für ihn immer gleich bleibend und werden durch den Zeitgeist nur abgewandelt („Alles ist schon mal da gewesen“). Machynka verarbeitet darüber hinaus persönliche Eindrücke und Erfahrungen, die er, manchmal transzendierend überhöht, ins Allgemeingültige überträgt. Damit wird die Malerei für ihn zu einer ständigen Suche und Erforschung vor allem psychischer, aber auch transzendenter menschlicher Zustände und Befindlichkeiten. Die Bilder Josef Machynkas beruhen auf gegenständlicher Ölmalerei, die häufig Abstraktionen mit einbezieht und keine engere Bindung an einen bestimmten Stil oder Inhalt aufweisen, unter dem Aspekt „Ich will nicht mein Leben lang das Gleiche malen müssen“. Trotz der eher klassischen Malweise verwendet Machynka neue technologische Hilfsmittel wie Digitalfotografie, Computer, Drucker oder Projektor. Viele Arbeiten konzipiert er unter Zuhilfenahme dieser modernen Werkzeuge, abwechselnd mit spontanen Bildern, die er ohne vorherige konkrete Planung „drauf los“ malt. Wie das Leben betrachtet Machynka die Malerei als einen ständigen Prozess von Suche und Hinterfragung, Veränderung und Verwandlung. Er hat zwar inhaltliche und handwerkliche Grundlagen, Schwerpunkte und Interessen, die ihm einen Rahmen von Ausdrucksmöglichkeiten und Formensprache vorgeben, aber dieser Rahmen ist flexibel und erweiterbar. Daher liegt ihm nichts an einer engen Bindung an einen festgelegten Stil. Das trägt der multiplen Persönlichkeit, die jeder in sich trägt, Rechnung, findet aber auf Kosten der stilistischen Wiedererkennbarkeit statt. Diese Freiheit zu bewahren ist eine wesentliche Grundlage seiner Malerei und erhält die Arbeit spannend - jederzeit malen zu können wie und was man will, ohne Einschränkung und Begrenzung. Die persönliche Handschrift bleibt trotzdem erhalten. Sie wird nur modifiziert. Josef Machynka, geboren 1957 in Bad Vöslau-NÖ, lebt und arbeitet in Wien. Nach dem abgeschlossenen Kunststudium an der Universität für Angewandte Kunst (Meisterklasse Wolfgang Hutter), Anfang der 80er-Jahre, arbeitete er als freischaffender Künstler. Zahlreiche Einzelausstellungen, Ausstellungsbeteiligungen und Aufträge folgten. Machynka war Gründungsmitglied des ehemaligen Kunstvereins Depot35, ist Mitglied der Ring-Galerie, beim Kunstverein Baden und beim Grazer Werkbund. Nach einer darauf folgenden längeren Schaffenspause nahm er, etwa zur Jahrtausendwende, seine künstlerische Tätigkeit wieder auf. 2008 war er am interdisziplinären Kunstprojekt „mythos modern“ gemeinsam mit mehreren Künstlern unterschiedlicher Sparten beteiligt, mit drei Aufführungstagen in Folge im KosmosTheater, Wien und der begleitenden Ausstellung „Pandora & Co“. Zuletzt fand im Juni 2009 eine Vernissage in seinem Atelier statt. Im Herbst 2009 ist eine weitere Einzelausstellung von Josef Machynka in der Galery Karoly geplant. Die Ausstellung ist bis 15. August zu den Öffnungszeiten Di 14-22 Uhr, Mi-Fr 14-19 Uhr, Sa 11-13 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen. |
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Informationen: http://www.galeriestudio38.at/machynka | ||
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