Führungen durch die Sonderausstellung "Badeszenen" in der Residenzgalerie am 1.,
15. und 29. August um 10.30 Uhr
Salzburg (lk) - Badeszenen bieten der künstlerischen Fantasie größtmöglichen
Raum: Naturbeobachtungen, erotische Anspielungen und sinnliche Aktdarstellungen, religiöse Rituale, eine Geschichte
der Körperkultur sowie das Thema als Allegorie sind darin aufs Engste miteinander verbunden. Badekultur umfasst
das Baden im warmen oder kalten Wasser, es dient sowohl der Reinigung als auch der Förderung der Gesundheit
und des Wohlbefindens. Die Ursprünge der Badekultur liegen in der Antike, die den Genuss des Wassers besonders
nutzte und zelebrierte. Wasser wurde als Quelle der physischen und metaphysischen Energie gefeiert. Badeanlagen
versprachen körperliche sowie spirituelle Reinigung. Das gemeinsame Bad mit dem anderen Geschlecht, das sich
im Mittelalter als lustvolle Entspannung vom rauen Alltag großer Beliebtheit erfreute, wurde in späteren
Epochen als unsittlich verdammt.
Mädchen und Frauen dominieren von der Antike bis heute in allen Kunstgattungen die Darstellungen von Badeszenen.
Bis ins 18. Jahrhundert bedient sich die Kunst der vielfältigen Möglichkeiten, die in der bildlichen
Darstellung mythologischer Begebenheiten zur Verfügung stehen, um Diana und ihre Gefährtinnen, Venus,
Nymphen etc. in freizügiger Nacktheit beim Badegenuss zu zeigen. Weitere Variationen bot der Rückgriff
auf Szenen des Alten Testaments, deren wohl bekannteste Sujets hinsichtlich badender Frauen Susanna und Bathseba
sind. Baden – in der Kuranstalt, im Meer, See oder Fluss – entwickelte sich ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert
zunehmend zu einem wesentlichen Freizeitvergnügen. Badefreuden wurden im 20. Jahrhundert zu Wellness und damit
zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor.
Die bis 1. November geöffnete Ausstellung in der Residenzgalerie Salzburg präsentiert eine Fülle
an Interpretationsmöglichkeiten des Sujets von der Antike bis heute. Zu sehen sind Badefreuden aus zwei Jahrtausenden
– ausgehend von der Antike bis zur Kunst der Gegenwart. Abgerundet wird die mehr als 110 Objekte umfassende Schau
von antiken Utensilien bis hin zu historischer Bademode. Die Residenzgalerie ist täglich von 10.00 bis 17.00
Uhr geöffnet, ab 31. August ist sie montags geschlossen |