Salzburg (universität) - Gerichtsmediziner der Universität Salzburg haben im Rahmen des 24-Stunden
Cart-Rennens in Saalfelden am vergangenen Wochenende durch Messungen der Pupille die Fahrtauglichkeit der Rennteilnehmer
überprüft.
Nach Unfallstatistiken ist jeder dritte Autofahrer und jeder zweite Lkw- und Buslenker übermüdet. „Das
ist seit kurzem auch durch eine objektive Untersuchungsmethode der Pupille messbar“, sagt der Gerichtsmediziner
Privatdozent Dr. Fabio Monticelli. „Der Durchmesser der menschlichen Pupille unterliegt Schwankungen, die bei Übermüdung
zunehmen“, so Monticelli. Beim pupillometrischen Schläfrigkeitstest wird mit Hilfe von Infrarottechnologie
der Pupillenunruheindex gemessen. Aus den Ergebnis lässt sich ablesen, ob der Fahrer noch in der Lage ist,
sicher zu lenken oder bereits zu Sekundenschlaf - der Ursache für jeden dritten Verkehrsunfall - neigt.
Fabio Monticelli hat sich im Jahre 2007 über medikamentös beziehungsweise drogeninduzierter zentral-nervöser
Beeinträchtigung und deren Messbarkeit mit Hilfe von Pupillenuntersuchungen habilitiert. Beim diesjährigen
24-Stunden Cart-Rennen in Saalfelden war er wieder im Einsatz, um 48 Fahrer zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten
zu testen. Durch diese Messungen des Pupillenunruheindex sollten weitere Erkenntnisse über die Fahrtüchtigkeit
bei Schlafentzug gewonnen werden. Um etwaige Verfälschungen der Ergebnisse durch Aufputschmittel auszuschließen,
führt Universitätsprofessor Dr. Thomas Keller forensisch-toxikologische Zusatzuntersuchungen durch.
Mit dem kürzlich vom Interfakultären Fachbereich Gerichtsmedizin der Universität Salzburg erworbenen
Untersuchungsgerät „Pupillomat“ werden weitere Testreihen durchgeführt. Sie zielen auf eine bessere Einschätzbarkeit
der verminderten Reaktionsfähigkeit durch Übermüdung ab. Um möglichst viele Messwerte sammeln
zu können wird Monticelli weiterhin vom Facharzt für Gerichtsmedizin Dr. Fritz Priemer und von Beamten
der Oberösterreichischen Landesregierung Linz, Abteilung Verkehr, unterstützt. |