KIAB-Trefferquote nachhaltig gesteigert
Wien (bmf) - "Die Kontrolle illegaler Arbeitnehmerbeschäftigung - kurz KIAB - hat sich
in den vergangenen Jahren bewährt. Ihr Aufgabengebiet ist nicht zuletzt durch die internationale Finanz- und
Wirtschaftskrise größer geworden, zumal einzelne Unternehmen unter Druck sind und der Widerstand Steuern
zu zahlen, größer wird. Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern Betrug und schadet dem Staat
massiv", sagte Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka bei der Präsentation der Halbjahresbilanz der
KIAB am 10.08. im Bundesministerium für Finanzen. "Pro Jahr entsteht dem Staat und damit der heimischen
Wirtschaft ein Gesamtschaden von rund 20 Milliarden Euro." Durchschnittlich beträgt das Verhältnis
Schatten-zu offizieller Wirtschaft in den OECD-Ländern 2009 rund 13,8%. Österreich liegt - auch durch
die gute Arbeit der KIAB - weit unter dem Schnitt, hier macht Schwarzarbeit gemessen am BIP rund 8,5% aus.
"Wir sagen angesichts der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise der Schwarzarbeit den Kampf an und
gehen noch stärker und rigoroser gegen Schwarzarbeit und Schwarzunternehmertum vor. Die KIAB hat hier eine
Schlüsselrolle", sagte der Finanzstaatssekretär. Auf Grund dieser wichtigen Arbeit der 40 KIAB-Teams
werden die derzeit 310 Mitarbeiter um weitere 20 aufgestockt. "Die KIAB unterstützt die redliche heimische
Wirtschaft, indem sie unehrliche Unternehmen, die den Wettbewerb verzerren und den Wirtschafts- und Arbeitsstandort
schädigen, aus dem Verkehr zieht. Durch die ausgezeichnete Arbeit der KIAB waren wir schon bisher im Bekämpfen
der Schattenwirtschaft erfolgreich.
Im Vergleich zu 2003 hat die KIAB im Vorjahr mit 26.330 um ein Viertel mehr Betriebe kontrolliert, die Zahl der
gestellten Strafanträge ist um 180 Prozent von 3.588 auf 10.002 gestiegen. Seit 2003 hat die KIAB Geldstrafen
in Höhe von 140 Millionen Euro Geldstrafen beantragt. "Im ersten Halbjahr 2009 hat die KIAB bereits 14.622
Betriebe und 35.269 Personen kontrolliert. Die Trefferquote bei illegal beschäftigten Ausländern ist
mit 5.720 Personen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um drei Prozentpunkte auf 16,2% gestiegen", betonte
der Finanzstaatssekretär. Dabei verfolgt die KIAB neben illegal Beschäftigen auch die Hinterziehung von
Lohn- und Sozialabgaben. Hier ist die Trefferquote mit 5.263 in- und ausländischen Personen, die nicht zur
SV angemeldet waren, von 12 auf 15% angestiegen.
Die meisten Betriebe wurden mit 3.037 der insgesamt 14.622 in Wien kontrolliert. Die meisten der illegal beschäftigten
Ausländer hat die KIAB - in Prozent der jeweils kontrollierten Personen - mit 25,5% im Burgenland aufgegriffen.
Besonders häufig wird am Bau (26%) und im Beherberungs- bzw. Gaststättenwesen (25%) schwarz gearbeitet.
Die KIAB ist jedoch nicht nur in der aktiven Bekämpfung der Schwarzarbeit tätig, sondern auch in der
Prävention und Bewusstseinsbildung durch gezielte Schwerpunktaktionen. Dazu der Betrugsbekämpfungsexperte
des Bundesministeriums für Finanzen, Herwig Heller: "Durch geplante und gezielte Kontrollen in bestimmten
Wirtschaftsbereichen - so genannten Aktionstagen - wird die generalpräventive Wirkung sichtbar. Bei diesen
regionalen oder bundesweiten Aktionstagen wird gemeinsam mit Polizei und dem Zoll gefahndet. Damit sorgt die KIAB
für fairen Wettbewerb, denn Unternehmen, die keine Sozialversicherung oder Abgaben bezahlen, können auch
billiger anbieten, als redliche Betriebe." |