Behindertensprecherin Helene Jarmer pochte in diesem Zusammenhang auch auf die Umsetzung der UN-Konvention
über die Rechte von Menschen mit Behinderung
Wien (grüne) - Die Grünen haben am Freitag ihre Kritik an der geplanten Mindestsicherung - die sie
als "Mini-Sicherung" bezeichnen - erneuert. Unter anderem würde sie zu spät kommen und zu niedrig
ausfallen. Die Mindestsicherung sollte rasch und sozial gerechter umgesetzt werden. Zudem sei der volkswirtschaftliche
Effekt nicht zu vernachlässigen, erklärte der stellvertretende Klubobmann Werner Kogler am 07.08. bei
einer Pressekonferenz.
Stiftungsprivilegien streichen!
Kritisiert wurde auch die Kürzung der Auszahlungen von ursprünglich 14 auf zwölf Raten.
Ein Land wie Österreich müsste es sich leisten können, die Leistung 14 Mal zu entrichten. Während
die Regierung für die Mindestsicherung 170 Mio. Euro veranschlagt habe, würde das Grüne Grundsicherungsmodell
zwar auf 600 Mio. Euro kommen. Die Differenz von 430 Mio. Euro ließe sich jedoch durch das Streichen von
"Stiftungsprivilegien" finanzieren, erklärte Kogler. Anstatt einer Armutsbekämpfung ortet er
eher eine "Armutsverfestigung".
Behinderte nach Kollektivvertrag entlohnen
Behindertensprecherin Helene Jarmer pochte in diesem Zusammenhang auch auf die Umsetzung der UN-Konvention über
die Rechte von Menschen mit Behinderung. Behinderte, die sich in Beschäftigungstherapie befinden, sollten
mehr als nur ein Taschengeld für ihre Tätigkeit erhalten, forderte Jarmer. Eine "echte" Grundsicherung"
nach dem Grünen Modell sollte es Betroffenen ermöglichen, ein selbstständiges Leben führen
zu können. Die Abgeordnete sprach sich für eine Entlohnung entsprechend den Kollektivverträgen aus,
auch sollten Behinderte in Beschäftigungstherapie Urlaubs- und Pensionsanspruch haben. (APA/red) |