Historische Post unterwegs in der Steiermark   

erstellt am
05. 08. 09

Auf den Spuren des Postkuriers Triest – Graz – Wien
Graz (lk) - Einen feierlichen Empfang im Schloss Eggenberg gab es am 04.08. für den Tross des historischen Postkuriers auf seinem Weg von Triest nach Wien. Nur ein wenig verspätet trabten die vier Pferdegespanne durch das Tor des Schlossgartens auf den Haupteingang zu, wo sie unter anderen vom Landtagspräsidenten a.D. Reinhold Purr, der Grazer Stadträtin Mag. (FH) Sonja Grabner, dem Leiter der Abteilung 1 des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung Dr. Manfred Lind und dem Leiter der Fachabteilung für Europa und Außenbeziehungen Mag. Ludwig Rader empfangen wurden. Auch wenn es kein „Kaiserwetter" gab, waren - wie auch vorher in der Station Kaindorf bei Leibnitz - zahlreiche interessierte Besucher gekommen, um den historischen Giardiniera-Wagen und die drei Begleitkutschen zu bestaunen.

„Diese Reise des historischen Postkuriers ist nicht nur ein Eintauchen in eine vergangene Zeit, sondern auch Ausdruck unserer Verbundenheit mit der Region Friaul Julisch-Venetien", sagte Landtagspräsident a.D. Purr bei der Begrüßung. Auch der Präsident des Kulturverbandes „Mitteleuropa" Dr. Paolo Petiziol betonte die enge Verbindung zwischen der Steiermark und den italienischen Nachbarregionen: „Wir bringen nicht nur Geschenke aus unserer Heimat, sondern auch das tiefe Empfinden für unsere gemeinsame Geschichte und das, was uns auch heute noch verbindet." Mit dem Tross gekommen waren unter anderen Dr. Giuseppe Napoli (Direktor für internationale Beziehungen der Region Friaul), Dr. Claudio Violino (Beauftragter für Landwirtschaft und Naturressourcen der Region Friaul) und Botschaftsrat Dr. Fabrizio Inserra.

Am 05.08. ging die historische Reise weiter von Graz über die Stationen Rothleiten, Bruck, Kapfenberg, St. Marein im Mürztal, Semmering, Neunkirchen und Wiener Neustadt bis Traiskirchen, wo der Tross übernachtet, bevor er morgen Vormittag in Wien eintrifft. Dort ist die Überreichung von Briefen des Bürgermeisters von Triest an den Bürgermeister von Wien sowie der Präsidenten der Provinzen Friaul Julisch-Venetien, Görz und Udine an Außenminister Dr. Michael Spindelegger und Bundespräsident Dr. Heinz Fischer vorgesehen. In Anlehnung an eine aus dem Jahr 1382 stammende Tradition, als sich Triest dem Habsburgerreich anschloss und seitdem jährlich als Zeichen der Treue ein Fass Wein dem Kaiser überbracht wurde, soll auch dem Bundespräsidenten ein solches Fass als Zeichen der gemeinsamen Geschichte überbracht werden.

Veranstalter der Reise „Auf den Spuren der Alten Post" sind der „Pferdekreis Friauli Orientali" und der Kulturverband „Mitteleuropa". Die Postverbindung zwischen der Region Friaul Julisch-Venetien geht bereits auf das 15. Jahrhundert zurück. Ab dem 16. Jahrhundert wurden die Postdienste von der Familie Thurn und Taxis geleistet. Im 18. Jahrhundert wurde die über das heutige Slowenien führende Poststrecke in 16 Abschnitte von rund 30 Kilometer eingeteilt, die in jeweils zirka zweieinhalb Stunden zurückgelegt wurden. Die rund 500 Kilometer wurden damals inklusive der Aufenthalte für Rast und Pferdewechsel in etwa 44 Stunden zurückgelegt.
Die gesamte Reise „Auf den Spuren der Alten Post" wird von einem Kamerateam festgehalten. Aus dem Filmmaterial werden ein 30 Minuten-Film und eine Serie in fünf Fortsetzungen in der Dauer von 24 Minuten in deutscher, italienischer und slowenischer Sprache geschnitten.
     
Informationen: http://www.anticopostale.com/home_aut.html    
     
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