Zahlreiche Vorhaben der Regierung vermodern in ministeriellen Schubladen, dabei wäre rasches
Handeln dringend notwendig
Wien (grüne) - „Die Zahl der Familien und Kinder, die von der Sozialen Arbeit betreut werden, ist in den
letzten Jahren stetig gestiegen, aber die Stellen in der Jugendwohlfahrt werden seit Jahren kaum erhöht“,
kritisiert die Kinder- und Jugendsprecherin der Grünen, Tanja Windbüchler-Souschill. „Wenn es zu wenig
Personal gibt, kann es leichter zu Fehleinschätzungen kommen. Das sagen sowohl Volksanwaltschaft als auch
SozialarbeiterInnen vor Ort, nur die Bundesregierung will es nicht wahrhaben. Die Republik Österreich handelt
fahrlässig, wenn sie hier nicht eingreift“.
Die Soziale Arbeit hilft dem Staat Probleme zu lösen, bekommt aber keine Gegenleistung dafür. Konkret
fordert Windbüchler-Souschill: „Einerseits braucht es endlich ein Berufsgesetz und somit die Absicherung für
SozialarbeiterInnen, andererseits braucht es auch mehr finanzielle und personelle Ressourcen.“
Zahlreiche Vorhaben der Regierung vermodern in ministeriellen Schubladen, dabei wäre rasches Handeln dringend
notwendig. „Erforderlich ist ein Rechtsanspruch auf Jugendbetreuung, die Verbesserung des zahnlosen Kinder- und
Jugendhilfegesetzes sowie eine Österreichweite Vereinheitlichung der Jugendwohlfahrt. Die Jugendwohlfahrt
muss weg von den Landesfürsten und deren Zuneigungen hin zu einem staatlichen Auftragsvertrag, der im Gesetz
als Österreichweite Behörde verankert ist“, fordert Windbüchler-Souschill.
Darüber hinaus fordern die Grünen eine Neuberechnung der finanziellen Zuwendungen an die Institutionen,
damit die MitarbeiterInnen der Jugendwohlfahrt sich intensiv um Familien kümmern können und nicht nur
„Feuerwehr spielen“ dürfen. Auch der Ausbau von Krisenzentren und betreutem Wohnen zum Wohle der Kinder sei
ebenfalls erforderlich. „Dazu wird es von den Grünen im Herbst einige Anträge geben“, kündigt Windbüchler-Souschill
an. |