Thyssen-Bornemisza Art Contemporary   

erstellt am
12. 08. 09

Arbeiten von Jenny Holzer, Olafur Eliasson und Finnbogi Pétursson im Kunstpark Casa Austria in Salzburg Anif von 10. August - 30. September 2009
Salzburg (tba21) - Thyssen-Bornemisza Art Contemporary präsentiert zum allerersten Mal drei wichtige Arbeiten aus ihrer Sammlung im Kunstpark der Casa Austria in Salzburg Anif. ARNO von Jenny Holzer, zwei Marmorbänke mit Inschrift, Reversed Waterfall vom bekannten dänischen Künstler Olafur Eliasson und ein appropriiertes Objekt des isländischen Künstlers Finnbogi Pétursson mit dem Titel on/off. Diese Werke bespielen die Landschaft in der sie sich befinden und hinterfragen dabei die theoretischen und ästhetischen Stereotypen der konstruierten Natur kultureller Kategorien. Natur wird also nicht nur als Ort, als Gegenstand der Wahrnehmung und als Symptom von Faszination verstanden, sondern auch als zeit- und ortsspezifisch kodiertes, kulturell produziertes Konzept.

Jenny Holzers Sprache streut Zweifel und ruft diese auch im Betrachter hervor. Ihre Texte pendeln zwischen den Polen von Schmerz/Vergnügen und Schönheit/Groteske, wobei sie unsere eigenen Vorstellungen von Selbst und von Wahrheit auf die Probe stellen. Es ist nicht einfach, sich mit den in diesen Schriften enthaltenen psychologischen Realitäten zu konfrontieren; werden sie in Stein gemeißelt, wie bei ARNO, gewinnen sie einmal mehr an Nachdruck und Aggression. In dieser Arbeit kommen Marmorbänke zum Einsatz, sodass sich das allzu Private wörtlich und physikalisch in den Körper/Raum einschreibt. Die im öffentlichen Bereich aufgestellten Bänke stehen für eine Form der Kunst im öffentlichen Raum, die nicht primär ästhetischen Zwecken dient, sondern auf einen allgemeinen Diskurs abzielen.

Künstlichkeit und Natur, Technik und Schönheit verschmelzen – Olafur Eliasson’s Wasserfälle basieren auf einen simplen technischen Trick und erzeugen zur selben Zeit einen meditativen Moment der Natur – obgleich mit einem Augenzwinkern. Für Reversed Waterfall benutzt Eliasson ein vielschichtiges System von Pumpen und Plateaus, die den Fluss des Wasser umkehren und es aufwärts spülen und spritzen, bis es sich zu einem umgekehrten Wasserfall bildet. „Es bringt mich zum lachen“, sagt der Künstler. „Ich mag es jeden Tag von neuem und es ist vollkommen normal, wie einen Kaffee zu trinken am Vormittag, aber dann sagst du, schau: das Wasser läuft ja aufwärts – hahaha! Ich bin zufrieden mit der Idee, dass diese Anstrengungen quasi ins Nichts führen – etwas Gekünsteltes und die Natur, Technologie und anhaltende Schönheit miteinander zu vermischen.”

Während eines Aufenthalts in der Casa Austria bemerkte der isländische Künstler Finnbogi Pétursson ein pulsierendes Licht, das nächtlich am Untersberg erscheint. In einem 3-Sekunden Rhythmus geht das Licht an und erlischt wieder, möglicherweise ist es ein Lichtsignal, das zur Navigation eingesetzt wird. In einem Akt der künstlerischen Appropriation deklariert Pétursson on/off zu einem Kunstwerk, das allerdings nur nächtens, von einer bestimmten Betrachtungsposition und bei guter Wetterlage zu sehen ist. Aber auch wenn unsichtbar oder gar schon erloschen, bleibt die Arbeit in der Erinnerung oder der Imagination des Betrachters bestehen.

Kunstpark der Casa Austria
Hellbrunner Str. 75
A-5081 Anif
http://www.favorita.at/events_kunstpark2009
     
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