Flottenversuch "Landrad": Mobilitätsverhalten am Prüfstand   

erstellt am
24. 08. 09

LH Sausgruber und LR Rüdisser: Chancen zur Steigerung des Fahrradverkehrs klug nützen
Bregenz (vlk) - Was für ein Potenzial haben elektrisch unterstützte Fahrräder? Eignen sich die technisch erheblich verbesserten Drahtesel für einen Einsatz in Vorarlberg und können mit ihnen PKW-Fahrten reduziert werden? Mit diesen Fragen setzt sich derzeit das unabhängige Institut Kairos – Wirkungsforschung & Entwicklung auseinander, das mit dem im April gestarteten Flottenversuch "Landrad" betraut ist. Bis Ende Juni waren alle 500 elektrounterstützten Fahrräder an Privatpersonen, Gemeinden, Unternehmen und Organisationen verkauft. Erste Projektergebnisse liegen in einigen Wochen vor, informieren Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser.

Vorarlberg ist in vielen Bereichen eine Modellregion – mit "VLOTTE", dem Flottenversuch mit Elektrofahrzeugen, auch bei der Elektromobilität. Mit dem Forschungsprojekt "Landrad", das im Mai angelaufen ist, wurden die Bemühungen weiter intensiviert. 500 elektrisch unterstützte Fahrräder wurden zu einem vergünstigten Preis ausgegeben. Die Käufer - Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen und Gemeinden – verpflichteten sich im Gegenzug, an einer Datenerhebung bis Mitte 2010 teilzunehmen. Erste Ergebnisse werden in den nächsten Wochen präsentiert. "Vorarlberg verzeichnet seit Jahren den höchsten Radverkehrsanteil im Bundesgebiet. Um diese herausragende Position weiter auszubauen, gilt es, jede sich bietende Chance klug zu nützen", sagen Sausgruber und Rüdisser.

Radlerparadies Vorarlberg
Die Fahrradbegeisterung in Vorarlberg ist beachtlich. Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat 2008 jede Person im Schnitt 498 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt – mehr als doppelt so viel wie der Bundesschnitt. Das Land fördert diese Begeisterung durch beträchtliche Investitionen in ein attraktives Radwegenetz und durch die Unterstützung von öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Den Radbegeisterten steht ein insgesamt fast 500 Kilometer langes Wegenetz zur Verfügung. In den Bau und die Instandhaltung von Radwegen wurden im Jahr 2008 rund 3,3 Millionen Euro investiert.

Ehrgeizige Ziele
Den ohnehin hohen Radverkehrsanteil weiter zu steigern ist Ziel der vor wenigen Monaten präsentierten Vorarlberger Radverkehrsstrategie. "Mehr als zwei Drittel aller PKW-Wege in Vorarlberg sind kürzer als zehn Kilometer, immer noch 43 Prozent sogar kürzer als fünf Kilometer – es besteht damit weiterhin großes Potenzial für kostengünstigere, gesündere und umweltfreundlichere Alternativen zum Auto", betont LR Rüdisser. Der Fokus der Radverkehrstrategie liege daher auf der Förderung des Alltags-Radverkehrs. Als Bereicherung könnten sich dabei die Erkenntnisse und Erfahrungswerte aus dem Projekt "Landrad" erweisen, gibt sich der Landesrat optimistisch.
     
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