Die Sommerakademie des Österreichischen Volksliedwerkes von 26. bis zum 29. August im
Stift Reichersberg
Linz (lk) - "Volkskultur als Dialog": unter diesem Motto steht die Sommerakademie des Österreichischen
Volksliedwerkes, die vom 26. bis 29. August 2009 im Stift Reichersberg stattfindet.
Ziel der Sommerakademie - die 1992 gegründet wurde - ist es, eine Brücke zwischen jenen, die Volkskultur
leben, und jenen, die sich wissenschaftlich damit beschäftigen, zu schlagen. LH Dr. Josef Pühringer,
der auch Präsident des Österreichischen Volksliedwerkes ist, freut sich, dass sie Sommerakademie bereits
zum zweiten Mal in Reichersberg zu Gast ist: "Oberösterreich ist ein Land der Volkskultur, ein Land,
in dem die Volkskultur lebendig ist, weil sie zeitgemäß gelebt wird. Eine Voraussetzung dafür ist
das aktive Gespräch, der Dialog mit anderen Künsten und mit allen Teilen der Gesellschaft. Die Sommerakademie
ist ein Beitrag dazu."
"Männer/Frauen/Volkskultur", das ist das Thema der Sommerakademie 2009. Ob Volksmusik, Blasmusik,
bei Bräuchen, Volkstanz, Tracht, Erzählen, Heimatforschung, in volkskulturellen Einrichtungen, Vereinen
und Museen: Frauen und Männer setzen seit jeher unterschiedliche Akzente. Heute gelten diese geschlechtsspezifischen
Rollen als durchlässig. Diese Änderungen bisheriger Zuständigkeiten und neue Besetzungen kultureller
Felder verändern auch die Volkskultur. Dennoch gibt es in der Volkskultur Bereiche, für die überwiegend
Frauen oder Männer zuständig sind.
Im Rahmen der Sommerakademie werden in international besetzten Vorträgen, Diskussionen, Projektpräsentationen
und Workshops diese Fragen der Zuständigkeiten, der Veränderungen und der Machtverhältnisse in der
Volkskultur erörtert. Aus geschlechtsspezifischer Sichtweise soll der momentane Zustand in der volkskulturellen
Praxis eruiert werden. Erfahrungsaustausch, gegenseitiges Wahrnehmen und Korrekturen von geläufigen Bildern
werden im Rahmen der Sommerakademie gefördert.
Programmhighlights
Das Angebot ist so vielseitig wie die Volkskultur selbst: Der thematische Bogen spannt sich von Faschingsbräuchen
in Slowenien, über Berichte von mittelalterlichen Türmern in Deutschland und Volkssängerinnen des
ausgehenden 19 Jahrhunderts in Wien bis zu heutigen Geschlechterverschiebungen in der Tracht, im Brauch oder in
der Blasmusik.
Referent/innen der Sommerakademie sind unter anderen die Volksmusikforscherinnen aus der Schweiz, Brigitte Bachmann-Geiser,
und dem Allgäu, Nicola Benz, Michaela Hahn, Musikschulmanagement Niederösterreich, Otto Brusatti, Ö1
Moderator und Musiksammlung Stadt Wien, Justin Stagl, Soziologe der Universität Salzburg, Elisabeth Fendl,
Johannes Künzig-Institut für ostdeutsche Volkskunde Freiburg, Vesna Ikov, Akademie der Künste Serbien,
Konrad Köstlin, Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien.
Auch das Rahmenprogramm steht ganz im Zeichen des diesjährigen Sommerakademie-Themas:
- Am 27. August 2009 um 20.00 Uhr tragen Musiker/innen aus Österreich und Deutschland Lieder, Gstanzln und
Erzählungen unter dem provokanten Titel "S’Weib, das wollt ins Wirtshaus gehn" vor.
- Am 28. August 2009 um 20.00 Uhr findet ein Festkonzert mit dem Titel "Leopold trifft Florian - von Patronen,
Platzhirschen, Madonnen und Weibsvolk" mit dem Roland Josef Leopold Neuwirth Trio und den Florianer Tanzgeiga
statt.
- Vorab werden am 28. August um 17.30 Uhr die Zertifikate des Lehrgangs OÖ. Heimatforschung des OÖ.
Volksbildungswerks durch Landtagspräsidentin Angela Orthner verliehen.
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