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Leben in der Steiermark 2008 |
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Neuer Bevölkerungshöchststand – aber auch höheres Geburtendefizit Graz lk) - Bei der heutigen Präsentation der aktuellen statistischen Daten 2008 im Medienzentrum Steiermark fasste Dipl. Ing. Martin Mayer, Leiter der Landesstatistik Steiermark, die wichtigsten Ergebnisse zusammen. „2008 gab es in der Steiermark einen neuen historischen Bevölkerungshöchststand aufgrund von anhaltender Zuwanderung. Das Geburtendefizit von 1.500 - Anzahl der Geburten minus Anzahl der Todesfälle - stieg aber aufgrund der wachsenden Zahl an Todesfällen aufgrund der höheren Anzahl älterer Menschen weiter an und ist damit die schlechteste Geburtenbilanz seit dem 2. Weltkrieg. Erfreulich ist aber die weiterhin sehr niedrige Säuglingssterblichkeit, ein Zuwachs bei den Geburten um 0,9 Prozent und die deutlich geringere Zahl an Scheidungen." Laut Statistik Austria zählte die Steiermark mit 1.1.2009 genau 1.207.479 Einwohner. Das sind um 2.532 oder 0,2 Prozent mehr Bewohner als zum 1.1.2008 und damit der höchste Bevölkerungsstand, der in der Steiermark je gemessen wurde. Dieses Plus ist auf den positiven Wanderungssaldo von rund 4.000 Migranten, insbesondere aus Deutschland und ost- bzw. südosteuropäischen Staaten, in den Großraum Graz zurückzuführen. Ohne diese Zuwanderung wäre die Wohnbevölkerung grob geschätzt um ein Achtel niedriger (nur rund 1.060.000) und die Geburtenzahl läge wahrscheinlich unter 8.000 statt wie derzeit noch bei 10.255, was sogar ein Plus von 0,8 Prozent (88 Kinder) gegenüber 2007 bedeutet. Mayer: "Die steirische Bevölkerung würde schon seit über 30 Jahren schrumpfen, gäbe es keine internationale Zuwanderung." Insgesamt stammen bereits mehr als ein Fünftel der Geburten von Frauen, die nicht in Österreich geboren wurden (in Graz sogar 42 Prozent). Die Zahl der Ausländer ist im Verlauf des Jahres 2008, einerseits durch Zuwanderung, andererseits durch die erwähnte deutlich positive Geburtenbilanz der Ausländer, um fast 4.200 bzw. 5,8 Prozent auf 75.839 gestiegen. Der Ausländeranteil ist somit weiter leicht ansteigend und beträgt nun an der gesamten Wohnbevölkerung 6,3 Prozent. Damit verzeichnet die Steiermark österreichweit nach dem Burgenland weiterhin den geringsten Ausländeranteil. 41 Prozent der Ausländer stammen aus der EU, davon der Großteil aus Deutschland, 32 Prozent aus den nunmehrigen Staaten des ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) und 7 Prozent aus der Türkei. Die meisten Kinder kamen im Jahr 2008 wieder in der Stadt Graz auf die Welt: Denn hier entfielen immerhin 10,1 Geburten auf 1.000 Einwohner, gefolgt von Hartberg mit 9,5 Geburten, am wenigsten Geburten pro Einwohner gab es in Bruck/Mur, Leoben, Radkersburg und Mürzzuschlag mit etwa 7. Im Gegensatz zu den Vorjahren hat sich der Prozentsatz der Kinder, die unehelich geboren wurden, nicht weiter erhöht, sondern ist leicht auf 47,7 Prozent gesunken. Von den 633 unterschiedlichen Buben- bzw. 875 phonetisch verschiedenen Mädchennamen belegen Lukas bzw. Hannah den ersten Rang der Vornamens-Hitliste. Auf Platz zwei und drei folgen bei den Buben Sebastian und Maximilian, bei den Mädchen Lena und Leonie. Die jüngste Mutter war 14 Jahre alt und die steiermark- und österreichweit älteste Mutter gebar mit 55 Jahren Zwillinge. Die Zahl der Sterbefälle ist 2008 deutlich um 330 oder 2,9 Prozent auf 11.725 gestiegen und befindet sich damit aber trotzdem noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Die Lebenserwartung der Männer hat sich von 77,5 auf 77,3 Jahre leicht gesenkt, die der Frauen ist marginal von 83,3 auf 83,4 Jahre gestiegen. Regional findet man die höchste Lebenserwartung in Weiz, Graz-Umgebung und Feldbach, die geringste in Leibnitz und Deutschlandsberg. Die Säuglingssterblichkeit ist nach wie vor eine der geringsten in Österreich. 2008 stieg die Zahl der Krebserkrankungen als zweithäufigste Todesursache (etwa ein Viertel) leicht an. Insgesamt sind die Männer mehr betroffen als die Frauen. Nach wie vor die besonders bei den Frauen aber auch bei den Männern häufigste Todesursachengruppe bilden die Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems. Die Zahl der Selbstmorde ist 2008 etwas gestiegen, liegt aber derzeit auf einem deutlich geringeren Niveau als bis 2006 (abgesehen von 2001). Mit der Rate von 20 Selbstmorden auf 100.000 Einwohner liegt die Steiermark aber trotzdem international sehr hoch und markant über dem Bundesschnitt von 15 und im Bundesländervergleich wieder an der ersten Stelle vor Kärnten. In fast allen Altersgruppen neigen Männer stärker zum Suizid als Frauen, wobei man die höchsten Selbstmordraten in Mürzzuschlag und Murau vorfindet. Besonders betroffen macht die Tatsache, dass in der Gruppe der 10- bis 45jährigen Steirerinnen und Steirer Selbstmord die häufigste Todesursache ist. Mit 4.891 Eheschließungen - davon allein jede 20. am 08.08.08 - wurden im Jahr 2008 um 3,9 Prozent weniger als 2007 registriert, das ist damit die nach 2001 zweitniedrigste Zahl seit dem 2. Weltkrieg. Falls sich das derzeitige Erstheirats-Verhalten nicht ändert, wird weniger als die Hälfte der steirischen Frauen und Männer jemals heiraten. Regional sieht man, dass wie bereits in den Vorjahren die Heirats- aber auch die Scheidungsraten im städtischen Bereich deutlich höher sind als im ländlichen. Während die Scheidungsrate in Murau am niedrigsten ist, wird im Großraum Graz jede zweite Ehe geschieden. Die Gesamtscheidungsrate lag nach dem Negativrekord von 2007 (47,5 Prozent) im Vorjahr mit 44,4 Prozent aber wieder auf „Normalniveau". |
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Informationen: http://www.statistik.steiermark.at | ||
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