Gesundheitsminister Alois Stöger setzt Maßnahmen um die flächendeckende Versorgung
mit Gynäkologinnen zu sichern
Wien (sk) Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Gesundheitszentrum der WGKK Wien-Mitte mit Frauenministerin
Gabriele Heinisch-Hosek präsentierte Gesundheitsminister Alois Stöger am 21.08. eine neue Reihungskriteriums-Verordnung,
die mittelfristig allen Frauen in Österreich die Möglichkeit bieten soll, sich von einer Gynäkologin
mit Kassenvertrag behandeln zu lassen.
"Frauenpolitik ist auch Gesundheitspolitik. Ich freue mich dass wir heute eine innovative Verordnung präsentieren
können. Künftig werden alle Frauen die Wahlmöglichkeit haben, sich von einer Kassengynäkologin
behandeln zu lassen", erklärte Frauenministerin Heinisch-Hosek einleitend.
Stöger will durch diese Verordnung erreichen, dass es mehr Kassenärztinnen in der Gynäkologie gibt.
Der Verordnung wurde ein Kriterium hinzugefügt, wonach in Versorgungsgebieten, wo es keine Frauenärztin
gibt, weibliche Bewerber mit einem 10-Prozentpunkte-Bonus bewertet und so gegebenenfalls vorgereiht werden können.
Durch das Reihungskriterium können die Gebietskrankenkassen (GKK)in Einvernahme mit der Ärztekammer Frauen
bestellen und ihnen einen Einzelvertrag geben.
"Männliche Frauenärzte stellen für viele Patientinnen eine gewisse Barriere dar, um zur gynäkologischen
Untersuchung zu gehen. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass es genügend Frauenärztinnen mit
Kassenvertrag gibt", erklärte Stöger. Weibliche Frauenärzte mit Kassenverträgen seien
aber unterrepräsentiert, so gebe es beispielsweise in ganz Kärnten keine Gynäkologin, im Burgenland
nur zwei Frauenärztinnen mit Kassenvertrag. Die neue Verordnung soll diesen Mangel beheben und eine flächendeckende
Versorgung mit Gynäkologinnen mit Kassenvertrag garantieren, so Stöger.
Im Regierungsprogramm der Bundesregierung sei der Zugang für alle Frauen zu bestmöglicher medizinischer
Versorgung festgeschrieben. "Diese Verordnung soll die Versorgung garantieren und den Frauen ein Wahlrecht
auf eine Gynäkologin ermöglichen. Ich sehe diese Verordnung als einen ersten Schritt in die richtige
Richtung, wobei uns in der Gleichstellungspolitik noch viel Arbeit bevorsteht", so Gesundheitsminister Stöger
abschließend. |