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Kärntner Ortstafel-Streit neu entfacht |
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erstellt am
18. 08. 09
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Scheuch:
Bandion-Ortner gefordert!
Haltloser Angriff der Slowenenvertreter auf den Rechtsstaat
Klagenfurt (bzö) - "Wieso stellt sich die Ministerin Bandion-Ortner nicht schützend
vor die Justiz? Angesichts der frechen und haltlosen Angriffe der Slowenenvertreter Smolle und Vouk, der ja selbst
ein amtsbekannter Rechtsbrecher ist, gegen die österreichische Staatsanwaltschaft wäre das längst
an der Zeit. Von einer Ressortchefin sollte man sich schon erwarten können, dass sie zu Entscheidungen ihrer
Mitarbeiter steht", stellte BZÖ-LPO DI Uwe Scheuch fest. Außerdem müsse gerade die Justizministerin
als Juristin wissen, dass Kärnten in dieser Frage rechtlich kein Versäumnis vorzuwerfen sei.
Das Verhalten der slowenischen Dauerzündler diene außerdem weder der Sache noch sei es angemessen. "Die
Ortstafelfrage gehört zu den am meisten geprüften Rechtsfragen Österreichs. LH Dörfler hat
sich - wie die eingestellten Erhebungen der Staatsanwaltschaft ergeben haben - bei seinem Vorgehen immer am Boden
der Rechtstaatlichkeit bewegt. Dass jetzt von zweifelhafter Stelle zwanghaft eine gegenteilige Rechtsansicht konstruiert
wird, ist lächerlich und ändert nichts an der positiven Situation der slowenischen Minderheit in Kärnten
- wie auch schon die "Drei Weisen" der EU-Kommission im Jahr 2001 festgestellt haben", rief der
BZÖ-Landesparteiobmann in Erinnerung und erklärte, dass vor weiteren Forderungen eine Minderheitenfeststellung
unerlässlich sei, um festzustellen, ob überhaupt Handlungsbedarf bestünde.
"Die Aufstellung der Ortstafeln erfolgte im normalen Verwaltungsvollzug und außerdem ohne Schaden oder
Schädigungsabsicht, wie das Justizministerium selbst vor wenigen Tagen erläutert hat. Es ist gänzlich
unverständlich, dass jetzt Gerhard Dörfler die Begründung der Einstellung des Verfahrens vorgeworfen
wird. Was kann der Kärntner Landeshauptmann für die Entscheidungen der Staatsanwaltschaft - erst recht
im Bezug auf deren stilistische und sprachliche Qualität? Ministerin Bandion-Ortner ist hier gefordert, dieser
ausufernden Kritik an ihren Mitarbeitern und deren Entscheidungen entgegenzutreten. Sie kann sich nicht immer nur
abputzen", forderte Scheuch abschließend. |
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Seiser: Hat Dörfler sein Amt missbraucht? - Gleiches Recht für alle
Frage der Ortstafellösung ist eine andere Geschichte
Klagenfurt (sp-ktn) - Weder die Justizministerin Bandion-Ortner, noch Dörfler oder Scheuch könnten
sich durch ein neuerliches Aufleben lassen der Ortstafeldiskussion vor der Frage drücken, ob Dörfler
im Rahmen der Ortstafelverrückung Amtsmissbrauch begangen hat, stellt SPÖ Klubobmann LAbg. Herwig Seiser
die Frage, ob das Prinzip "gleiches Recht für alle" in Österreich Gültigkeit hat. Dies
müsse sowohl vom Landeshauptmann bis zum kleinen Parksünder gelten. "Ob Dörfler nun partiell
unzurechnungsfähig war, oder seinem Idol bedingungslos gefolgt ist, ist in dieser Frage zweitrangig",
drängt Seiser auf eine rasche Bestätigung des offensichtlichen Amtsmissbrauches durch die Gerichte. "Mit
den plumpen Versuchen, von dieser alles entscheidenden Frage abzulenken wird der Rechtsstaat massiv gefährdet",
warnt Seiser vor den Demokratie schädigenden, Ablenkungsmanövern des BZÖ, das plötzlich wieder
die leidige Ortstafeldiskussion ins Feld führt. Sollte sich herausstellen, dass Dörfler tatsächlich
Amtsmissbrauch begangen hat, habe er in jedem Fall die Konsequenzen dafür zu tragen, so Seiser, denn schließlich
habe das Prinzip "Gleiches Recht für alle" in Österreich Gültigkeit zu haben. |
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Klikovits: Will sich der Bundeskanzler vor seiner Verantwortung drücken?
ÖVP-Minderheitensprecher: Auch für Faymann ist Regierungsprogramm Handlungsauftrag
Wien (övp-pk) - Enttäuscht zeigt sich ÖVP-Minderheitensprecher Abg. Oswald Klikovits
über die Absage des Bundeskanzlers, sich in der Ortstafelfrage zu engagieren: "Während sich seine
Amtsvorgänger Wolfgang Schüssel und Alfred Gusenbauer ihrer gesetzlichen und moralischen Verantwortung
in der Ortstafelfrage gestellt haben, hat es den Anschein, als wolle der amtierende Bundeskanzler Werner Faymann
dieses heiße Eisen gar nicht erst anfassen", so Klikovits. Die Ortstafelfrage in Kärnten ist ein
bis heute ungelöstes Problem der österreichischen Volksgruppenpolitik. Der Bundeskanzler habe die Verantwortung,
hier eine Lösung voranzutreiben. "Es ist befremdlich, dass sich der Bundeskanzler drückt, wenn es
schwierig wird."
Auch in dieser Gesetzgebungsperiode ist der Bundeskanzler für Volksgruppenfragen zuständig. Er hat zudem
mit dem Regierungsprogramm den klaren Auftrag erhalten, eine verfassungsrechtlich abgesicherte Regelung zur Umsetzung
der Ortstafelerkenntnisse des Verfassungsgerichtshofes auf den Weg zu bringen. "Tatsache ist: die Frage der
zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten ist nach wie vor offen. Und es geht nicht an, dass sich der dafür
zuständige Kanzler Faymann auf eine Zuschauerrolle zurückzieht und - wie im heutigen Standard nachzulesen
- signalisieren will, die Sache gehe ihn nichts an", stellte Klikovits klar. "Faymann ist zuständig,
Faymann muss handeln." |
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Steinhauser: Justizministerin Bandion-Ortner völlig überfordert
Grüne wollen Offenlegung des Vorhabensberichts zu Ortstafel-Causa
Wien (grüne) - "Justizministerin Bandion-Ortner ist mit ihrem Amt offensichtlich total
überfordert. Wenn sie Einwände von namhaften Juristen einfach vom Tisch wischt, tut sie der Justiz nichts
Gutes", kritisiert Albert Steinhauser, Justizsprecher der Grünen. Die auf ÖVP-Ticket sitzende Ressortchefin
sei als Krisenmanagerin im Justizakten-Skandal völlig gescheitert. "Abblocken und Mauern wird das angeschlagene
Vertrauen in die Justiz nicht wiederherstellen", fürchtet der Grüne. Vielmehr müssten die Umstände
rund um das eingestellte Ortstafelverfahren gegen Kärntens Landeshauptmann Dörfler restlos aufgeklärt
werden. "Der Vorhabensbericht in der Causa muss endlich vorgelegt werden. Dann kann er eingesehen werden und
eine objektive Beurteilung des Falles ist möglich - inklusive aller Konsequenzen, die daraus zu ziehen sind",
sagt Steinhauser.
Auch die vorübergehende Sperre des Florian-Klenk-Blogs für MitarbeiterInnen des Justizministeriums will
der Grüne Justizsprecher beleuchten. "Offenbar ist man im Ministerium derart fieberhaft auf der Suche
nach dem Informanten des Falter-Redakteurs, dass alle Mittel recht sind - selbst automatische Kontrolle von Internetusern.
Die gestrige Erklärung zu diesen Vorfällen reicht auf keinen Fall aus." |
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