Ergebnisse des OeNB-Exportindikators vom August 2009
Wien (oenb) - Im Zuge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise sind die österreichischen Güterexporte
in den ersten fünf Monaten des Jahres 2009 im Jahresabstand um knapp ein Viertel eingebrochen. Gemäß
den aktuellen Ergebnissen des OeNB-Exportindikators hat sich die Situation seit Mai aber leicht entspannt. Zwar
lässt die auf Basis von LKW-Fahrleistungsdaten erstellte Schätzung für die Monate Juni und Juli
einen Rückgang der nominellen Güterexporte um 19,5% bzw. 17,6% (saison- und arbeitstägig bereinigt,
im Vergleich zum Vorjahresmonat) erwarten. Im Vergleich zum Vorquartalsmonat sind die Exporte aber im Mai erstmals
wieder gestiegen; dieser Trend dürfte sich in den Prognosemonaten Juni und Juli weiter fortgesetzt haben.
In den vergangenen Wochen hat eine Reihe von Konjunkturindikatoren positiv überrascht. Ausgehend von einer
Beruhigung auf den Finanzmärkten haben sich zunächst die Stimmungs- und Umfrageindikatoren von ihren
historischen Tiefstständen leicht erholt. Zuletzt haben aber auch vermehrt „Hard Facts“ eine Aufhellung der
Konjunkturaussichten signalisiert. Besonders wichtig für Österreichs Exportwirtschaft sind die positiven
Nachrichten aus Deutschland, wo das BIP-Wachstum im zweiten Quartal – unterstützt von temporären Nachfrage
stimulierenden Maßnahmen durch die öffentliche Hand, wie der Verschrottungsprämie – erstmals seit
einem Jahr wieder ins Plus drehte. Vor diesem Hintergrund blicken auch Österreichs Exporteure wieder etwas
zuversichtlicher in die Zukunft. Die Exporterwartungen in der Sachgüterindustrie für das dritte Quartal
liegen zwar noch immer deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt, haben sich aber gegenüber dem ersten
Halbjahr merklich verbessert.
Auch die von der ASFINAG erhobenen Daten zur LKW-Fahrleistung in Österreich signalisieren eine leichte Erholung.
Der Rückgang in der LKW-Fahrleistung hat gemäß saison- und arbeitstägig bereinigten Daten
im April seinen Maximalwert erreicht und sich in den folgenden drei Monaten etwas verlangsamt. Diese Entwicklung
lässt auf einen Tiefpunkt in der Güterexportentwicklung zu Beginn des zweiten Quartals schließen.
Angesichts des tiefen Ausgangsniveaus und der weiterhin hohen Konjunkturrisken kann aus den Daten jedoch noch kein
(nachhaltiger) Aufschwung abgeleitet werden. |