Innsbruck (lk) - Die weltweite Wirtschaftskrise ist mittlerweile auch in Tirol spürbar. Einige Bereiche
trifft es besonders hart, darunter auch die Jugend. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen stieg zuletzt deutlich
an, jeder fünfte Arbeitlose in Tirol ist ein/e Jugendliche/r. Grund für das Land Tirol, aktiv wirksame
Gegenmaßnahmen zu setzen und finanziell zu fördern.
In der Regierungssitzung vom 15.08. wurden dazu zwei wichtige Beschlüsse gefasst.
„Im Rahmen des Programmes Zukunft Jugend wird das Arbeitsmarktservice Tirol gezielte Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen
setzen, mit deren Hilfe Jugendlichen der Einstieg ins Erwerbsleben gelingen soll. Das Land Tirol fördert diese
wichtige Offensive mit 400.000 Euro“, gibt LH Günther Platter bekannt. Die Aktion zielt u.a. auf eine bessere
Vorbereitung auf Lehrabschlüsse im zweiten Bildungsweg sowie anwendungsorientierte Qualifizierungen in den
Bereichen Tourismus und Sprachen, Handel und Verkauf sowie verbesserte IT-Kenntnisse ab. Angesprochen werden v.a.
19- bis 24-Jährige, insgesamt stehen 393 Plätze in Innsbruck, Kufstein, Schwaz, Imst, Landeck und Lienz
zur Verfügung. Das budgetäre Gesamtvolumen der Aktion beträgt rund 2,4 Mio Euro.
Eine weitere arbeitsmarktpolitische Förderungsinitiative ist das „Gemeindenahe Beschäftigungsprogramm
2009/2010“, das vom Land Tirol gemeinsam mit dem AMS Tirol abgewickelt wird. Für diese Initiative werden Landes-Mittel
in der Höhe von 675.000 Euro zur Verfügung gestellt, insgesamt belaufen sich die Projektkosten auf 4,7
Mio Euro. LH Platter: „Das Programm soll dazu führen, verstärkt Arbeitssuchende - vor allem auch Langzeitarbeitslose
- in gemeindenahen Tätigkeiten einzusetzen. Insgesamt sollen durch die Aktion mindestens 250 Personen in den
Arbeitsmarkt integriert werden!“ Gemeinden und gemeinnützige Einrichtungen erhalten für die Dauer von
12 Monaten bis zu 80% der Lohnkosten
Tiroler Technologie-Ausbildungsscheck beschlossen!
Ebenfalls in der heutigen Regierungssitzung wurde auf gemeinsamen Antrag von Wirtschaftslandesrätin Patrizia
Zoller-Frischauf und Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg der Grundsatzbeschluss zum Tiroler Technologie-Ausbildungsscheck
im Rahmen der im Herbst 2008 gestarteten Tiroler Technologieoffensive gefasst. Die Förderhöhe beträgt
2.000 Euro pro Teilnehmer, jährlich sollen 100 Ausbildungsschecks für den mechatroniknahen Bereich ausgegeben
werden - 60 davon an Lehrlinge, 40 an Studenten. Die Kosten dafür betragen 200.000 Euro. LRin Zoller-Frischauf:
"Wir arbeiten kontinuierlich an der Positionierung Tirols als High-Tech-Standort. Durch Investitionen in Ausbildung
und Technologien schaffen wir neue Jobs und sichern den Wirtschaftsstandort Tirol langfristig ab.“
„Der Tiroler Technologie-Ausbildungsscheck soll vor allem junge Menschen dazu motivieren, eine Ausbildung in technischen
Berufen zu absolvieren“, fasst LR Bernhard Tilg die zentralen Zielsetzungen zusammen.
Schulversuch "Oberstufen-Realgymnasium mit technischem Schwerpunkt" und Berufsschule Mechatronik
Im Zuge der Technologieoffensive wird jetzt auch der Schulversuch "Oberstufen-Realgymnasium mit technischem
Schwerpunkt" („Thöni-Akademie“) am BORG Telfs mit Beteiligung des Landes Tirol gestartet. Weiters wird
künftig an der Fachberufsschule für Wirtschaft und Technik (vormals FBS für Handel und Büro)
in Kufstein der Lehrberuf Mechatronik eingerichtet. Die entsprechenden Anträge brachte Bildungslandesrätin
Beate Palfrader ein: „Die SchülerInnen profitieren von den damit verbundenen neuen Möglichkeiten, in
Telfs durch die Doppelqualifikation - AHS-Abschluss sowie die Berechtigung zur Lehrabschlussprüfung für
die Berufe Maschinenmechanik und Mechatronik – und in Kufstein durch das Ausbildungsangebot für einen neuen
Lehrberuf!“ |