Hochrangiges Sicherheitsrat-Seminar in Alpbach unter Leitung von Außenminister Spindelegger
und UN-Generalsekretär Ban Ki-moon
Wien (bmeia) - "Wo immer auf der Welt kriegerische Auseinandersetzungen stattfinden, sind es
vor allem Frauen und Kinder, die zu den Hauptleidtragenden gehören: Sie geraten in den Konflikten zwischen
die Fronten, sie werden von ihrem Heim vertrieben, von ihren Familien weggerissen, werden verletzt und getötet.
Allzu oft kommt es vor, dass die Zivilbevölkerung sogar gezielt Opfer eines Konfliktes wird, indem sie als
menschliche Schutzschilde eingesetzt wird, Mädchen und Frauen systematisch vergewaltigt oder Kinder als Soldaten
rekrutiert werden.
Hier sindkonsequente Gegenmaßnahmen der gesamten internationalen Gemeinschaft und insbesondere der Vereinten
Nationen gefordert", sagte Außenminister Spindelegger zu Beginn eines dreitägigen Seminars in Alpbach,
das dem Thema "Schutz von Zivilisten in Konflikten" gewidmet ist.
An dem Seminar nahmen UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon, hochrangige UNO-Vertreter, Botschafter aus 26 Ländern
sowie Repräsentanten von Hilfsorganisationen teil. "Für Österreich ist der Schutz von Zivilisten
in Konflikten seit langem ein besonderes Anliegen. Wir wollen dieses Thema im Rahmen unserer Mitgliedschaft im
UNO-Sicherheitsrat und insbesondere während unserer Vorsitzperiode im November wieder an die Spitze der UNO-Agenda
stellen. Das Seminar in Alpbach soll dazu dienen, die Diskussion voranzutreiben und konkret Ansätze zu entwickeln,
wie Zivilisten durch UNO-Friedensmissionen besser geschützt werden können und welchen Beitrag der Sicherheitsrat
in diesem Bereich leisten muss. Damit soll die Basis für eine offene Debatte auf Ministerebene unter österreichischem
Vorsitz kommenden November im Sicherheitsrat gelegt werden", so Spindelegger.
"Wir dürfen uns keiner Illusion hingeben. Der Anspruch, den wir im Sinne der Zivilisten formulieren,
wird in der brutalen Realität von Konflikten oft nicht erfüllt und sogar rücksichtslos missachtet",
so Spindelegger weiter. "Das darf aber keinesfalls bedeuten, dass wir in unserem Bemühen nachlassen.
Wir müssen alles daran setzen, damit den betroffenen Menschen Schutz geboten und bestmögliche Hilfe gegeben
wird".
Der Schutz von Zivilisten in Konflikten wurde im UNO-Sicherheitsrat erstmals vor zehn Jahren als eigenständiges
Thema behandelt. Bei einer Vielzahl friedenserhaltender Missionen wird heute bei der Erstellung des Mandates durch
den Sicherheitsrat überlegt, wie die Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch die Konfliktparteien
gewährleistet, wie die Rückkehr von Flüchtlingen bestmöglich unterstützt und ein rascher
Zugang für humanitäre Hilfe sichergestellt werden kann. |