"Der Lechner schaut ins Paradies"   

erstellt am
31. 08. 09

Eine theatrale Prozession mit Schauspiel, Puppenspiel und musikalischer Begleitung. Gespielt an Orten, an denen Arbeit und Handwerk noch aktiv Kohle bringen.
Wien (gamuekl) - Heuer jährt sich der Todestag des Wiener Schriftstellers Jura Soyfer zum 70. Mal. Sein Theaterstück zu Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit hat auch 7 Jahrzehnte nach seiner Uraufführung nichts an Aktualität eingebüsst und wird nun aus gegebenem Anlass von Susita Fink und ihrem Ensemble in einer außergewöhnlichen Inszenierung an 9 aufeinander folgenden Stationen in Erdberg (einst auch Jura Soyfers Heimatbezirk) zur Aufführung gebracht.

Jura Soyfer schrieb Der Lechner Edi schaut ins Paradies im Oktober 1936
für das Kabaretttheater Literatur am Naschmarkt. Inszeniert wurde es von Walter Engel, die Musik stammte aus der Feder von Otto Andreas. Erstaufführung war der 6. Oktober 1937.

Der Arbeitslose Edi Lechner und seine Freundin Fritzi suchen einen Schuldigen für die damalige Massenarbeitslosigkeit. Edi macht die immer häufiger eingesetzten Maschinen in den Betrieben verantwortlich. Da tritt der Motor Pepi, wegen dem Edi seinerzeit "abgebaut" wurde, auf.

Auf Grund der sinkenden Kaufkraft durch die Wirtschaftskrise nun selbst ausrangiert, macht Pepi sich mit den beiden auf die Suche nach den wahren Schuldigen. Sie begeben sich auf eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit, bis sie vor den Pforten des Paradies stehen. Schließlich sei die Erfindung der Menschheit der letztmögliche Grund für die Misere. Doch Fritzi verhindert mit ihrem entschlossenem "Ja" im Gegensatz zu Edis "Nein", dass der Mensch nicht erschaffen wird.

Der Gegensatz von Edi und Fritzi ist die zündende Idee für die Erschaffung der Menschheit,
da die Welt im Sinne der Dialektik aus Ja und Nein zusammengesetzt ist.

So gelangt auch Edi zu der Erkenntnis: "Auf uns kommt´s an", denn der Mensch kann sich für seine Handlungen entscheiden.
     
Informationen: http://www.theaterfink.at    
     
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