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Kärntner Ortstafel-Streit / Faymanns Besuch in Slowenien |
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erstellt am
27. 08. 09
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Faymann:
Ortstafelfrage nur in gemeinsamen Konsens mit den Kärtnern
Der Kanzler bekräftigte bei Arbeitsbesuch in Slowenien seine Vorgehensweise
Wien (bpd) - Bundeskanzler Faymann stattete dem slowenischen Ministerpräsidenten Borut Pahor
am 26.08. einen offiziellen Arbeitsbesuch in Laibach ab. Zum Thema Kärtner Ortstafeln, das auch in den slowenischen
Medien behandelt wurde, bekräftigte Bundeskanzler Werner Faymann erneut, dass "Kärnten in der Frage
der Ortstafeln nicht übergangen werden darf". Die Kärtner müssten miteinbezogen werden. "Eine
Lösung der Ortstafelfrage kann nur in breitem Konsens gelöst werden. Das ist wichtiger, als Druck auszuüben
oder eine Frist zu setzen", schloss der Kanzler. |
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Mölzer: Slowenien ist kein Rechtsnachfolger Jugoslawiens und keine Staatsvertrags-Signatarmacht
Österreich hat Art. 7 des Staatsvertrags erfüllt - Slowenien hat menschenrechtswidrige
Diskriminierung der deutschen Altösterreicher zu beenden
Wien (fpd) - Entschieden weist der freiheitliche Delegationsleiter im Europäischen Parlament,
Andreas Mölzer, die Behauptung des slowenischen Ministerpräsidenten Borut Pahor zurück, wonach Slowenien
Rechtsnachfolger Jugoslawiens und damit Signatarmacht des Staatsvertrags sei. "Das zu behaupten ist völlig
absurd. Schließlich sind ja Mazedonien oder Montenegro, zwei Staaten also, die ebenfalls auf dem Gebiet des
ehemaligen Jugoslawien entstanden sind, auch keine Rechtsnachfolger Jugoslawiens", betont Mölzer.
Was den Artikel 7 des Staatsvertrags betrifft, verweist der freiheitliche EU-Mandatar darauf, daß Österreich
seine Verpflichtungen erfüllt habe. "Die Kärntner Slowenen zählen zu den am besten geschützten
Minderheiten in Europa, wie nicht zuletzt die drei sogenannten EU-Weisen im Jahr 2000 festgestellt haben. Und die
Kärntner Ortstafelfrage wird sich mit Einmischungen aus Laibach sicher nicht einfacher lösen lassen",
so Mölzer, der aber prinzipiell für einen vernünftigen Konsens zur Regelung zweisprachiger topographischer
Aufschriften in Südkärnten eintritt.
Weiters erklärte Mölzer, daß es für Slowenien an der Zeit wäre, aus dem Schatten des
Tito-Kommunismus zu treten. "Dazu zählt insbesondere die Beseitigung der menschenrechtswidrigen Behandlung
der Restminderheit der deutschen Altösterreicher. Denn die bestehende Diskriminierung der deutschen Altösterreicher
und die immer noch geltenden AVNOJ-Beschlüsse sind ein Verstoß Sloweniens gegen die Europäische
Charta der Regional- und Minderheitensprachen des Europarates", schließt der freiheitliche EU-Abgeordnete.
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Scheuch verbittet sich Einmischung Sloweniens in Kärntner Angelegenheiten
Slowenien nicht Rechtsnachfolger Jugoslawiens
Klagenfurt (bzö) - "Weder ist Slowenien Rechtsnachfolger Jugoslawiens noch steht es dem
slowenischen Regierungschef zu, sich in Kärntner Angelegenheiten einzumischen. Er sollte lieber dafür
sorgen, dass die Situation der deutschen Minderheit in Slowenien ähnlich gut ist wie die der Slowenen in Kärnten",
stellte der Kärntner BZÖ-LPO DI Uwe Scheuch fest.
Es sei schon skandalös genug und einmalig in der österreichischen Innenpolitik, dass ein Bundeskanzler
ins Ausland fahre, um sich Anweisungen zu einer innenpolitischen Angelegenheit abzuholen. Dem Fass den Boden ausschlagen
würden allerdings die anmaßenden Äußerungen des slowenischen Regierungschefs Pahor. "Kärnten
betreibt eine vorbildliche Minderheitenpolitik und lässt sich dabei sicherlich nicht von Slowenien reinreden.
Vor allem mit der politischen und historisch falschen Begründung, Rechtsnachfolger Jugoslawiens zu sein. Schluss
daher mit der Einmischung von außen in die Kärntner Minderheitenpolitik! Das gilt sowohl für Slowenien
als auch für die rot-schwarze Bundesregierung", so Scheuch weiter.
"Eine Lösung der Ortstafelfrage gibt es nur mit Kärnten. Kanzler Faymann ist herzlich eingeladen,
sich bei mir Informationen zur Ortstafelfrage zu holen. Denn erstens sind diese dann aus erster Hand und zweitens
würde er dem österreichischen Steuerzahler Reisekosten ersparen", meinte BZÖ-LPO Scheuch abschließend. |
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