Außenminister will mit lettischem Kollegen engere Kooperation der kleineren EU-Staaten initiieren
Riga (bmeia/apa) - Außenminister Michael Spindelegger hat erneut eine Lanze für die EU-Erweiterung
auf dem Westbalkan gebrochen. Im Rahmen seiner Baltikum-Reise warnte Spindelegger am 25.08. in Riga bei einem Gespräch
mit seinem lettischen Amtskollegen Maris Riekstins davor, den Beitritt Islands auf Kosten des südöstlichen
Erweiterungsprozesses zu beschleunigen.
Lettland unterstütze "natürlich besonders" den Beitritt Islands. Er, Spindelegger, habe Riekstins
vor Augen geführt, dass die Unterstützung Islands "nicht zu einer Abkoppelung der Verhandlungen
führen" dürfe. Für Österreich sei es aber auch wichtig, dass zunächst die Verhandlungen
mit Kroatien deblockiert würden.
Spindelegger schließt seine Baltikum-Reise am heutigen Dienstag ab. Bei dem Besuch in der lettischen Hauptstadt
ging es - wie schon am Vortag in Estland - um die östliche Nachbarschaft der EU und die schwierige Wirtschaftslage.
Spindelegger betonte auch hier wieder die Möglichkeiten, die die Krise biete. Österreich müsse sich
als "besonders exportorientiertes Land auch im Baltikum für die Zukunft aufstellen", so der Außenminister.
Für den kommenden informellen EU-Rat in Stockholm planen Spindelegger und Riekstins im Hinblick auf die geplanten
Änderungen durch den Lissabonner Vertrag eine künftig noch stärkere Zusammenarbeit der kleinen und
mittelgroßen EU-Staaten zu initiieren. Die beiden Ministern wollen diesbezüglich an ihre Kollegen aus
Ländern wie Tschechien, Ungarn, Dänemark, Estland, Litauen und Portugal herantreten. |