750.000 Euro für heimische Milchbauern
Klagenfurt (lpd) - Hohe Milchmengen weltweit, Milchersatzprodukte und eine wesentlich geringere Nachfrage
haben den Milchpreis in den Keller rasseln lassen. "Um die Kärntner Bauern während dieser schwierigen
Marktsituation zu unterstützen, wird jetzt der Milchhygienebeitrag des Landes, der üblicherweise in mehreren
Tranchen im Jahr ausbezahlt wird in Einem ausbezahlt", gab Agrarlandesrat Josef Martinz am 26.08. bekannt.
Angesichts der Marktsituation und des Preisverfalles bei Milch müsse die Landeshilfe rasch eingesetzt werden.
"Der Milchhygienebeitrag soll eine teilweise Kostenentlastung bei den Aufwendungen für die Qualitätsarbeit
und für Qualitätsverbesserungen bei Milch und Milchprodukten bringen", so Martinz. 750.000 Euro
wurden vom Agrarreferat zur Auszahlung angewiesen. In Summe geht es jährlich um über eine Million Euro.
Ein Teil dieses Betrages wurde bereits im Frühjahr ausbezahlt.
Die Abwicklung des Milchhygienebeitrages erfolgt über die Kärntner Milch und die Bergland Milch. "Damit
können die Molkereien bei der Kalkulation des Erzeugermilchpreises dieses Jahr deutliche Verbesserungen vornehmen
und diese an die Milch liefernden Betriebe in Kärnten weitergeben", erklärte Martinz.
Die Milchwirtschaft ist in Kärnten eine der dominierenden Produktionsbereiche in der Landwirtschaft. 3.150
Betriebe liefern mit ihren 33.500 Kühen täglich ihre Milch ab, was im Jahr rund 160.000 Tonnen bedeutet.
Das ist immerhin ein Viertel des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes. Billig-Milch aus dem Ausland
macht den heimischen Milchbauern jedoch das Leben schwer und drückt den Preis an eine empfindliche Schmerzgrenze,
die vielfach an die Existenz der Milchbauern geht. Es gäbe nur zwei Möglichkeiten die Milchwirtschaft
in Kärnten abzusichern. Zum Einen sei es die finanzielle Unterstützung durch den Agrarreferenten und
zum Anderen das Kaufverhalten der Konsumenten.
"Wir unterstützen unsere Milchbauern mit fast 14 Millionen Euro pro Jahr. Die Milchwirtschaft erfolgt
hauptsächlich in kleinen Betrieben, zwei Drittel von ihnen sind Bergbauernbetriebe, die ohnehin unter erschwerten
Bedingungen produzieren müssen", so der Agrarreferent.
Wir sich die Milchwirtschaft in Kärnten entwickelt, liege laut Martinz auch in der Hand der Konsumenten. "Ich
kann nur appellieren: Kaufen wir heimische Milch. Sie hat die beste Qualität. Gammel- und Schummel-Lebensmittel
haben bei uns keine Chance". Wer heimische Lebensmittel kauft, erhält damit die Arbeitsplätze im
eigenen Land.
Auch die drei Kärntner Molkereien, Kärntner Milch in Oberkärnten, Bergland Milch in Unterkärnten
und Sonnenalm in Mittelkärnten haben erst kürzlich 11,8 Millionen. Euro für Investitionen, Standortsicherungen
und Qualitätsverbesserungen in die Hand genommen. Von Seiten des Agrarreferates wurden die Betriebe mit 40
Prozent der Investitionskosten gefördert. "Diese 40 Prozent Förderung bedeutet sichere Arbeitsplätze,
sichere Standorte und eine sichere Milchwirtschaft", bekräftigte Martinz einmal mehr.
Martinz zählte auch weitere finanzielle Maßnahmen für den heimischen Milchmarkt auf. So werden
für die Erzeugung gentechnikfreier Milch bei Bergland Milch und Kärntner Milch 150.000 Euro aufgewendet.
Für den Flächenbeitrag 3 und die Weideprämie stehen 2,75 Millionen Euro zur Verfügung, für
die Milchprämie 5,66 Millionen Euro. Für Qualitätssicherung und Investitionen gibt es 2,85 Millionen
Euro. |