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Kärntner Ortstafel-Streit / Faymanns Besuch in Slowenien |
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erstellt am
25. 08. 09
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Faymann:
Das Problem hätte schon lange gelöst werden müssen
Doch ohne Einbeziehung der politisch Verantwortlichen im betroffenen Bundesland ist das
nicht möglich
Wien (sk) - Bewegung kommt auch wieder in die Kärntner Ortstafelfrage. "Die Kärntner
selbst werden dabei selbstverständlich nicht übergangen", sagte Bundeskanzler Werner Faymann im
Anschluss an die erste Sitzung des Ministerrates nach der Sommerpause am 25.08., "mein Ziel ist, alle einzubeziehen."
In diesem Sinne sagte Finanzminister Pröll zu, ebenfalls alle Diskussionsmöglichkeiten zu nutzen. Faymann
sieht vor allem in Verhandlungen zwischen SPÖ, ÖVP und den Grünen eine Lösung, da sich diese
drei Parteien im Umgang mit den Ortstafeln weitestgehend einig seien. Er wolle jedoch auch mit dem BZÖ klären,
ob Interesse an einer politische Lösung bestehe. "Es ist bedauerlich, dass ein Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes
nicht umgesetzt wird", sagte Faymann, "das Problem hätte schon lange gelöst werden müssen.
Doch ohne Einbeziehung der politisch Verantwortlichen im betroffenen Bundesland ist das nicht möglich."
Das Interesse an einer politischen Lösung sei bisher jedenfalls nicht besonders groß gewesen. Deshalb
sei es in der Ortstafelfrage vernünftig, keinen straffen Zeitplan zu definieren. |
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Bandion-Ortner für politische Lösung
Bundesministerin plädierte für die Einhaltung von Minderheitsrechten…
Wien (bmj) - Im Anschluss an ein Gespräch mit dem Kärntner Landeshauptmann unterstrich die
Justizministerin die Notwendigkeit einer politischen Lösung der Ortstafelfrage. Die Justizministerin traf
am 20.08. mit dem Kärntner Landeshauptmann zusammen, wie dies bei Bundesländer- besuchen allgemein üblich
ist. Thema war unter anderem eine politische Lösung der Ortstafelfrage, die Bandion-Ortner als "wünschenswert"
bezeichnete. "Wir haben nicht über die konkrete Einzelstrafsache gesprochen und ich habe auch kein Verhör
gemacht", meinte die Bundesministerin und plädierte für die Einhaltung von Minderheitsrechten und
die Umsetzung von Erkenntnissen des Verfassungsgerichtshofes. |
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Mölzer: Österreich soll im slowenisch-kroatischen Grenzstreit vermitteln!
Laibach soll bei Faymann-Besuch europäische Gesinnung zeigen und deutsche Altösterreicher
anerkennen - für vernünftigen Kompromiß in Kärntner Ortstafelfrage
Wien (fpd) - Bundeskanzler Werner Faymann ist bei seinem Staatsbesuch in Slowenien am 26.08. aufgefordert,
Österreich als Vermittler im slowenisch-kroatischen Grenzstreit anzubieten, sagte der freiheitliche Delegationsleiter
im Europäischen Parlament, Andreas Mölzer. "Österreich kann als ehrlicher Makler auftreten.
Schließlich hat unser Land sowohl die Unabhängigkeitsbemühungen der Slowenen und Kroaten Anfang
der 90er Jahre als auch die EU-Ambitionen Laibachs und Agrams wie kein anderes Land unterstützt", betonte
Mölzer, der auch Mitglied des außenpolitischen Ausschusses des Europäischen Parlaments ist.
Weiters wies Mölzer darauf hin, daß es für Slowenien an der Zeit wäre, seine europäische
Gesinnung unter Beweis zu stellen: "Im Grenzstreit mit Kroatien müssen die Slowenen ihre sture Haltung
aufgeben und konstruktiv an einer Lösung arbeiten. Jedenfalls kann es nicht sein, daß Laibach den EU-Beitritt
Kroatiens gefährdet. Und gegenüber Österreich wäre es an der Zeit, daß Slowenien die
Diskriminierung der Restminderheit der deutschen Altösterreicher endlich beendet und dieser Volksgruppe die
elementaren Minderheitenrechte gewährt", forderte Mölzer.
Zur Frage der Aufstellung zusätzlicher zweisprachiger Ortstafeln in Südkärnten meint der freiheitliche
EU-Mandatar, daß es zu einer vernünftigen, sowohl für die deutsche Mehrheit als auch für die
slowenische Volksgruppe tragbaren Lösung kommen müsse. "Jede Volksgruppe, egal in welchem Land sie
lebt, ist wertvoll und muß erhalten werden", betonte Mölzer, der auf seine national-liberale Gesinnung
verwies und sich für ein europäisches Volksgruppenrecht aussprach.
Zudem erklärte Mölzer, daß durch die Aufstellung zusätzlicher zweisprachiger Ortstafeln, wie
es der Kompromiß der sogenannten Kärntner Konsensgruppe aus dem Jahr 2006 vorsieht, keine Markierung
eines geschlossenen slowenischen Territoriums in Südkärnten bedeutete. "Schließlich geht es
beim Kompromiß der Kärntner Konsensgruppe darum, die historische und kulturelle Existenz der in den
letzten Jahrzehnten aufgrund der soziokulturellen Nivellierung stark geschrumpften slowenischen Volksgruppe sichtbar
zu machen. Und genausowenig werden durch zweisprachige Ortstafeln in der Lausitz ein sorbisches oder durch zweisprachige
Ortstafeln in Istrien ein italienisches Territorium abgesteckt", sagte der FPÖ-EU-Abgeordnete. Abschließend
meinte Mölzer, daß es umgekehrt an der Zeit wäre, wenn in Slowenien die alten deutschen Ortsnamen
wieder Gebrauch fänden. "Schließlich hatten Laibach, Marburg, Cilli und Pettau vor hundert Jahren
noch eine deutsche Bevölkerungsmehrheit", schloß Mölzer. |
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Petzner: Keine Lösung der Kärntner Ortstafelfrage ohne Kärnten
Wien (bzö) - Zu den Aussagen Kanzler Faymanns, wonach er sich auch eine Ortstafellösung ohne BZÖ
vorstellen könne - "Wenn das Bündnis kein Interesse an einer Lösung habe, müsse man sich
anschauen, ob es mit der Mehrheit der drei anderen Parteien (SPÖ, ÖVP, Grüne) zu einer Verständigung
kommen könne" (Zitat) - hält BZÖ-Voksgruppensprecher Abg. Stefan Petzner fest: "Die Rot/Schwarze
Koalition hat das Prinzip ausgerufen, dass es keine Lösung ohne Kärnten geben kann. Diese ist vernünftig
und muss beibehalten werden!"
"Es kann nur eine Lösung mit und nicht ohne Kärnten geben", erinnert Petzner. Vor diesem Hintergrund
warnt Petzner den Kanzler dieses Prinzip - wie angedeutet - zu verlassen. Petzner: " Die sinnvollste Lösung
ist die Kreisky-Lösung, nämlich zweisprachige Ortstafeln ab 25 Prozent Minderheitenanteil in den Verfassungsrang
zu heben. Das ist jederzeit mit dem BZÖ möglich, die sinnvollste Lösung und entspricht dem Willen
Kärntens." |
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