Wien (siemens) - Der italienische Stahlhersteller Arvedi und Siemens haben gemeinsam eine neue Ära
in der Stahlherstellung eingeläutet: Ab sofort kann flüssiger Stahl über Gießen und Walzen
bis zum Aufwickeln des fertigen Blechs in einem einzigen Produktionsschritt weiterverarbeitet werden. Diese erste
„Endless Strip Production“ (ESP-Verfahren) hat jetzt in Cremona/Italien ihren kommerziellen Betrieb aufgenommen
und soll über zwei Millionen Tonnen Stahl im Jahr produzieren. Durch den unterbrechungsfreien Prozess kann
gegenüber herkömmlichen Stahlwerken bis zu 45 Prozent an Energie eingespart werden. Das senkt in vergleichbarem
Umfang die CO2-Emissionen des Werkes und drückt die Prozesskosten um bis zu 50 Prozent.
In nur 3,5 Minuten entsteht in dem Arvedi-Werk in Cremona aus dem flüssigen Stahl ein fertiges Blech hoher
Qualität und genau nach Spezifikation des Kunden. Der Erfinder und Großindustrielle Giovanni Arvedi
hat diese ESP-Pilotanlage mit Siemens VAI Metals Technologies als industriellem Partner realisiert. Als Lizenznehmer
wird Siemens die innovative Technologie künftig weltweit vermarkten.
Das ESP-Verfahren ermöglicht die volle Ausnutzung der Wärmeenergie des flüssigen Stahls. Gleichzeitig
können Dünnbänder im Vergleich mit alternativen Verfahren in besserer Qualität und zu geringeren
Kosten produziert werden. Die Erzeugnisse der Arvedi ESP-Anlage eignen sich für den Einsatz in der Automobilindustrie,
im Haushaltsgerätebau und im Bauwesen sowie für die Herstellung von Rohren, Profilen, Maschinen und anderen
mechanischen Ausrüstungen. |