Franz Olah ist am 04.09.2009 knapp 100jährig gestorben  

erstellt am
07. 09. 09

Bundespräsident Fischer würdigt dessen Verdienste
Wien (hofburg) - Bundespräsident Dr. Heinz Fischer drückte seine Betroffenheit über das Ableben von Franz Olah aus, der wenige Monate vor seinem 100. Geburtstag gestorben ist. Der Bundspräsident bezeichnete Franz Olah als eine der starken, prägenden, aber in einer bestimmten Phase auch kontroversiellen Persönlichkeiten der Zweiten Republik, der sich für den Aufbau der Demokratie in Österreich, für den Aufbau der Gewerkschaftsbewegung und für die Entwicklung der Sozialpartnerschaft größte Verdienste erworben hat.

Der Bundespräsident würdigte für das Mittagsjournal die Verdienste um das Lebenswerk von Franz Olah, der nach seinem Ausscheiden aus der Politik auch ein kenntnisreicher, engagierter und gesuchter Zeitzeuge für das Ende der Ersten Republik, für die Zeit des Nationalsozialismus und für die Entwicklung der Zweiten Republik gewesen ist.

Zu seinem 95. Geburtstag im Jahr 2005 hat Franz Olah von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich erhalten. "Meine persönliche Anteilnahme gilt der Familie und den Hinterbliebenen", so der Bundespräsident abschließend.

 

Prammer: Große Verdienste beim Wiederaufbau der Republik Österreich
Wien (pk) - In einer Aussendung würdigte Nationalratspräsidentin Barbara Prammer das politische Wirken des langjährigen Nationalratsabgeordneten, Gewerkschafters und ÖGB-Präsidenten, Zweiten Nationalratspräsidenten und Innenministers beim Wiederaufbau der Republik Österreich und brachte der Familie Franz Olahs ihre Anteilname zum Ausdruck. Franz Olah starb am Morgen des 04.09. mit 99 Jahren in einem Krankenhaus in Baden bei Wien.

Der am 13.3.1910 in Wien geborene Klaviermacher Franz Olah war seit Mitte der zwanziger Jahre für die Sozialdemokratie politisch aktiv, wurde zur Zeit der Diktatur Dollfuß' und Schuschniggs mehrmals politisch inhaftiert und in der Zeit des Nationalsozialismus in verschiedene Konzentrationslager verschleppt. Nach der Befreiung Österreichs startete Franz Olah seine politische Laufbahn im Wiener Gemeinderat und wechselte im Oktober 1948 als Abgeordneter in den Nationalrat. Gleichzeitig war Olah gewerkschaftlich aktiv, leitete die Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter von 1949 bis 1957 und war Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes von 1959 bis 1963. Vom 9.6.1959 bis zum 26.10.1961 fungierte Franz Olah als Zweiter Präsident des Nationalrates. Den Regierungen Gorbach II und Klaus I gehörte Franz Olah von März 1963 bis September 1964 als Innenminister an. Danach kehrte Olah bis 1966 in den Nationalrat zurück. Für seine Verdienste um die Republik Österreich wurde Franz Olah mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen mit dem Stern ausgezeichnet.

 

Faymann: Österreich verliert prägende politische Persönlichkeit
Rolle Olahs im antifaschistischen Widerstand und beim Aufbau der Zweiten Republik zu würdigen
Wien (sk) - Tief betroffen über das Ableben von Franz Olah zeigte sich SPÖ-Vorsitzender Bundeskanzler Werner Faymann. "Mit Franz Olah verliert Österreich eine herausragende politische Persönlichkeit, die Bedeutendes für den Wiederaufbau Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg geleistet hat", erinnert Faymann an die langjährigen Tätigkeiten Olahs im Österreichischen Gewerkschaftsbund, im Wiener Gemeinderat, sowie kurz auch in der Bundesregierung. Olah habe sich als einer der wichtigsten Wegbereiter der Sozialpartnerschaft große Anerkennung - selbst über die Parteigrenzen hinweg - verdient.

"Für seinen unermüdlichen politischen Einsatz musste Olah bitter büßen. Im Austrofaschismus blühten ihm Freiheitsstrafen, zur Zeit der Nazidiktatur wurde er in die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald eingeliefert", so Bundeskanzler Faymann. "Ich freue mich, dass es nach den großen Differenzen mit SPÖ und Gewerkschaft in den 1960er Jahren in letzter Zeit wieder zu einer Aussöhnung gekommen ist", betonte Faymann.

"Die österreichische Sozialdemokratie drückt ihre tiefe Trauer aus. Unser ganzes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen, insbesondere der Witwe, die ihren Lebensmenschen und geliebten Gatten verloren hat", so Faymann abschließend.

 

  Pröll: Mit Franz Olah verlieren wir einen prägenden Politiker der Zweiten Republik
Wir gedenken eines großen Österreichers, dessen Verdienste um unsere Republik wir immer schätzen werden
Wien (övp-pd) - Angesichts des Ablebens von Franz Olah zollt ÖVP-Bundesparteiobmann Josef Pröll dem ehemaligen Innenminister und Präsidenten des ÖGB seinen Respekt: „Wir verlieren mit ihm eine bedeutende Persönlichkeit und einen für die Nachkriegsgeschichte prägenden Politiker.“ Mit großer Leidenschaft hat sich Franz Olah für die Republik Österreich eingesetzt und das Gemeinsame vor das Trennende gestellt. „Mit seinem Engagement im Bereich der Sozialpartnerschaft hat sich Olah große Verdienste um die österreichische Republik erworben“, so der ÖVP- Bundesparteiobmann.

„Unser Mitgefühl gehört in diesen Stunden besonders seiner Familie und engen Angehörigen“, betont Pröll, und abschließend: „Wir gedenken eines großen Österreichers, dessen Verdienste um unsere Republik wir immer schätzen werden.

 

Strache: Tiefes Bedauern über Ableben Olahs
Olah habe wesentlich zur Festigung der demokratischen Grundhaltung in Österreich beigetragen
Wien (fpd) - Sein tiefes Bedauern über das Ableben des ehemaligen Innenministers und ÖGB-Präsidenten Franz Olah äußerte FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache. Mit der Niederschlagung des kommunistischen Putschversuches im Jahr 1950 habe sich Olah auf herausragende Weise um Österreich verdient gemacht und die Demokratie in unserer Heimat entscheidend gestärkt. Das Große Goldene Ehrenzeichen mit Stern für Verdienste um die Republik Österreich, das ihm 2005 verliehen worden sei, habe er mit vollem Recht getragen. Denn er habe wesentlich zur Festigung der demokratischen Grundhaltung in Österreich beigetragen. Olah sei ein großer Politiker der alten Schule gewesen. "Unser ganzes Mitgefühl gilt nun seiner Familie", so Strache.

 

Bucher: Mit Franz Olah verlieren wir einen großen Österreicher!
Auch als Unterstützer des Starts der Kronenzeitung habe Olah einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Medienfreiheit in Österreich geleistet
Wien (bzö) - "Mit Franz Olah verlieren wir einen großen Österreicher", so BZÖ-Chef Klubobmann Josef Bucher zum Ableben des ehemaligen Innenministers Franz Olah. "Franz Olah war Zeit seines Lebens ein unbeugsamer Kämpfer für Freiheit, egal ob im Widerstand gegen das Naziregime oder bei der Niederschlagung des Oktoberstreiks der Kommunisten." Olah sei auch mittels des Raab-Olah-Abkommens einer der Väter der Sozialpartnerschaft und der österreichischen Politik des Miteinanders als Konsequenz aus den Lehren des Scheiterns der Ersten Republik. Auch als Unterstützer des Starts der Kronenzeitung habe Olah einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Medienfreiheit in Österreich geleistet. "Mit Franz Olah verlieren wir eine der prägenden Personen des Nachkriegsösterreichs. Ein Mann mit Ecken und Kanten, der zu seinen Überzeugungen gestanden ist, aber immer den Dialog gesucht hat, ohne auszugrenzen. Unser ganzes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen", so Bucher.

 

 Glawischnig: Olah war eine widersprüchliche Persönlichkeit
Wien (grüne) - "Franz Olah hat sich als Innenminister und Gewerkschaftspräsident Verdienste erworben, aber auch heftig polarisiert. Er war eine widersprüchliche Persönlichkeit und hat in Österreich sicherlich seine Spuren hinterlassen. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen", erklärt die Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnig.
 

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