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Stift Heiligenkreuz: Henckel-Donnersmarck seit zehn Jahren Abt |
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Festmesse und Festakt zum Amtsjubiläum -
Abt im "Kathpress"-Gespräch über bisherige Höhepunkte und künftige Herausforderungen Wiener Neustadt (pew) - Mit einem Festgottesdienst und einem Festakt wurde am 03.09. in Stift Heiligenkreuz das Zehn-Jahres Amtsjubiläum von Abt Gregor Henckel-Donnersmarck gefeiert. Henckel-Donnersmarck war am 14. März 1999 zum 67. Abt des Stiftes Heiligenkreuz geweiht worden. Als Höhepunkt der vergangenen zehn Jahre hob der Abt den Besuch von Papst Benedikt XVI. am 9. September 2007 hervor. Von den wegweisenden Worten des Papstes zehre die Klostergemeinschaft noch immer, so Henckel-Donnersmarck in seiner Festpredigt. Groß sei auch die Freude über die wachsende Klostergemeinschaft. Zählte das Stift bei seinem Amtsantritt 55 Mitbrüder, so ist diese Zahl bis heute auf 81 gestiegen. Mit großer Dankbarkeit nehme man dieses Geschenk an Berufungen an, so der Abt. Im Gespräch mit "Kathpress" am Rande der Feierlichkeiten sprach Henckel-Donnersmarck im Zusammenhang mit den zahlreichen Neueintritten ins Kloster von einer Entwicklung "gegen den Strom der Zeit". Umso verantwortungsvoller müsse die Klostergemeinschaft mit dieser großen Zahl an Berufungen umgehen. Dabei gehe es ihm vor allem um einen liebevollen, brüderlichen und toleranten Führungsstil, so der Abt. Trotz aller "Erfolge" dürfe das klösterliche Leben in Heiligenkreuz keinen Schaden nehmen, hob der Abt als große Herausforderung für die Zukunft hervor. Als Beispiel nannte er neben der großen Zahl an Neueintritten den überwältigenden Erfolg der CD "Chant" mit dem gesungenen Gebet der Mönche. Einladungen zu öffentlichen Auftritten habe man bewusst ausgeschlagen. Statt "öffentlicher Purzelbäume" brauche das Stift Ruhe und Gebet, so der Abt. Henckel-Donnersmarck wies weiters auch auf die "Päpstliche Hochschule Benedikt XVI." hin, in der zahlreiche Priesteramtsanwärter theologisch ausgebildet werden. Es gelte für die hier gelehrte "kniende Theologie", die Verbindung mit dem Lehramt der Kirche bei gleichzeitig höchster Wissenschaftlichkeit noch weiter zu vertiefen. Verbundenheit des Papstes Mit dem Heiligenkreuzer Abt feierten u.a. Bischof Egon Kapellari und Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, der die Segenswünsche von Papst Benedikt XVI. überbrachte. Erzbischof Zurbriggen unterstrich die Verbundenheit des Papstes mit Heiligenkreuz und bezeichnete das Stift als "Ort der Kraft, der Stille und des Gebets". Der Apostolische Nuntius segnete auch das Brustkreuz, das dem Abt von seinen Mitbrüdern als Geschenk überreicht wurde. Auf der Vorderseite des Kreuzes ist ein Davidstern integriert, in die Rückseite wurde ein Stück des "Brautschleiers" der Heiligen Edith Stein eingelassen, den diese bei ihrem Ordenseintritt in den Kölner Karmel getragen hatte. Beim Festgottesdienst wurde von der Choralschola des Stiftes unter Begleitung des Zisterzienserensembles die Missa brevis in G des Zisterzienserpaters Alberich Mazak (1609-1661) zur Aufführung gebracht. Der anschließende Festakt stand im Zeichen zahlreicher Publikationen des Stiftes, die von den Patres vorgestellt wurden; darunter auch das Buch "Wandelnde Zebrastreifen", in dem Abt Henckel-Donnersmarck Geschichten zum Schmunzeln aus dem Klosterleben erzählt. Das im "Residenz"-Verlag erschienene Buch ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Regisseur und Oscar-Preisträger Florian Henckel-Donnersmarck, der Neffe des Abts, bot einige Kostproben aus dem Anekdotenband. Junge Zisterziensermönche porträtierten zudem ihren Abt an Hand der Schlagworte "Kirchlichkeit, Kunst, Katholische Soziallehre, Öffentlichkeit und Musik". Der niederösterreichische Landesrat Stephan Pernkopf betonte, dass Stift Heiligenkreuz sowohl als geistliche Oase wie auch wegen seiner Wirtschaftskraft eine bedeutende Institution für das Land Niederösterreich sei. Vom Manager zum Mönch 1943 in Breslau geboren, studierte der aus einer schlesischen Adelsfamilie stammende Gregor Henckel-Donnesmarck zunächst an der Hochschule für Welthandel (heute: Wirtschaftsuniversität) in Wien und arbeitete als Manager in einer Speditionsfirma. Erst 1977 trat Henckel-Donnersmarck als Spätberufener in das Stift Heiligenkreuz ein, wo er 1981 die feierliche Profess ablegte. 1982 wurde er zum Priester geweiht. Zwischen 1986 und 1991 war er Prior im Zisterzienserkloster Rein bei Graz, das er nach einer schweren Krise finanziell und spirituell sanieren konnte. Von 1991 bis 1993 war er als Assistent des Generalabtes des Zisterzienserordens in Rom tätig. 1994 wurde Henckel-Donnersmarck zum Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich ("Missio"-Austria) ernannt. Am 11. Februar 1999 wählten ihn seine Mitbrüder in Heiligenkreuz zum 67. Abt, nachdem Abt Gerhard Hradil sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zurückgelegt hatte. Mit der Erhebung der Hochschule des Stiftes zur "Päpstlichen Hochschule Benedikt XVI." wurde Henckel-Donnersmarck am 28. Jänner 2007 auch Großkanzler der theologischen Bildungsstätte. |
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Lesen Sie einen umfassenden Bildbericht über das Stift Heiligenkreuz in der "Österreich Journal" - Magazinausgabe 74 vom 31.07.2009 unter http://www.oesterreichjournal.at | ||
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