Arbeitsmarkt  

erstellt am
01. 09. 09

 Hundstorfer: Erste Zeichen für Stabilisierung -
Zahl der Vermittlungen und der offenen Stellen steigt – Weitere Maßnahmen zur Sicherung von Arbeitsplätzen treten in Kraft
Wien (bmaks) - "Der Anstieg der Arbeitslosigkeit konnte im August im Vergleich zu den Vormonaten leicht gebremst werden", unterstrich Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 01.09. bei der Präsentation der aktuellen Arbeitsmarktdaten. Im August sind 238.803 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind zwar um 29,8 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres; im Juli hat der Anstieg jedoch 30,1 Prozent betragen und im Juni 33 Prozent. "Die Kurve zeigt nach unten - die Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik aber auch der Konjunkturpakete zeigen Wirkung. So gab es im August eine hohe Arbeitsmarktdynamik. Es wurden um 19,2 Prozent oder um 5.082 Personen mehr in Arbeit vermittelt als im Vorjahresmonat. Insgesamt haben im August 31.545 Arbeitslose eine Arbeit aufgenommen. Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor zu hoch und die Krise noch nicht ausgestanden. Doch aus den aktuellen Daten lassen sich erste Zeichen für eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes erkennen", so der Minister.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat sei nur mehr saisonal bedingt, fuhr Hundstorfer fort. "Ein weiterer Indikator für eine Stabilisierung am Arbeitsmarkt sei die Zahl der offenen Stellen, die im August mit 29.956 den höchsten Bestand in diesem Jahr darstellt. Das sind zwischen 2.000 und 3.000 offene Stellen mehr als in den vorangegangenen Monaten. Auch die Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit ist unterdurchschnittlich, und es gibt weniger Lehrstellensuchende als vor einem Jahr", sagte der Minister. Im europäischen Vergleich liege Österreich nach wie vor gut. So betrage die Arbeitslosenquote nach Eurostat 4,4 Prozent - das ist der zweitniedrigste Wert in ganz Europa. Zum Vergleich: der Durchschnittswert der EU-27 liegt bei 8,9 Prozent. Auch hier sieht der Minister die positiven Folgen der Arbeitsmarktpolitik und der Konjunkturpakete, die in Österreich besser greifen, als in anderen Ländern.

Ab heute werden weitere Maßnahmen in Kraft treten, durch die tausende Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen werden. Hundstorfer wies auf die Altersteilzeit hin, bei der der Zugang erleichtert wird. Weiters ist ab 1. September die Förderung von Einpersonenunternehmen (EPU) möglich. Nehmen EPU erstmalig einen Beschäftigten auf, werden für ein Jahr die Sozialversicherungsbeiträge des Dienstgebers durch das AMS übernommen. Durch diese Maßnahme können bis zu 6.500 neue Arbeitsplätze entstehen, sagte Hundstorfer. Durch das kommunale Beschäftigungspaket werden heuer und kommendes Jahr rund 4.800 Langzeitarbeitslose in Beschäftigung gebracht. Sie können für ein Jahr im kommunalen oder im gemeindenahen Bereich beschäftigt werden.

 

Mikl-Leitner: Arbeitsmarkt durch gezielte Maßnahmen ankurbeln
Land NÖ arbeitet auf Hochtouren an Jugendbeschäftigungsinitiativen
St. Pölten (nöi) - Der Anstieg der NÖ Arbeitslosigkeit im August 2009 um 30,3 Prozent (OÖ: +51,8 Prozent, Vorarlberg: +45,5 Prozent und Salzburg: +43,7 Prozent) im Vergleich des Vorjahreszeitraumes unterstreicht die Notwendigkeit von arbeitsmarktpolitischen Lösungen. Obwohl es sich um den geringsten Anstieg an Arbeitslosigkeit seit Februar 2009 handelt und mittlerweile mehr vorgemerkte Arbeitslose eine Beschäftigung finden als im Vorjahr, gilt es weitere Maßnahmen zu setzen, vor allem für die Jugendlichen. So wird Ende des Sommers der Arbeitsmarkt vor allem für Jugendliche immer enger - bei Jugendlichen beträgt der Anstieg 30,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und genau hier setzen wir an: Neben der Aufstockung des Lehrlingsauffangnetzes auf 1500 Plätze und der Schaffung von zusätzlich 1000 Jobs im Rahmen von Start Up werden wir noch weitere Maßnahmen speziell für Jugendliche schnüren, die bereits in den nächsten Tagen fertig sein werden. Nur mit einem breit angelegten Maßnahmen-Mix wird es möglich sein, dass wir die wirtschaftlich herausfordernden Zeiten durchstehen und sogar gestärkt aus der Krise treten können", meint die für den Arbeitsmarkt zuständige VP-Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner.

Das Land NÖ selbst wird aber auch zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, so zum Beispiel in der Kinderbetreuung - hier gibt es alleine heuer 1200 zusätzliche hoch qualifizierte Arbeitsplätze. In den nächsten Jahren werden aber vor allem auch in der Pflege hunderte Arbeitsplätze gebraucht werden. Konkret rechnen Experten mit 5100 zusätzlichen Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2021 alleine im Pflegebereich. Junge Menschen sollen jetzt noch intensiver beraten werden, wo Zukunftsbranchen liegen, und wo die Chancen am Arbeitsmarkt eher geringer sind, so Mikl-Leitner.

Unsere ArbeitnehmerInnen - Hotline steht darüber hinaus mit Rat und Tat bei drohendem Jobverlust oder bei der Jobsuche zur Seite. Informiert wird dort aber auch über Initiativen des Landes, wie die Bildungsförderung oder die Bildungskarenz. Die ArbeitnehmerInnen - Hotline ist unter der Nummer 02742/9005 - 9555 erreichbar, so Mikl-Leitner.

 

Kickl: Arbeitsmarkt schlittert durch rot-schwarze Versäumnisse in Debakel
Ausländerarbeitslosigkeit wird in Österreich immer mehr zum Problem
Wien (fpd) - "Der österreichische Arbeitsmarkt schlittert in ein Debakel und die SPÖ-ÖVP-Regierung sieht ungläubig dabei zu", erklärte FPÖ-Arbeitnehmersprecher NAbg. Herbert Kickl. Knapp 300.000 Menschen seien in Österreich ohne Arbeit, während sich die "Maßnahmen" von SPÖ-Minister Hundstorfer als Luftblasen erwiesen hätten. Wenn Ausländer besonders von der Entwicklung betroffen seien, müsse man sich außerdem fragen, wie lange sich Österreich eine derartige Gastarbeitslosigkeit noch leisten könne. Andere EU-Länder wie etwa Spanien würden Gastarbeitslose bereits zur Rückkehr bewegen, dieser Weg werde auch Österreich nicht erspart bleiben. Gerade auch die Mittel, die man für ausländische Arbeitslose ausgebe, würden bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik fehlen, betonte Kickl.

Einerseits lobe Hundstorfer pauschal die Konjunktur- und Beschäftigungspakete der Regierung, andererseits habe er bis heute kein Konzept vorgelegt, was beispielsweise mit den 57.694 Schulungsteilnehmern geschehen solle. Bis heute habe Minister Hundstorfer kein Wort über die dringend notwendige Evaluierung dieser Kurse verloren, obwohl dies im Regierungsprogramm vereinbart worden sei. "Die aktive Arbeitsmarktpolitik dieser Regierung ist in Wahrheit nichts als heiße Luft. Der einzige Vorstoß der Ex-Arbeiterpartei SPÖ war es in letzter Zeit, dass auch Asylwerber Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen sollen. Da erübrigt sich eigentlich jeder Kommentar", so Kickl abschließend.

 

Tumpel: Budgetausreden gelten nicht
Die ArbeitnehmerInnen brauchen rasch weitere Hilfe
Wien (ak) - Mit fast 296.500 Menschen ohne Arbeit, davon rund 57.700 in Schulungsmaß- nahmen des Arbeitsmarktservice (AMS), ist die Zahl der Arbeitsuchenden in Österreich auch im August gegenüber dem Vorjahr markant angestiegen. Für AK-Präsident Herbert Tumpel sind diese Daten ein eindeutiger Auftrag an die Politik, weitere Schritte zur Eindämmung der Arbeitslosigkeit zu setzen. "Es ist zwar erfreulich, dass es ein paar Silberstreifen am Horizont gibt, etwa dass einzelne Unternehmen die Kurzarbeit beenden können. Aber insgesamt sind wir mit einem massiven Ansteigen der Arbeitslosigkeit konfrontiert. Es muss ebenso massiv gegengesteuert werden, da darf es keine Budgetausreden geben," sagt Tumpel. Die beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brauchen die Sicherheit, dass alles getan wird, um ihre Beschäftigung zu sichern. Die Arbeit suchenden Menschen brauchen dringend mehr Hilfe und Unterstützung. "Die Wirtschaftskrise darf unsere Gesellschaft nicht noch mehr in Reich und Arm spalten. Die in den Konjunkturpaketen angekündigten Maßnahmen müssen rasch und konsequent umgesetzt werden. Und ich will noch heuer ein drittes Arbeitsmarktpaket geschnürt sehen." Weitere Maßnahmen zur Sicherung von Beschäftigung sind dringend notwendig. Dazu gehören der Abbau von regelmäßigen hohen Überstunden, eine bessere finanzielle Absicherung bei Arbeitslosigkeit und die bestmögliche Berufsausbildung für alle Jungen, die aus der Schule kommen. Trotz der Arbeitsmarktkrise sollen voll sozialversicherte Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jungen nach ihrer Ausbildung durch eine entsprechende Förderung des AMS zur Verfügung gestellt werden.

Die Arbeitslosigkeit ist im August 2009 um über 72.100 auf knapp 296.500 Menschen ohne Arbeit angestiegen, rund 57.700 davon befinden sich in Schulungen des AMS. Damit ist die Zahl der Arbeitsuchenden gegenüber dem August des Vorjahres um über 32 Prozent angestiegen. Besonders betroffen sind weiterhin die jungen ArbeitnehmerInnen bis zum 25. Lebensjahr. Bei ihnen ist die Arbeitslosigkeit mit fast 30 Prozent (ohne SchulungsteilnehmerInnen) wieder deutlich gewachsen. Aber für die Jungen wird es noch schwieriger. Jüngste Analysen der AK weisen auf eine Lehrstellenlücke von bis zu 18.000 fehlende Lehrstellen in den nächsten Monaten hin. Mittlerweile sind alle Bundesländer mit einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit konfrontiert.

Wien weist mit einem Plus von etwas mehr als 14 Prozent noch das geringste Wachstum auf. Nach wie vor ist Arbeitslosigkeit auf die Sachgüterproduktion konzentriert.

Vor diesem Hintergrund verlangt die AK weitere beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. Zunächst müssen die beschlossenen Konjunkturpakete rascher und konsequenter umgesetzt werden. Dass sie wirken können, haben die Wirtschaftsforscher bestätigt. Ein drittes Arbeitsmarktpaket muss eine Verbesserung der Absicherung von Arbeitsuchenden durch ein höheres Arbeitslosengeld und eine verbesserte Notstandshilfe bringen. Beschäftigungsförderung für jene jungen Menschen, die nach einer Berufsausbildung keine Beschäftigung finden können, ist ebenso notwendig wie eine bessere Verteilung der geleisteten Arbeit durch einen Abbau hoher und regelmäßiger Überstundenbelastung.
 

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