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Verteidigungs- und Sportminister in der ORF-"Pressestunde" |
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erstellt am
14. 09. 09
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Darabos:
Restlose Aufklärung zu ÖOC und Olympia-Bewerbung
Bundesheer-Reform nach dem Motto "Weniger Verwaltung, mehr für die Truppe"
Wien (sk) - Für "restlose Aufklärung" der Vorgänge rund um das Österreichische
Olympische Comité (ÖOC) und um die Olympia-Bewerbung der Stadt Salzburg sprach sich Norbert Darabos,
Bundesminister für Landesverteidigung und Sport in der ORF-Pressestunde aus. Norbert Darabos versicherte außerdem,
dass er weiterhin mit vollem Einsatz für die Bundesheer-Reform arbeite, wobei das Motto "Weniger Verwaltung,
mehr für die Truppe" laute.
"Transparenz und Aufklärung" forderte Norbert Darabos hinsichtlich ÖOC und Salzburger Olympia-Bewerbung.
Es könne nicht sein, dass es "oben am Dach Unregelmäßigkeiten" gebe und die Sportler
an der Basis dies auszubaden hätten. Das Image Österreichs, so Darabos, sei beschädigt: "Wir
können Olympia-Bewerbungen wahrscheinlich für längere Zeit vergessen, Aufklärung in der Sache
ist dringend nötig." Für die Spitze des Österreichischen Olympischen Comités kann sich
Darabos Karl Stoß als Nachfolger von Leo Wallner vorstellen, Stoss sei ein "Hervorragender Kandidat",
der sowohl wirtschaftlich also auch sportlich qualifiziert sei.
In Sachen Sportförderung sprach sich Norbert Darabos für die Abkehr vom "Gießkannen-Prinzip"
aus. Die Gelder müssten nach klaren Kriterien wie Mitgliederzahlen und Erfolge vergeben werden. "Aktuell
braucht es zu lange, bis das Geld bei den Sportlern ankommt", zu viel Geld bleibe in der Verwaltung hängen.
Als Beispiele für mehr Förderungswürdigkeit nannte der Minister die Sportarten Schwimmen und Tischtennis.
Bundesheer-Reform: Mehr Personal zur Truppe
Zur Bundesheer-Reform äußerte Darabos, dass er weiterhin daran arbeiten werde, "mehr Personal aus
der Verwaltung zur Truppe" zu verschieben. Bei den Militärkommanden sollen 1.000 Dienstposten zur Truppe
umgeschichtet werden und im Bundesland erhalten bleiben, dies sei "ein zentrales Element der Bundesheerreform".
Die Mobilmachungsstärke werde von 110.000 auf 55.000 Mann reduziert, gleichzeitig werde aber die Qualität
der Truppen deutlich gestärkt und das Heer spezialisiert für Katastrophenschutz und Auslandseinsätze
und friedenssichernde Maßnahmen innerhalb von Einsätzen der Europäischen Union. Aktuell seien 10.000
Soldaten für jeden Katastrophenfall einsatzbereit.
Zwtl.: Tschad Einsatz zahlt sich aus, läuft wahrscheinlich Ende des Jahres aus
Als einziger Verteidigungsminister der EU sei Darabos dreimal im Tschad vor Ort gewesen, um sich ein Bild von der
dortigen Situation zu machen. Der Einsatz der rund 100 Soldaten im Rahmen einer UNO-Mission sei bis Jahresende
befristet, Darabos bleibt dabei, mit 31.12.2009 die Truppen aus dem Tschad abzuziehen.
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Kapeller: Bei Bundesheerreform dazulernen, ohne Reformprozess zu Grabe zu tragen
Evaluierungskommission nutzen, um notwendige Weichen neu zu stellen - Militärkommanden
in gewisser Stärke erhalten, dienen Schutz der Bevölkerung
Wien (övppk) - "Bei der Bundesheerreform sollte man dazulernen, ohne gleich den gesamte
Reformprozess zu Grabe zu tragen", stellt ÖVP-Wehrsprecher Norbert Kapeller am 14.09. zu den Aussagen
von SPÖ-Verteidigungsminister Darabos klar. "Wir müssen die Chance der Evaluierungskommission nutzen,
um notwendige Weichen neu zu stellen." Die Kommission biete die Möglichkeit, gewisse Modifikationen im
Reformprozess einzuleiten, die im Laufe der Zeit einfach unumgänglich geworden seien, so der ÖVP-Wehrsprecher
weiter.
"Mit der Evaluierungskommission wird eine lange Forderung der ÖVP endlich Wirklichkeit, um unser Bundesheer
für künftige Aufgaben zu rüsten und optimal vorzubereiten", konstatiert der ÖVP-Wehrsprecher.
Genau dort müsse auch die wichtige Frage der Militärkommanden erläutert werden, die ein wichtiger
Bestandteil für Katastropheneinsätze des Bundesheeres seien. "Militärkommanden müssen
in einer gewissen Stärke erhalten werden", betont Kapeller unmissverständlich. "Sie sind der
direkte Ansprechpartner in Krisensituationen für die jeweiligen Landeshauptleute, um schnelle und richtige
Maßnahmen zu setzen. Die Militärkommanden dienen dem Schutz der Bevölkerung und sind Teil der österreichischen
Föderalstruktur. Alle kleinen Einheiten sind näher beim Geschehen und bei den Menschen." |
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Herbert: Pressestunde zeigt einmal mehr paradoxe Sicherheitspolitik der Bundesregierung auf
Wien (fpd) - Der Auftritt von Verteidigungsminister Darabos in der heutigen Pressestunde hat einmal
mehr gezeigt, wie widersprüchlich die Sicherheitspolitik dieser Bundesregierung ist, stellte heute der Bundesvorsitzende
der Aktionsgemeinschaft Unabhängiger und Freiheitlicher (AUF) und FPÖ-Bereichsprecher für den Öffentlichen
Dienst, NAbg. Werner Herbert, fest.
Während Innenministerin Fekter insgesamt 150 Exekutivbeamte aus Niederösterreich und dem Burgenland für
die Soko-Ost abziehe, rechtfertige Verteidigungsminister Darabos den Grenzeinsatz des österreichischen Bundesheers
mit dem daraus erwachsenen Sicherheitsmanko in diesen Bundesländern. "Das ist nicht nur ein sicherheitspolitischer
Widerspruch in sich, sondern durch diese nicht nachvollziehbare Personalumschichtung erwachsen dem österreichischen
Steuerzahler auch rund 20 Millionen Euro an vermeidbaren Kosten, den dieser nicht nachvollziehbare Bundesheergrenzeinsatz
jährlich kostet", so Herbert weiter.
"Die Bundesregierung ist daher dringend aufgerufen, unverzüglich mehr Personal für die Polizei aufzunehmen
- nicht nur damit der akute Personalnotstand bei der Exekutive (bundesweit fehlen rund 3.000 Polizistinnen und
Polizisten, davon alleine 1500 in Wien) endlich beseitigt wird, sondern auch damit derartig unsinnige Kosten- und
Ressourcenvergeudung endlich ein Ende hat", so Herbert abschließend. |
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Strutz: Darabos Sinnbild für visionslose Regierung
Wien (bzö) - "Der Auftritt von Minister Darabos in der heutigen Pressestunde ist bezeichnend
für den erbärmlichen Zustand der gesamten Bundesregierung. Darabos war farblos, visionslos und inhaltsleer",
so BZÖ-Generalsekretär Dr. Martin Strutz. Das Bundesheer befindet sich in der größten Krise
seiner Geschichte und werde unter Darabos kaputt gespart, aber der Minister verliere sich nur in Floskeln und Schönrednerei.
"Es hat sich wieder deutlich gezeigt, dass der Zivildiener Darbos einfach kein Herz für das Bundesheer
hat und eine klare Fehlbesetzung im Verteidigungsministerium ist", so Strutz. |
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Pilz: Darabos stellt Regionalpopulismus über sicherheitspolitische Verantwortung
Militärkommanden müssen völlig abgeschafft werden
Wien (grüne) - "Niemand hat etwas von Viertelreformen: Die Militärkommanden sind vollkommen
überflüssig und müssen deshalb gänzlich abgeschafft werden. Darabos agiert hier halbherzig",
so der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen Peter Pilz anlässlich der Äußerungen von
Verteidigungsminister Darabos in der ORF-Pressestunde. Zu der von Darabos angekündigten Verlängerung
des Assistenzeinsatzes meint Pilz: "Der Assistenzeinsatz des Bundesheeres ist sicherheitspolitisch sinnlos
und verfassungswidrig. Hier ist der Regionalpopulismus des Verteidigungsministers offenbar größer als
seine sicherheitspolitische Veranwortung." Zu den Verweisen von Verteidigungsminister Darabos auf die Bundesheerreform
stellt Pilz klar: "Verteidigungsminister Darabos lässt wohl absichtlich außer Acht, dass er die
Bundesheer-Reform mit seiner Entscheidung für die Eurofighter unfinanzierbar gemacht hat." |
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Schrottwieser: Rückkehr zum Entwurf des Verteidigungsressorts ist "ein
richtiger Schritt"
Bundesheer-Personalvertretung sieht sich in Absage an Bundeskanzleramts-Entwurf bestätigt
Wien (ögb/göd) - "Der vom Bundeskanzleramt vorgelegte Entwurf zur Struktur und Organisation
der Militärkommanden sieht Reduzierungen in Form umfangreicher Abwertungen und Streichungen vor und entspricht
in keinster Weise den ressortinternen Plänen des Verteidigungsministeriums, die in Verhandlungen mit der Bundesheer-Personalvertretung
vereinbart wurden. Die heutige Ankündigung von Verteidigungsminister Darabos in der ORF-Pressestunde, nun
auf Basis des eigenen Ressortentwurfes auf politischer Ebene mit dem Bundeskanzleramt zu verhandeln, hat jedenfalls
die volle Unterstützung der Personalvertretung. Erst am vergangenen Donnerstag haben der Zentralausschuss
des Bundesministeriums für Verteidigung und Sport sowie die Dienststellen- und Fachausschüsse der Militärkommanden
in einer gemeinsamen Resolution die sofortige Rücknahme des Bundeskanzleramts-Entwurfes durch die zuständige
Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek und eine Rückkehr zum im Einklang mit dem Generalstab und der Personalvertretung
ausverhandelten Organisationsentwurf des Verteidigungsministeriums gefordert. Wir fühlen uns durch die heutigen
Aussagen von Bundesminister Darabos, v.a. zum Thema der Wertigkeiten der Arbeitsplätze der Militärkommanden,
unterstützt und bestätigt", erklärte der Vorsitzende des Zentralausschusses beim Bundesministerium
für Landesverteidigung und Sport, Oberstleutnant Peter Schrottwieser.
"Der Bundeskanzleramts-Entwurf ist für uns jedenfalls keine taugliche Grundlage für weitere Gespräche.
Auf dieser Basis kann es einfach keine Einigung oder ernsthafte Verhandlungen geben, da dieser Entwurf alle Intentionen
und Vorstellungen des Verteidigungsministeriums ignoriert. Es ist sehr positiv, dass auch die Ressortführung
die Bedenken der Personalvertretung teilt bzw. aufgreift und zu dem in Verhandlungen zwischen der Ressortführung,
dem Generalstab und der Personalvertretung erzielten Kompromissvorschlag des Bundesministeriums für Landesverteidigung
und Sport steht", so Schrottwieser.
"Keine Botschaftsbewachung im Zuge eines Assistenzeinsatzes!"
Das ebenfalls diskutierte Thema der Bewachung von Botschaften durch Mitarbeiter des Verteidigungsressorts
sieht Schrottwieser als "derzeit noch verfrüht". Die Reformmaßnahmen im Bereich des Personalstandes
beginnen ja erst in den nächsten Monaten ihre volle Wirkung zu entfalten, etwa auch durch die Neugliederung
der Militärkommanden. "Erst dann wird klar sein, welches Personal des Verteidigungsressorts wirklich
überzählig sein wird und eventuell ins Innenressort übertreten könnte. Keine Unterstützung
wird es jedenfalls für Pläne zur Überwachung von Botschaften durch Soldaten im Zuge eines Assistenzeinsatzes
geben. Dies stellt eine demokratiepolitisch bedenkliche Vermengung von innerer und äußerer Sicherheit
dar, zu der wir sicherlich keine Zustimmung erteilen werden. Dies ist nur bei dienstrechtlichem Übertritt
von Bediensteten des Verteidigungsressorts in das Innenressort und nicht als Personalleihe bzw. Assistenzeinsatz
vorstellbar", so Schrottwieser.
In diesem Zusammenhang begrüßte Schrottwieser auch die Klarstellung von Verteidigungsminister Darabos,
der der Forderung nach einer Zusammenlegung der beiden Bundesheer-Nachrichtendienste bzw. mit dem Bundesamt für
Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung im Innenministerium eine klare Absage erteilte. "Die Bundesheer-Personalvertretung
hat jedenfalls aus der Geschichte gelernt und ist schon alleine deshalb gegen jede Zusammenlegung von Strukturen
der inneren und äußeren Sicherheit, nicht nur im Bereich der Nachrichtendienste. Das ist und war immer
ein sicherheitspolitischer Grundpfeiler in der Geschichte der Zweiten Republik, in dem wir uns auch durch zahlreiche
Experten, Historiker und Politikwissenschafter bestätigt wissen. Die Trennung der In- und Auslandsaufgaben
der beiden Bundesheer-Nachrichtendienste hat sich gut bewährt und ist auch Garant für die Sicherheit
der Bediensteten des Bundesheeres sowohl im In- als auch im Ausland", erklärte Schrottwieser abschließend. |
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