Wiener Gebrauchtfahrräder leisten in einem rumänischen Dorf einen wichtigen Beitrag
zur Mobilitätssteigerung und Armutsbekämpfung
Wien (rk) - Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Justizministerin Claudia Bandion-Ortner und Verkehrsstadtrat
Rudi Schicker, sowie Vertreter der Magistratsdirektion - Auslandsbeziehungen Stadt Wien und des Vereins Neustart
übergaben am 11.09. 50 Fahrräder an Andrea Andras, Vertreterin der rumänischen Botschaft in Österreich
und an Barbara Schoefnagel, Sozialattachee an der österreichischen Botschaft in Bukarest. Die Fahrräder
werden im Rahmen eines von der Stadt Wien geförderten Projekts in Stejarisu in Siebenbürgen eingesetzt.
Die BewohnerInnen von Stejarisu (dt. Probstdorf) leben in großer Armut und verfügten bisher über
keine Transportmittel, um wichtige Erledigungen beim Arzt, in der Apotheke oder bei Behörden durchzuführen.
Nur zu Fuß können Einkäufe in der 7 km entfernten Kleinstadt erledigt werden. Erschwerend kommt
hinzu, dass in dieser von Arbeitslosigkeit stark betroffenen Region, auch Ausbildungs- und Arbeitsangebote nur
schwer ohne eigenes Fahrzeug angenommen werden können. Mit den nun aus der Aktion "Rad-Ökoprämie"
zur Verfügung gestellten 50 Fahrrädern, können gerade junge Menschen durch die gewonnene Mobilität
neue Hoffnung schöpfen und ihre Arbeitsplätze auch über größere Distanzen pünktlich
erreichen.
Wiener Auslandshilfe kommt an
Seit 2007 läuft ein von der Sozialabteilung der österreichischen Botschaft in Bukarest initiiertes
Bildungs- und Arbeitsprojekt. Dank der Hilfe aus Wien wurde die Schulausbildung und die Berufsvorbereitung für
junge DorfbewohnerInnen verbessert sowie neue Arbeitsmöglichkeiten geschaffen. Die Gemeinde Wien unterstützte
im Vorjahr dieses Projekt durch die Finanzierung der Nachmittagsschule, um den Kindern, die zu 85% der Volksgruppe
der Roma angehören, einen Förderunterricht zukommen zu lassen.
Ein Dorf baut auf
Im Mittelpunkt der praktischen Berufsvorbereitung und der Schaffung von Arbeitsplätzen stehen beim
Projekt auch Bauvorhaben zur nachhaltigen Sanierung der Dorfinfrastruktur und die Renovierung der historischen
Bausubstanz. Auf diese Weise können Arbeitslosen neue Chancen als Maurer, Zimmerer, Installateur, Elektriker
oder Dachdecker eröffnet werden. In Lehrwerkstätten wie der Blumenbinderei und Näherei erhalten
auch Frauen eine Berufsausbildung.
Wien macht's möglich
Ermöglicht wurde dies durch Stadtrat Rudi Schicker. Der Verkehrsstadtrat führt seit August 2009 gemeinsam
mit dem ARBÖ- Wien die Aktion "Rad-Ökoprämie 2009" durch. Dabei werden gebrauchte, fahrtaugliche
Fahrräder vom ARBÖ übernommen und für ein neu erworbenes Rad 70 Euro gegen Vorlage einer Rechnung
als Prämie ausbezahlt. Damit soll ein Impuls zum Umstieg auf das Rad als Alltagsverkehrsmittel gesetzt werden
bzw. ein Beitrag zur Hebung der Verkehrssicherheit geleistet werden. Die retournierten Fahrräder werden in
der Folge vom Verein Neustart, der sich um die Resozialisierung von Haftentlassenen kümmert, sicherheitstechnisch
überholt und können danach wieder im Straßenverkehr genutzt werden. Der Transport nach Rumänien
erfolgt übrigens kostenlos durch Rail Cargo Austria. |